Entwicklung braucht Entschuldung

Um Entwicklung zu finanzieren, nehmen viele ärmere Länder Kredite aus dem Ausland auf. Das ist an sich nichts Schlechtes oder Gefährliches, denn mit dem Geld können sie zum Beispiel in ihre Infrastruktur investieren und so die Leistung der gesamten Volkswirtschaft erhöhen.

Doch wenn Kredite ungeachtet der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Schuldner aufgenommen und vergeben werden, dann wird die Rückzahlung zum Problem. In den siebziger und achtziger Jahren führte das zur sogenannten „Schuldenkrise der Dritten Welt“. Heute beobachten wir eine ähnliche Entwicklung: Ärmere Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika kommen verhältnismäßig einfach an Geld, denn durch die niedrigen Zinsen im Globalen Norden sind sie für Anleger momentan sehr attraktiv.  

Regeln für die verantwortliche Kreditaufnahme und –vergabe sind wichtig, denn sie machen deutlich, dass Schuldner und Gläubiger gemeinsam die Verantwortung für das Gelingen eines Kreditgeschäfts tragen .

Mehr lesen … (Link zur Seite “Informieren”)

Aktuelle Neuigkeiten

  • Nessa Gnatoush / CC BY-NC 2.0
    21.3.2023

    Schulden bei Russland: Ukraine muss erst mal nicht zahlen

    Die Ukraine kann die Rückzahlung des Schuldendienstes auf fragwürdige Schulden bei Russland aussetzen. Das bestätigte der britische Supreme Court am 16. März 2023. Die Anleihe war 2013 von der damaligen Russland-freundlichen Regierung des ukrainischen Präsidenten Janukowitsch platziert worden.

    Mehr lesen ...
  • © Saskia Uppenkamp
    15.2.2023

    Geier zum Frühstück

    Wie kann ein deutsches Gesetz aussehen, durch das private Gläubiger einen Anreiz zu Schuldenstreichungen erhalten? Darum ging es bei einem von erlassjahr.de und Brot für die Welt organisierten Parlamentarischen Frühstück im Bundestag unter der Schirmherrschaft von Deborah Düring, entwicklungspolitische Sprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen und Mitglied im Finanzausschuss.…

    Mehr lesen ...

Blog

  • Avatar-FotoMalina Stutz,
    7.2.2023
    0

    Kein Staateninsolvenzverfahren ist auch keine Lösung

    In ihrem Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung darauf geeinigt, sich international für die Schaffung eines Staateninsolvenzverfahrens einzusetzen. Nun zeigt die Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke: Weitreichende Schritte sind insbesondere aus dem Finanzministerium aktuell (noch) nicht zu erwarten. Das ist enttäuschend! Doch halten die Argumente einer genauen Betrachtung stand?  Der Vorschlag…

    Mehr lesen ...
  • Avatar-FotoMalina Stutz,
    24.11.2022
    2

    Entschuldung im Koalitionsvertrag: Ein Jahr ist rum

    Heute vor einem Jahr verabschiedete die Ampelkoalition ihren Koalitionsvertrag. Auf Seite 154 heißt es dort:  „Unser Ziel ist ein neuer internationaler Schuldenmanagementkonsens. Wir unterstützen eine Initiative für ein kodifiziertes internationales Staateninsolvenz­ verfahren, das alle Gläubiger miteinbezieht und Schuldenerleichterungen für besonders gefährdete Ländergruppen umsetzt.“ Damit erklärte die neue Regierung die Absicht,…

    Mehr lesen ...