Kleiner Schock für's (Kirchentags-)Leben

Avatar photo Jürgen Kaiser, erlassjahr.de
21. Mai 2009

Mit den Kolleg/innen des Globalisierungsforums müssen wir am Donnerstag Morgen noch mal in den “AWD-Dome”, die größte Veranstaltungshalle des Kirchentags, um mit der Hallenleitung Einzelheiten unseres Forums an den folgenden drei Tagen zu besprechen. Auch für Menschen mit unserem “Mitarbeitenden”–Status ist es nicht ganz leicht, in die Halle zu kommen. Zum einen ist sie, als wir morgens gegen 11 kommen, schon gut gefüllt, denn hier findet eine Veranstaltung mit der Bundeskanzlerin statt. Zum anderen ist der Bühnenbereich doppelt abgesperrt. Hinter einer helferbewehrten Sperre sitzen Menschen, die nach Taschen- und Gesichtskontrolle bis hier vorgelassen wurden. Hinter einer weiteren Sperre in den ersten Reihen vor der Bühne allerlei mittelprächtige Prominente.
Eine von uns überwindet auch diese Sperre, macht den Hallenleiter ausfindig, und regelt für uns, was zu regeln ist. Da brandet am Saaleingang plötzlich Beifall auf. Menschen erheben sich von ihren Stühlen, grelles Kameralicht auf den Mittelgang. Von ganz hinten betritt SIE den Saal und schreitet umringt von den üblichen Gorillas und Medienmenschen nach vorn. Der Beifall verebbt nach und nach von hinten nach vorn.
Wir sehen uns an, und fragen uns wo wir hier sind. Gestern abend lief in der ARD eine nett gemachte Chronik des Kirchentags mit einigen der Highlights widerspenstiger Veranstaltungen, bei denen ein Helmut Schmidt für seine Anregung, die Kirche solle sich gefälligst aus der Tagespolitik raushalten und sich lieber im Allgemeinen ergehen, schon mal eindrucksvoll ausgepfiffen wurde.
Verdammt lang her! (Wobei Schmidt-Schnauze hier und jetzt auch wieder mit von der Partie ist)
Wir retten uns schließlich in eine Art Verschwörungstheorie: Sicher hat Merkel’s Partei dafür gesorgt, dass ausreichend Claqueure im Saal sitzen, und wenn man es dann richtig einfädelt,kriegt man es hin, dass tatsächlich alle aufstehen – schon um die kleine Dame überhaupt noch sehen zu können. Ach, möge es doch so gewesen sein!

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