Vom Umgang mit Goldenen Regeln im Schuldenmanagement

Avatar-Foto Jürgen Kaiser, erlassjahr.de
1. März 2013

Ein in der Öffentlichkeit ebenso wie unter Entschuldungs-Fachleuten verbreiteter Mythos ist, dass man eine vorschnelle und unnötig großzügige Entlastung unbedingt vermeiden muss. In einem bemerkenswerten Aufsatz hat der italienische Ökonom Ugo Panizza mit diesem Mythos aufgeräumt: In der Realität haben nicht vorschnelle und zu großzügige sondern verspätete und unzureichende Schuldenerleichterungen alle Parteien viele Milliarden US-Dollar unnötigerweise gekostet. Und, damit nicht immer wieder die gleichen Fehler in jedem neuen Fall von Staatsüberschuldung wiederholt werden plädiert Panizza für die Schaffung eines geordneten Rechtsrahmens, in dem Entschuldung zeitig und fair gewährt werden kann, wenn immer es nötig ist. Getreu dem Satz von Lee Buchheit: „Wenn Du es nicht vermeiden kannst, dann versuche es auch nicht“.

Panizza lässt sich von noch mehr philosophischen Weisheiten inspirieren, darunter die sechs Leitsätze für erfolgreiches Projektmanagement und die zweite Goldene Regel für interstellares Reisen per Anhalter: „Wisse stets, wo Dein Handtuch ist.“ Wer wissen möchte, wie das alles mit staubtrockener Ökonomie und Staatsschulden zusammenhängt, dem sei Panizza’s Aufsatz zur Lektüre empfohlen.

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