Asien – raus aus der Schuldenfalle

AKTIONSANGEBOTE FÜR ENTWICKLUNGSPOLITISCHE MULTIPLIKATOR*INNEN

erlassjahr.de hat drei Menschen zur Schuldensituation ihrer Länder befragt. Sie setzen sich in der Mongolei, in Pakistan und auf den Philippinen dafür ein, dass Schuldenkrisen schnell und fair gelöst werden. Denn wo solche Lösungen fehlen, hat das schlimme Konsequenzen für die Menschen in den betroffenen Ländern, vor allem für die Ärmsten. Das wollen die Schuldenbotschafter*innen nicht hinnehmen. Sie organisieren daher Kampagnen, veröffentlichen Studien und machen Druck auf die Regierungsverantwortlichen in ihren Ländern. Globale Veränderung ist aber nur möglich, wenn sich auch in den reichen Ländern etwas bewegt.

Ihre Botschaft muss daher auch in Deutschland gehört werden.

Gemeinsam mit euch möchten wir im ganzen Land aktiv sein und zum Sprachrohr der Schuldenbotschafter*innen werden. Dazu haben wir Vorschläge für Aktivitäten und Veranstaltungen zusammengestellt, mit denen ihr bei euch vor Ort über die Gefahr von Schuldenkrisen für die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele informieren könnt. Im Mittelpunkt steht die Vortragsreise mit den Schuldenbotschafter*innen im Zeitraum Mitte bis Ende November 2019.

Nur mit informierten Bürger*innen und einem starken Netzwerk können wir es schaffen, die deutsche Regierung zu überzeugen, faire Entschuldung zu ermöglichen.

Das könnt ihr tun:

  • Vortragsreise mit Schuldenbotschafter*innen
    Im Zeitraum Mitte bis Ende November 2019 werden die Schuldenbotschafter*innen für lokale Veranstaltungen nach Deutschland kommen! Die Vortragsreise wird von Mitarbeiter*innen von erlassjahr.de inhaltlich und organisatorisch begleitet.

Rund um diese Vortragsreise (und natürlich auch darüber hinaus) bieten wir folgende Aktionsangebote zur Schwerpunktregion Asien und Pazifik an:

Die Angebote des Projekts „Asien – raus aus der Schuldenfalle“ lassen sich auch gut miteinander kombinieren! Wir beraten euch gern direkt per E-Mail oder Telefon.

Die Schuldenbotschafter*innen

Die Verschuldungssituation asiatischer Länder ist vielfältiger als in anderen Weltregionen. Auch die Faktoren, die die Gefahr der Überschuldung besonders akut machen, sind divers. Besonders gefährdet sind kleine Inselstaaten im Pazifik, extraktivistische Volkswirtschaften und Länder in besonders fragilen Situationen wie Bürgerkriegen.

Oyungerel Chogdon, Friedrich-Ebert-Stiftung Mongolei:

Wir haben zwar viele Rohstoffe, aber nicht genug Geld, diese zu erschließen. Wir sind auf Kredite und Investitionen aus dem Ausland angewiesen. Daher verdienen nicht wir, sondern ausländische Banken und Firmen.“

 

Die Mongolei ist eines der rohstoffreichsten Länder der Erde, bisher ist aber nur ein Drittel der Reserven erschlossen. Die Auslandsverschuldung der Mongolei hat sich allein zwischen 2008 und 2016 verzehnfacht.

Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und China haben Pakistan Rettungs­kredite von fast 15 Milliarden US-Dollar gewährt, deren Bedingungen der Öffentlichkeit vorenthalten werden. Auch mit dem IWF verhandelt das Land über eine Finanzspritze von 6 Milliarden US-Dollar.

Abdul Khaliq, Insitute for Social & Economic Justice Pakistan:

„2017 war Pakistan eigentlich schon pleite. Wir haben dann neue Kredite aufgenommen, um unsere Gläubiger weiter bezahlen zu können. Die Schulden sind dadurch immer weiter angestiegen.“

 

In Asien gibt es auch Länder, die mehr Kredite vergeben, als sie aufnehmen. Dazu gehört die Volksrepublik China. Seit einigen Jahren vergibt China in großem Stil Kredite an arme Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika. Für viele Länder wird China als Gläubiger immer wichtiger.

Ivan Phell Enrile, Asia Pacific Research Network:

„Die chinesischen Investitionen zum Ausbau der „Neuen Seidenstraße“ verschärfen viele Probleme in Asien und im Pazifik, auch die Überschuldung. Als Zivilgesellschaft müssen wir wachsam bleiben, damit Jahrzehnte von Fehlentwicklung und Unterdrückung in unserer Region sich nicht wiederholen.“

 

 

Gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des