Citizens for Financial Justice

+++ Das Projekt endete im Dezember 2020. Vielen Dank an alle, die sich beteiligt haben, insbesondere an die beteiligten Mitträger! Ein großer Dank geht auch an unsere ehemalige Projektmitarbeiterin Lisa Jebe, die das Projekt zweieinhalb Jahre lang in der Verwaltung betreut hat. +++

Durch Information und Vernetzung befähigen wir Bürgerinnen und Bürger zu gemeinsamem Handeln für ein globales Finanzsystem, das besser für alle funktioniert.

Zusammen mit fünf weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Europa beteiligt erlassjahr.de sich am Projekt Citizens for Financial Justice. Im Rahmen dieses Projekts unterstützen wir Basisgruppen, entwicklungspolitische Initiativen, Nichtregierungsorganisationen und Kirchengemeinden bei ihren Aktivitäten rund um die neuen Schuldenkrisen im Globalen Süden.
Die Bewerbungsphase ist abgeschlossen. In Kürze werden wir hier die geförderten Organisationen und ihre Ideen vorstellen.

Zum Projekt

Das gegenwärtige globale Finanzsystem verstärkt Ungleichheiten, schafft kaum gute Arbeitsplätze, untergräbt die Menschenrechte, zerstört unsere Umwelt und führt zu Staatsschuldenkrisen. Die treibende Kraft hinter diesen Problemen ist, dass die Institutionen, die das Finanzsystem kontrollieren, nicht dem Gemeinwohl und damit der Mehrheit der Menschen dienen.

Wir brauchen ein Finanzsystem, das für alle funktioniert und demokratisch kontrolliert wird.

Aufgrund des Machtungleichgewichts im heutigen Finanzsystem ist

  • Profit mehr wert als Menschen,
  • privates Kapital wird öffentlichen Finanzierungen
  • und Schulden werden einer nachhaltigen Entwicklung vorgezogen.

Um diese Situation zu ändern, müssen Bürgerinnen und Bürger mehr Handlungsmacht haben. Durch Information, Vernetzung und das Stärken von Bürgerbewegungen helfen wir dieses Ungleichgewicht auszubalancieren und tragen unseren Teil zum dringend benötigten Wandel bei.

Zentrale Informationen

Ort

Europäische Union

Zeitraum

3 Jahre ( September 2017 – Dezember 2020)

Projektpartner

  • Christian Aid (UK)
  • Counter Balance (Czech Republic)
  • Debt and Development Coalition Ireland – DDCI
  • erlassjahr.de (Jubilee Germany)
  • Eurodad (Belgium)
  • Observatori del Deute en la Globalització – ODG (Spain)

Das Projekt „Citizens for Financial Justice“ ist ein dreijähriges Projekt, dass vom DEAR-Programm (Development Education and Awareness Raising) der Europäischen Union finanziert wird.

Unser Ansatz

Citizens for Financial Justice unterstützt die Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDG) durch die Förderung von Engagement der EU-Bürgerinnen und -Bürgern für effektive Entwicklungsfinanzierung. Das Projekt hat dabei zwei spezifische Themen im Blick:

  1. Staatsverschuldung
  2. Privatfinanzierung

Ein zentraler Teil des Projektes ist die Vergabe von Zuschüssen für kleine und mittlere zivilgesellschaftliche Organisationen – von kleinen Basisgruppen bis zu nationalen Gruppen und Netzwerken.

Ziele

Ziel des Projekts ist die Stärkung der Fähigkeit von Organisationen der Zivilgesellschaft in der EU

  • öffentliches Bewusstsein für die Aspekte der Entwicklungsfinanzierung zu schaffen,
  • entwicklungspolitische Bildungsmaßnahmen durchzuführen
  • sowie Lobby- und Kampagnenarbeit für Entwicklungsfinanzierung durchzuführen.

Projekthintergrund

Noch immer sind die Folgen der Finanzkrise von 2008 weltweit spürbar. In Europa und darüber hinaus haben Sparmaßnahmen zu steigender Ungleichheit geführt und die Ausübung von Menschenrechten beeinträchtigt. Über zwei Drittel der Länder weltweit führen momentan Sparmaßnahmen durch, ohne dass dadurch eine Senkung der Staatsverschuldung, die das erklärte Ziel dieser Maßnahmen ist, erreicht wird.

Schulden bedrohen die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele

Die globale Verschuldung ist so hoch wie nie: 119 Länder im Globalen Süden sind kritisch verschuldet. Der Schuldendienst armer Länder ist so hoch wie seit 2004 nicht mehr. Die Bedürfnisse der Gläubiger werden über die der Bevölkerung gestellt, doch je mehr Geld in die Rückzahlung der Kredite gesteckt wird, desto weniger können Regierungen für soziale Leistungen ausgeben. Die Einhaltung der Menschenrechte steht auf dem Spiel und bereits erreichte Fortschritte bei den globalen Nachhaltigkeitszielen sind in Gefahr.

Im Zuge der Finanzkrise haben politisch motivierte Entscheidungen der wirtschaftlich reichen Länder die Schuldensituation im Globalen Süden verschärft. Weltweit niedrige Zinsen haben den Kreditboom in den Globalen Süden, insbesondere zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten begünstigt. Reiche Länder und internationale Finanzinstitutionen fördern weiterhin Entwicklungsfinanzierung, die öffentliche Mittel dazu nutzt, privates Kapital zu mobilisieren, und vernachlässigen das damit einhergehende Risiko für die Schuldentragfähigkeit in Entwicklungsländern.

Reform des globalen Finanzsystems

Seit der Finanzkrise ist die Reform des globalen Finanzsystems ins Stocken geraten. Um die globalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, müssen wir neuen Schwung in den Reformwillen bringen. Hierzu brauchen wir ein starkes weltweites Netzwerk von informierten Bürgerinnen und Bürgern.

Indem wir Bürgerinnen und Bürger darin stärken, die Probleme des Finanzsystems zu verstehen und zu analysieren und sich über Staatsgrenzen und gesellschaftliche Gräben hinweg zu organisieren, werden sie befähigt, Veränderung zu gestalten. Dies wiederum ist ein wichtiger Schritt, um verantwortungsvolle Finanzierungspraktiken im globalen System zu etablieren und Machtungleichgewichte in den internationalen Finanzinstitutionen zu beseitigen.

Ressourcen

Bericht “Gambling with our lives: Confronting global health and climate emergencies in the age of financialisation” (2020). Verfügbar auf Englisch und Spanisch.

Film “Alice in Moneyland”

Projektwebseite

Citizens for Financial Justice

 

      Gefördert durch die Europäische Union

Diese Webseite wurde mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union erstellt. Der Inhalt des Dokumentes unterliegt der Eigenverantwortung von Citizens for Financial Justice und erlassjahr.de und spiegelt nicht unbedingt die Stellung der Europäischen Union wider.