Erlassjahr zur Bekämpfung der Corona-Krise

Angesichts der dramatischen gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 auf hunderte Millionen Menschen in Ländern des Globalen Südens, fordern wir gemeinsam mit weltweit über 100 zivilgesellschaftlichen Organisationen eindringlich:

  • die Streichung aller im Jahr 2020 fälligen Schuldendienstzahlungen armer Länder an das Ausland
  • und die Bereitstellung zusätzlicher finanzieller Nothilfe in Form von Zuschüssen.

Alle Zinsen, Tilgungen und Gebühren auf öffentliche Auslandsverbindlichkeiten, die im Jahr 2020 fällig werden, sollen dauerhaft gestrichen und nicht in die Zukunft verschoben werden. Ausstehende Schuldendienstzahlungen zu streichen ist der schnellste Weg, finanzielle Mittel, die bereits im Land sind, zur Bekämpfung der gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Krisen, die durch die globale COVID- 19-Pandemie entstehen, zu mobilisieren.

Der Aufruf ist Teil einer internationalen Kampagne. Hier geht es zum Text des Aufrufs auf Englisch und auf Deutsch. 

Die Schuldenkrise lösen

Viele Länder waren bereits vor der COVID-19-Pandemie in einer Schuldenkrise. Viele weitere werden aus der aktuellen Krise mit höheren, nicht mehr tragfähigen Schulden herauskommen. Die umgehende Streichung von Schuldendienstzahlungen sollte daher an eine umfassendere und langfristigere Lösung der Schuldenkrise geknüpft sein. Um sicherzustellen, dass Schuldenrestrukturierungen effizient, gerecht und erfolgreich sind, fordern wir:

  • die Schaffung eines umfassenden und verbindlichen Staateninsolvenzverfahrens bei den Vereinten Nationen
  • vom IWF die Einführung klarer Richtlinien dazu, wann eine Schuld untragbar ist; außerdem die Einhaltung seiner eigenen Regel, dass Rettungskredite nur an Länder mit untragbaren Schulden gehen können, wenn eine Schuldenrestrukturierung vereinbart wurde.

Der Prozess zur Umsetzung solcher Reformen muss vor Ende des Jahres 2020 beginnen.

das könnt ihr tun:

  • Verbreitet den Aufruf der internationalen Kampagne auf eurer Webseite und in den Sozialen Medien! Verwendet den Hashtag #CancelTheDebt. Dieses Bild könnt ihr dazu nutzen:

  • Schaut euch unseren neuen Videoclip “Corona und die Schuldenkrise” an, nutzt ihn für eure Informations- und Bildungsarbeit vor Ort und teilt ihn über eure Social Media-Kanäle!
  • Beteiligt euch an Aktionen in den Sozialen Medien! Am internationalen Aktionstag von Eurodad und Jubilee Debt Campaign  am 17.07.2020 haben zum Beispiel viele Menschen Statements in den Sozialen Medien gepostet, die von den Finanzminister*innen der G20 echte Schuldenerlasse für die Länder, die besonders von COVID-19 betroffen sind, gefordert haben.
  • Organisiert eine Veranstaltung im Rahmen unserer virtuellen Vortragsrundreise “In Solidarität Gehör verschaffen”! Termine erfolgen nach Absprache mit unseren Partner*innen aus dem Globalen Süden von Mitte Oktober bis Mitte November 2020, auf Anfrage auch außerhalb dieses Zeitraums. Wenn ihr eine Veranstaltung organisieren wollt, schreibt uns möglichst bald eine Email mit eurem Wunschtermin und -land an buero@erlassjahr.de.
  • Lasst euch auch von unseren britischen Partner*innen inspirieren! Hier findet ihr ein Campaign Toolkit (auf Englisch) mit tollen Aktionsideen, die ganz einfach auch für das Engagement in Deutschland angepasst werden können.
  • Und haltet euch hier auf unserer Website über weitere Mitmachmöglichkeiten auf dem Laufenden!

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