Klimagerechtigkeit braucht Entschuldung

Klimagerechtigkeit-braucht-Entschuldung-Koffer

+++ Die Kampagne endete im Dezember 2020. Vielen Dank an alle, die mitgemacht und unsere Forderungen so weit verbreitet haben! Wir versprechen: Wir bleiben dran am Thema Klimagerechtigkeit und Entschuldung! +++

Hurrikan „Maria“ fegte 2017 über die Karibikinsel Dominica hinweg und verwüstete sie vollständig. Auch finanziell war das ein Desaster für den Inselstaat: Die Schäden entsprachen 225 Prozent seiner gesamten jährlichen Wirtschaftsleistung. Dominica ist kein Einzelfall. Naturkatastrophen wie diese werden durch den menschengemachten Klimawandel weltweit an Heftigkeit und Häufigkeit zunehmen.

Hoch verschuldete Länder wie Dominica geraten durch solche Klimakatastrophen immer tiefer in eine Schuldenfalle: Mit jeder Schuldenrückzahlung an ihre Gläubiger verlieren sie Geld, das dringend für Nothilfe und Wiederaufbau gebraucht wird. Sie müssen auf Hilfszusagen aus dem Ausland warten oder sogar neue Kredite aufnehmen, die ihre Schulden weiter in die Höhe treiben.

Im Fall einer solchen Katastrophe muss verhindert werden, dass weiter Geld aus dem Staatshaushalt abfließt: Ein automatischer Zahlungsstopp der laufenden Schuldenrückzahlung setzt dringend benötigtes Geld zur sofortigen Verwendung für Nothilfe und Wiederaufbau frei. In einem zweiten Schritt muss der betroffene Staat mit seinen Gläubigern verhandeln können, wie die Verschuldung auf ein tragfähiges Maß gesenkt werden kann.

Besonders ungerecht: Länder, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, sind am stärksten von dessen negativen Auswirkungen betroffen. Und die Hauptverursacher – reiche Länder wie Deutschland – sind bisher nicht bereit, für die verheerenden Folgen des Klimawandels finanziell Verantwortung zu übernehmen.

erlassjahr.de fordert daher von der deutschen Bundesregierung, sich dafür einzusetzen, dass Naturkatastrophen nicht zu Schuldenkrisen in armen Ländern führen. Dieses Ziel muss die Bundesregierung in allen für die Entwicklungs- und die Klimafinanzierungsdebatte relevanten Foren verfolgen.

Was wir fordern

  • Die Bundesregierung soll sich sowohl bei den Klimakonferenzen als auch im Financing for Development-Prozess der Vereinten Nationen und im Internationalen Währungsfonds für die Schaffung einer Entschuldungsoption zugunsten von Ländern, die besonders vom Klimawandel betroffen sind, einsetzen.
  • Im Fall einer Katastrophe soll Deutschland – am besten zusammen mit anderen EU-Mitgliedern, nötigenfalls aber auch allein – ein Moratorium für den Schuldendienst eines betroffenen Landes aussprechen.

MITMACHEN

Mit der Kampagne „Klimagerechtigkeit braucht Entschuldung“ wollen wir eine zentrale Forderung in die Öffentlichkeit und an die politischen Entscheidungsträger*innen bringen: Klimakatastrophen dürfen nicht zu Schuldenkrisen führen! Zu diesem Zweck haben wir ab dem 25.09.2020, dem Tag des Globalen Klimastreiks, verstärkt Inhalte zum Thema Schulden und Klima in den Sozialen Medien gepostet. Bei der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in der Woche vom bis 12. zum 18. Oktober 2020 erreichte die Kampagne ihren Höhepunkt. Als sich die Mächtigen virtuell zur Beratung über globale Finanzregeln trafen, haben wir durch Aktionen in den Sozialen Medien die Forderungen der Kampagne an sie herangetragen. Zentraler Aktionstag war der 13.10., der Internationale Tag der Katastrophenvorbeugung. Ende der Kampagne war am 12.12.2020, dem 5. Jahrestag des Pariser Klimaabkommens.

Materialien zur Kampagne

And for our English-speaking friends: Find more information on the campaign plus the campaign picture in English on our English website.

Weitere Informationen

Förderhinweis

Gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des

Für den Inhalt dieser Webseite ist allein erlassjahr.de – Entwicklung braucht Entschuldung e.V. verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt von Engagement Global oder des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wieder.

 

Mit Unterstützung von Brot für die Welt

 

+++ Die Kampagne endete im Dezember 2020. Vielen Dank an alle, die mitgemacht und unsere Forderungen so weit verbreitet haben! Wir versprechen: Wir bleiben dran am Thema Klimagerechtigkeit und Entschuldung! +++