Um die Geierfonds auszuzahlen, gibt Argentinien in diesen Tagen Staatsanleihen in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar aus. Das südamerikanische Land muss dabei Zinsen um die 8 Prozent in Kauf nehmen. Der Großteil des Geldes fließt direkt an die Gläubiger. Diese hatten vor US-amerikanischen Gerichten auf volle Bezahlung ihrer Forderungen geklagt, die sie nach der argentinischen Wirtschaftskrise 2001 zu einem Bruchteil des ursprünglichen Wertes aufgekauft hatten.
Im Februar hatten die Geierfonds sich mit der argentinischen Regierung auf auf die Zahlung von 75 Prozent der ursprünglich geforderten Summe, was verglichen mit dem Einkaufswert einen Gewinn von bis zu 1.000 Prozent für die sogenannten Geierfonds darstellte. Ob Argentinien durch die Zahlung die Geier nun ein für alle Mal los ist, bleibt abzuwarten: 90 Prozent der Gläubiger hatten das Angebot Argentiniens zwar angenommen, die restlichen 10 Prozent können jedoch weiter vor Gericht klagen.
Es ist zu erwarten, dass Argentinien für die jetzt ausgegebenen Staatsanleihen Zinsen von 7 bis 8,5 Prozent in Kauf nehmen muss. Das entspricht dem, was Ruanda kürzlich für seine Staatsanleihen zahlen musste. Hinzu kommt, dass Argentinien sich zur Zeit in einer Rezession befindet. Die neugewählte Regierung hat die Preise für grundlegende Dienstleistungen wie Strom und Wasser stark erhöht, die neuen Schulden belasten den Staatshaushalt zusätzlich.
Mehr über Geierfonds und wie Belgien und Großbritannien versuchen, das Geschäftsmodell mit Gesetzen zu unterbinden, lesen Sie im Schuldenreport 2016 ab Seite 42.