3. November 2020

Beim 28. Sturm wird es kritisch: Hurrikan “Eta” trifft auf Zentralamerika

Symbolbild: Sturmpalmen, Shutterstock.com / behindlens

Am heutigen Dienstagmorgen traf Hurrikan “Eta” mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h auf die Ostküste Nicaraguas. Von dort soll der Sturm nach den Vorhersagen des US-amerikanischen Wetterdienstes weiter westwärts ziehen und unter leichter Abschwächung Tegucigalpa, die Hauptstadt von Honduras, überqueren, Guatemala streifen und dann über Belize wieder auf das offene Meer zurückkehren. Die Meteorolog*innen befürchten, dass er dort erneut an Stärke gewinnt und auf seinem weiteren Weg auch Kuba hart treffen wird.

Anders als bei den Stürmen, die 2015 und 2017 die kleinen karibischen Inselstaaten getroffen haben, ist nicht zu erwarten, dass Zerstörungen von mehr als 100 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung entstehen – schlicht, weil Honduras und Nicaragua größer sind als Dominica und Grenada. Auch ist die Mosquitia, wie die Ostküste genannt wird, relativ dünn besiedelt. Aber in Puerto Cabezas, wo der Sturm voraussichtlich in diesen Stunden auf Land treffen wird, leben immerhin rund 60.000 Menschen – fast so viele wie im ganzen Staat Dominica.

Sowohl Honduras als auch Nicaragua bewegen sich nach den Prognosen, die wir im Schuldenreport 2021 zugrunde legen, im Mittelfeld der kritisch verschuldeten Staaten. Sollte der Sturm allerdings auch Belmopan, die Hauptstadt von Belize, mit ungebremster Kraft treffen, könnte sich ein fast den karibischen Inseln vergleichbares Szenario ergeben: Belize weist bereits eine extrem kritische öffentliche Verschuldung auf.

Sollten Partnernetzwerke und Bewegungen in Mittelamerika die Forderung nach Schuldenerlass zur Bewältigung der Schäden und Verluste erheben, wird erlassjahr.de diese unterstützen.

“Eta” ist in dieser Hurrikansaison bereits der 27. benannte Sturm; daher auch die Bezeichnung durch einen (weiteren) griechischen Buchstaben, nach dem das lateinische Alphabet bereits komplett abgearbeitet war. Der US-Wetterdienst hält vor dem Ende der Saison noch einen weiteren „benannten“ Sturm vergleichbarer Stärke für möglich. Das wäre dann die stürmischste Saison seit Beginn der Wetteraufzeichnung.

Weitere Informationen:

erlassjahr.de-Länderprofil Honduras

erlassjahr.de-Länderprofil Nicaragua

Bild: Symbolbild: Sturmpalmen, Copyright: Shutterstock.com / behindlens