Als aus dem kleinen „Initiativkreis Entwicklung braucht Entschuldung“ Ende 1997 die „Erlaßjahr2000-Kampagne“ wurde, hatten einige engagierte Mitstreiter*innen aus dem Südwesten des Landes die Idee, dass einer ambitionierten Bewegung auch eine bekannte Persönlichkeit gut zu Gesicht stünde. Dass sie gleich Erhard Eppler für diese Position vorschlugen und die entsprechenden Kontakte herstellen konnten, zeigt, wie nahe der ehemalige Minister der Basisbewegung für globale Gerechtigkeit zu allen Zeiten gewesen ist.
Eppler willigte bei einem Besuch von Aktivist*innen in seinem Haus in Schwäbisch Hall sehr schnell in die Übernahme der Schirmherrschaft ein. Zusammen mit ihm, dem profilierten Protestanten, wurde der damalige Vorsitzende der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz, der heutige Kardinal von Tegucigalpa, Oscar Rodriguez Schirmherr von Erlaßjahr2000.
Als Schirmherr war Erhard Eppler natürlich nicht mit dem Tagesgeschäft der Kampagne befasst, aber wir konnten ihn um Rat fragen und haben das auch getan, als um den Aufbau der Beziehungen zur Leitung des BMZ ging, um Veranstaltungen zum Beispiel beim Katholikentag oder auch als um die Kampagne herum zwischenzeitlich eine Art Fundi-Realo-Debatte entbrannte. In den letzten Jahren musste er sich bei Anfragen regelmäßig entschuldigen: „Man ist ja schließlich nicht mehr achtzig!“
So behalten wir ihn in Erinnerung, wie er, durchaus energisch, beim „Kampagnen-Endspurt“ von Erlassjahr2000 im Jahr 2001 mitsprintet, um dann das neuer Bündnis erlassjahr.de mit aus der Taufe zu heben.