Zusammen mit Unterstützerinnen und Unterstützern von Brot für die Welt und Micha Deutschland hat erlassjahr.de am 9. November die Forderung der Kampagne „Debt20: Entwicklung braucht Entschuldung – jetzt!“ an die Bundesregierung übergeben. Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMZ, nahm in Berlin die Forderung entgegen, die von 185 Organisationen unterstützt wird, darunter Eine-Welt-Landesnetzwerke, Diözesen, Landeskirchen, Weltläden und Kirchengemeinden.
Die Kampagne Debt20 fordert die deutsche Regierung auf, ihre G20-Präsidentschaft im nächsten Jahr zu nutzen, um endlich ein faires Verfahren für die Lösung von Schuldenkrisen auf den Weg zu bringen.
Das ist dringend notwendig, denn in vielen Ländern im Globalen Süden drohen Schuldenkrisen. Laut dem von erlassjahr.de und MISEREOR veröffentlichten Schuldenreport 2016 weisen 108 Nicht-OECD Staaten einen oder mehrere Indikatoren im kritischen Bereich auf. Das sind 25 Prozent mehr als im Vorjahr.
Geoffrey Chongo vom Jesuit Centre of Theological Reflection in Lusaka berichtete bei der Übergabe über den drastischen Anstieg der Verschuldung in Sambia: „Die Schulden Sambias sind seit 2011 von knapp 2 Milliarden US-Dollar auf fast 10 Milliarden US-Dollar gestiegen. Wenn die finanziellen Ressourcen in den Schuldendienst fließen, fällt es dem Staat schwer, soziale Dienstleistungen wie Gesundheit, Bildung und Wasser bereitzustellen.“
Geoffrey Chongo ist einer von 20 Vertreterinnen und Vertretern aus kritisch verschuldeten Ländern, die im Rahmen der Kampagne Debt20: Entwicklung braucht Entschuldung – jetzt! die Situation in ihren Ländern beschreiben und erklären, wie die Verhältnisse verändert werden können.
Stellvertretend für die Unterstützer der Kampagne Debt20 sprach Cornelia Füllkrug-Weitzel von Brot für die Welt, eine von über 600 Mitträgerorganisationen im Bündnis erlassjahr.de: „Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie sich die Geschichte wiederholt und erneut Millionen von Menschen die Chance auf ein Leben in Würde genommen wird.“
Deutschland übernimmt die Präsidentschaft der G20 am 1. Dezember 2016. Dann wird sich zeigen, ob die Bundesregierung die Stimmen der Debt20 und die Forderung der Kampagne ernst nimmt!