Die vor drei Jahren veröffentlichte päpstliche Enzyklika „Laudato Sí“ gilt nach Ansicht vieler Fachleute als das bislang wichtigste Lehrschreiben von Papst Franziskus. In großen Linien, aber auch in vielen Details thematisiert der Papst darin die ökologische Bedrohung der Erde durch den unverantwortlichen Lebensstil der reichen Länder. Seine Forderung zur Umkehr stellt er in den Kontext der grundsätzlichen Kritik der Kirche am im Westen vorherrschenden „konsumistischen“ Lebensstil.
Den Bogen von der ökologischen Bedrohung der Erde zur wirtschaftlichen Gerechtigkeit schlagen
Aus Anlass des dritten Jahrestags der Veröffentlichung von „Laudato Sí“ lud der Vatikan am 5. und 6. Juli zu einer Konsultation, bei der es vordringlich um die Optionen für eine neue Umwelt- und Klimapolitik, aber auch um die dafür notwendigen Schritte in Richtung auf ein gerechteres globales Wirtschafts- und Finanzsystem ging. Im Hinblick auf diesen letzteren Aspekt war auch erlassjahr.de dabei.
Rund 400 hochrangige Akademiker/innen, Bischöfe, engagierte Basischrist/innen, Vertreter anderer Denominationen und Weltreligionen und vor allem Aktivist/innen aus der ganzen Welt nahmen teil. Am Ende der Diskussionen sollten die wichtigsten Punkte für eine Botschaft des Papstes an die bevorstehenden großen Weltkonferenzen, unter anderem die COP24 in Kattowitz im Dezember und die Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank im Oktober in Bali, stehen. Aus der Arbeit von erlassjahr.de brachten wir den Aufruf des karibischen Entschuldungsnetzwerks Jubilee Caribbean für eine Entschuldung der besonders von klimawandelbedingten Wirbelstürmen bedrohten kleinen Inselstaaten ein.
Franziskus selbst ließ nicht nur die Fachleute machen, sondern brachte sich selbst mit einem starken Statement zu Beginn des zweiten Tages ein. Anschließend gab es die Gelegenheit zu kurzen persönlichen Gesprächen. Seither besitzt der Papst endlich seinen eigenen erlassjahr.de-Schal.