Angela Merkel will ein Insolvenzverfahren für Staaten

erlassjahr.de fordert rasche Umsetzung – nicht nur Griechenland steht vor einem Staatsbankrott

(Düsseldorf 4.5.2010) erlassjahr.de begrüßt, dass sich nach den Ministern für Finanzen, Wirtschaft und Entwicklung nun auch die Bundeskanzlerin hinter die Forderung stellt. „Es geht darum, dass man eine geordnete Insolvenz eines Staates haben kann, wo Gläubiger auch mit herbeigezogen werden“, sagte die Bundeskanzlerin in der ARD-Sendung „Farbe bekennen“ am 3.5.2010. Die Banken sollen ihren Beitrag zur Behebung der Finanzkrise leisten und „nicht ungeschoren davon kommen“. Um künftig Investoren an Staatspleiten wie denen Griechenlands beteiligen zu können, ist die Einführung eines geregelten Verfahrens dringend notwendig.

Diese Forderung erhebt erlassjahr.de seit den neunziger Jahren und betont, dass nicht nur Griechenland eine schnelle und faire Lösung für sein Überschuldungsproblem benötigt. Nach den Berechnungen von erlassjahr.de im Schuldenreport 2010 weisen weltweit 28 Staaten derzeit ein hohes Risiko des Staatsbankrotts auf, weitere 10 Staaten haben ihre Zahlungen ganz oder teilweise eingestellt.

„Griechenland ist nicht die erste Staatspleite in diesem Jahrhundert und es wird definitiv nicht die letzte sein. Gutes öffentliches Geld dem schlechten Geld der Investoren hinterher zu werfen ist keine nachhaltige Lösung, sondern macht die irgendwann unvermeidliche Umschuldung nur teurer. Ein faires, unparteiisches Verfahren, das erlassjahr.de seit vielen Jahren für überschuldete Entwicklungsländer vorschlägt, könnte die Krisen kürzer und weniger teuer machen“, so der politische Koordinator von erlassjahr.de, Jürgen Kaiser.

Weitere Informationen zur Gestaltung eines Staateninsolvenzverfahrens.

Erlassjahr.de bietet auch Hintergrundinformationen und Kommentare zu der Schuldenkrise in Griechenland an.