erlassjahr.de begrüßt die Ergebnisse der Doha-Konferenz

Versprechungen zu neuen Entschuldungsmechanismen müssen Taten folgen

Düsseldorf (03.12.2008). „Dass die Reform der globalen Finanzarchitektur nicht allein in den Händen der G20, sondern aller UN-Staaten liegen wird, ist ein positives Zeichen aus Doha“, so erlassjahr.de Koordinator Jürgen Kaiser zum Ende der UN-Entwicklungsfinanzierungskonferenz. „Insbesondere die Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise auf die Entwicklungsländer ist bisher zu wenig berücksichtigt worden“, so Kaiser weiter. „Die jetzt beschlossene Konferenz im März 2009 bietet die Chance Reformen auf den Weg zu bringen, die auch den Ärmsten konkret helfen – und nicht nur den verursachenden Banken der Industrienationen!“

erlassjahr.de begrüßt weiterhin, dass sich die Doha-Konferenz auf einen „sovereign debt workout mechanism“ geeinigt hat. Dieser Mechanismus stellt wie Weichen für das von erlassjahr.de geforderte Internationale Insolvenzverfahren. „Aber den Versprechungen müssen auch Taten folgen!“, fordert Kaiser. „Ein sovereign debt workout mechanism wurde schon 2003 diskutiert, aber damals von den USA und Großbritannien blockiert. Die ärmsten Länder können aber nicht länger warten, einige von ihnen stehen schon wieder vor einem Staatsbankrott.“

erlassjahr.de fordert daher, dass die Einführung eines internationalen Insolvenzverfahrens auf den kommenden UN- und G20-Gipfeln offensiv angegangen wird. In diesen Prozess müssen alle Gläubiger der überschuldeten Staaten eingebunden werden. Des Weiteren setzt sich erlassjahr.de für weitere Schuldenumwandlungen ein. Das neue Debt2Health-Programm zwischen Pakistan und Deutschland, welches einen Schuldenerlass Deutschlands zu Gunsten von Gesundheitsprogrammen in Pakistan vorsieht, kann dabei wegweisend sein. „Wir brauchen weitere solcher Programme, dann so kann sichergestellt werden, dass die Hilfe tatsächlich bei den Ärmsten ankommt“, so Jürgen Kaiser abschließend.