erlassjahr.de startet Kampagne zur Streichung illegitimer Schulden Bündnis erinnert an Jahrestag des Schuldenerlasses für Deutschland

Düsseldorf (26.02.2008). Das entwicklungspolitische Bündnis erlassjahr.de hat heute eine Kampagne für eine internationale Parlamentariererklärung zu Illegitimen Schulden und Gläubigermitverantwortung gestartet. Das Bündnis ruft alle Abgeordneten des Bundestages dazu auf diese Erklärung zu unterzeichnen.

Die Erklärung verlangt, dass die internationale Kreditvergabe und -aufnahme von den nationalen Parlamenten stärker kontrolliert werden und bestehende illegitime Schulden gegenüber Entwicklungs- und Schwellenländern gestrichen werden sollen. Damit soll verhindert werden, dass entschuldete Länder wie in den achtziger Jahren durch Auslandskredite an Diktatoren und für sinnlose Großprojekte und Korruption wiederum in Zahlungsschwierigkeiten geraten.

Gleichzeitig erinnert erlassjahr.de an den Jahrestag des Schuldenerlasses für Deutschland am 27.Februar 1953. Damals wurde die Bundesrepublik im „Londoner Schuldenabkommen“ von ihren Vor- und Nachkriegsschulden weitgehend befreit. „Hätte Deutschland alle Schulden tatsächlich zurückzahlen müssen, wäre der Aufschwung der Wirtschaft Jahrzehnte später gekommen“, so Jürgen Kaiser, Politischer Koordinator bei erlassjahr.de.

Die eigene Entschuldung bedeutet nach Ansicht von erlassjahr.de eine historische Verantwortung für die heute verschuldeten Länder des Südens. Die Bundesregierung als auch die Bundestagsabgeordneten müssen dieser Verantwortung gerecht werden. Die Unterzeichnung der Parlamentariererklärung sollte daher ein verpflichtender Schritt sein.