Nach Griechenland-Referendum: Schuldenschnitt ist der Schlüssel für Griechenlands Zukunft

Nach dem historischen Votum gegen eine Fortsetzung der desaströsen Sparpolitik in Griechenland kommt es nun darauf an, so schnell wie möglich die fiskalischen Spielräume für einen Neustart der griechischen Volkswirtschaft zu schaffen. Der Schlüssel dafür ist die substanzielle Reduzierung der mit 317 Milliarden Euro in jeder Beziehung untragbaren Schulden Griechenlands.

Jürgen Kaiser, politischer Koordinator von erlassjahr.de, sagt: „Im Frühjahr 2010 hat die EU auf Druck der Bundeskanzlerin die Weichen in der Griechenlandfrage grundsätzlich falsch gestellt. Anstelle eines Schuldenschnitts organisierte sie einen Bailout der privaten Gläubiger mit dem Geld der europäischen Steuerzahler. Diese Fehlentwicklung macht die Lösung der Krise heute deutlich teurer. Aber sie ist nicht unmöglich. Die von der griechischen Regierung ins Gespräch gebrachte Schuldenkonferenz nach dem Vorbild der Londoner Schuldenkonferenz für Deutschland 1952/3 wäre dafür ein geeignetes Format.“

erlassjahr.de hat aus Anlass des 60. Jahrestag der Unterzeichnung des Abkommens dargelegt, wie die in London für die Entschuldung Westdeutschlands angewandten Grundprinzipien auch zu einer tragfähigen Regelung der griechischen Krise beitragen können.

Fachinformation 47: „Eine ‚deutsche Lösung‘ für Griechenland?“

 

„erlassjahr.de – Entwicklung braucht Entschuldung“ ist das größte entwicklungspolitische Bündnis in Deutschland mit Mitträgerorganisationen aus Kirche, Politik und Zivilgesellschaft. erlassjahr.de ist eingebunden in ein weltweites Netzwerk von rund 50 ähnlichen Kampagnen und Bündnissen. Sie alle wollen es nicht hinnehmen, dass untragbar hohe Schulden in vielen Ländern des Globalen Südens wichtige Investitionen in Gesundheit, Bildung und Infrastruktur unmöglich machen.

 

Weitere Informationen: Jürgen Kaiser, 0211-4693-217, j.kaiser@erlassjahr.de