ODA-Quote bleibt Mogelpackung Erlassjahr.de kritisiert die Einberechnung von Schuldenerlassen in die Entwicklungshilfe

Düsseldorf (04.04.2008). Die heute von der OECD veröffentlichten Zahlen zeigen, dass Deutschlands Aufwendungen für die Entwicklungszusammenarbeit im Jahre 2007 gestiegen sind. Die so genannte Official Development Assistance (ODA) stieg in Deutschland von 0,36 Prozent (2006) auf 0,37 Prozent (2007). Doch in diesen Zahlen sind weiterhin auch Schuldenerlasse mit einem Anteil von 0,09 Prozent-Punkten enthalten. „Damit bleibt die Berechnung der ODA-Quote eine Mogelpackung“, kritisiert Jürgen Kaiser, politischer Koordinator bei der entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisation erlassjahr.de.

„Die grunsätzliche Erhöhung der Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit durch die Bundesregierung ist zu begrüßen, doch sie zeigt nur die halbe Wahrheit. Bereits im nächsten Jahr wird die deutsche ODA-Quote deutlich abfallen, wenn nach dem Schuldenerlass für Nigeria auch der für den Irak aus der Berechnung herausfällt.“ Die Bundesregierung hatte sich verpflichtet bis 2010 die ODA-Quote auf 0,51 Prozent zu steigern.

„Dieses Ziel ist mit den derzeitigen Erhöhungen der Finanzmittel nicht zu erreichen. Die Anrechnung der Schuldenerlasse ist zudem keine echte Entwicklungshilfe, denn es fließen keine zusätzlichen Gelder, z.B. zur Armutsbekämpfung, in die verschuldeten Länder“, so Kaiser weiter.