Verschuldung schafft ein Armutsproblem – auch in Osteuropa und Zentralasien!

erlassjahr.de und EED organisieren Vernetzungstagung für osteuropäische und zentralasiatische Entschuldungsinitiativen in Prag

Am kommenden Wochenende treffen sich auf Einladung der Ökumenischen Akademie Prag Entschuldungsinitiativen aus osteuropäischen und GUS-Staaten um gemeinsame Aktionen beim G8-Gipfel im Juli in St. Petersburg zu verabreden. Das Treffen, zu dem sich Teilnehmer aus zwölf Ländern angemeldet haben, wird von erlassjahr.de und vom Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) unterstützt.

Während viele osteuropäische und zentralasiatische Staaten im Westen als Boom-Ökonomien mit hohen Wachstumsraten wahrgenommen werden, wachsen die strukturellen Ungleichgewichte. In diesen Ländern zahlen vor allem die Armen für die anhaltende Verschuldung im Ausland.

Die Tagung in Prag soll Nichtregierungsorganisationen und Kirchen in den betroffenen Ländern ermutigen, ihre Regierungen zu einer weit reichenden Entschuldung zu drängen. Die Ankündigung des G8-Gastgebers, Wladimir Putin, in St. Petersburg solle insbesondere über die Staatsverschuldung dieser bislang vom Westen weit gehend ignorierten Ländergruppe gesprochen werden, weckt berechtigte Erwartungen unter denjenigen, die vom Transformationsprozess des ehemaligen Ostblocks zu den Verlierern zählen.

Eine von erlassjahr.de für das Treffen erarbeitete Studie zeigt, dass in acht von elf untersuchten Ländern wichtige Verschuldungsindikatoren kritische Marken erreicht oder überschritten haben. In Bulgarien, Kroatien, Serbien & Montenegro, Kirgistan, Moldowa und Tadschikistan können kleinste wirtschaftliche Einbrüche Zahlungsunfähigkeit auslösen.

erlassjahr.de – Koordinator Jürgen Kaiser, einer der Autoren der Studie: „Die Antwort der internationalen Finanzinstitutionen und der reichen Gläubigerländer auf diese Herausforderungen sind völlig unzureichend: Lediglich Kirgistan und Tadschikistan wird eine Teilentlastung im Rahmen der HIPC-Initiative in Aussicht gestellt. Moldowa und Serbien haben in der Vergangenheit unzulängliche Entlastungen vom Pariser Club bzw. von Russland als wichtigstem Gläubiger erhalten und sind inzwischen wieder kritisch überschuldet.“

Weitere Informationen und Vermittlung von Interviews:

Jürgen Kaiser; j.kaiser@erlassjahr.de; Tel: 0173-2919374.

Die Studie „Sovereign Debt in CEE and CIS countries“ kann im erlassjahr.de-Büro angefordert werden.