+++ 05. SEP 2024 +++
Guterres warnt vor sozialen Unruhen durch unzureichenden Schuldenerlass
UN-GeneralsekretĂ€r AntĂłnio Guterres kritisierte auf dem China-Afrika-Kooperationsforum in Peking den mangelnden Zugang afrikanischer LĂ€nder zu wirksamen Schuldenerleichterungen und subventionierten Finanzierungen. Er warnte, dass diese Situation soziale Unruhen begĂŒnstigen könnte und forderte tiefgreifende Reformen der internationalen Finanzarchitektur, so der bulgarische Nachrichtensender Nova News.
+++ 25. AUG 2024 +++
Neue Studie: Höhere Schuldenerleichterungen verbessern Zugang zu Menschenrechten
Laut einer neuen Studie der University of St. Andrews und der University of Leicester gehen höhere Schuldenerleichterungen mit enormen Vorteilen fĂŒr NiedrigeinkommenslĂ€nder einher [Guardian]. Die Studie analysiert die Wirkung von Schuldenerleichterungen auf Menschenrechte. Beispielsweise könne eine Reduzierung der Schuldenzahlungen einer Gruppe von 88 LĂ€ndern auf eine tragfĂ€higere Höhe 17 Millionen Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser und fĂŒnf Millionen Kindern Zugang zu Schulbildung verschaffen.
+++ 23. Aug 2024 +++
Menschenrechte statt Schuldendienst: erlassjahr.de und NES laden nach SaarbrĂŒcken einÂ
Verschuldete Staaten im Globalen SĂŒden mĂŒssen 2024 so viel Schuldendienst wie noch nie an ihre auslĂ€ndischen GlĂ€ubiger zahlen. Doch wenn Staaten das Geld fĂŒr Gesundheit, Bildung oder Infrastruktur fehlt, geraten die Menschenrechte in Gefahr. erlassjahr.de lĂ€dt gemeinsam mit dem Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland herzlich ein zur Tagung âMenschenrechte statt Schuldendienst!â vom 13.-15. September in der Europa-Jugendherberge SaarbrĂŒcken. Hier gibt es alle Informationen zu Programm und Anmeldung.
+++ 07. Aug 2024 +++
UN-Expertin: Forderung nach strengerer Kreditvergabe
Die UN-Schuldenexpertin Attiya Waris drĂ€ngt auf strengere Regeln fĂŒr die Kreditvergabe und auf die Schaffung einer globalen Finanzbehörde, um intransparente Kreditabkommen zu ĂŒberwachen, die viele LĂ€nder in Afrika, Asien und Lateinamerika in eine Schuldenkrise treiben. Sie betont in einem Artikel [evangelisch.de], dass aktuell die Verhandlungsmacht bei den GlĂ€ubigern liege und fordert mehr Transparenz und Verantwortung. Waris warnt, dass ohne Reformen diese LĂ€nder weiter in SchuldenkreislĂ€ufen gefangen blieben.
+++ 05. Aug 2024 +++
In eigener Sache: Kolleg*in fĂŒr die Bildungs- und Ăffentlichkeitsarbeit gesucht
Wir suchen ab dem 01.10.2024 eine Elternzeitvertretung fĂŒr die Bildungs- und Ăffentlichkeitsarbeit. Arbeitsumfang ist 100 % (40 h / Woche), Arbeitsort ist unsere GeschĂ€ftsstelle in DĂŒsseldorf. Wir freuen uns auf eure Bewerbungen bis einschlieĂlich 30.08.2024! Alle Infos findet ihr hier.Â
+++ 29. Jul 2024 +++
Sri Lanka: Ungerechte Schuldenrestrukturierung
Eine neue Analyse von Debt Justice UK und dem Yukthi-Kollektiv aus Sri Lanka zeigt, dass Sri Lankas AnleiheglĂ€ubiger im Rahmen der Anfang Juli vereinbarten Schuldenumstrukturierung deutlich mehr RĂŒckzahlungen erhalten werden als staatliche GlĂ€ubiger wie China. Berechnungen zufolge liegt der Unterschied je nach Entwicklungsszenario der Wirtschaft Sri Lankas zwischen 19 und 45%. Dies wird das Land dazu zwingen, ĂŒber 25% seiner Staatseinnahmen fĂŒr Schulden zu verwenden und die Schuldenkrise weiter verschĂ€rfen.
+++ 29. Jul 2024 +++
Religiöse OberhÀupter aus Afrika fordern Schuldenerlass
27 christliche und muslimische OberhÀupter aus Afrika haben bei einer Konferenz in Kigali einen Schuldenerlass gefordert [Vatican News]. Sie appellieren an die G20, G7, UN, IWF und Weltbank, die Schuldenlast afrikanischer LÀnder zu mindern, um die Folgen von Krisen wie der Covid-19-Pandemie zu bewÀltigen. Der Appell betont die Notwendigkeit verantwortungsvoller Kreditvergabe und -aufnahme, um untragbare Schuldenzyklen zu verhindern.
+++ 24. Jul 2024 +++
PM: Einigung zwischen Ukraine und AnleiheglĂ€ubigern â Anleger setzen ihre Profitinteressen durch
Am vergangenen Montag traf die Ukraine eine Einigung mit ihren privaten AnleiheglĂ€ubigern ĂŒber Vorkriegsforderungen, auf die die Ukraine seit August 2022 keinen Schuldendienst leisten musste. Diese Entscheidung kommt ĂŒberraschend, da die Ukraine noch kurz vorher ĂŒber deutlich höhere Schuldenstreichungen verhandelt hatte. erlassjahr.de kritisiert, dass der geringe Erlass die Profitinteressen der GlĂ€ubiger ĂŒber eine dauerhafte Entlastung der Ukraine stellt. Mehr dazu in unserer heutigen Pressemitteilung und im Hintergrundpapier “Deal der Ukraine mit dem Steering Committee der Anleihehalter â Was steht drin?â
+++ 28. jun 2024 +++
PM: Proteste in Kenia â EntschuldungsbĂŒndnis erlassjahr.de fordert Schuldenstreichung statt AusteritĂ€tsmaĂnahmen
In SolidaritĂ€t mit den andauernden Protesten in Kenia gegen die geplanten Steuerreformen der Regierung verurteilt erlassjahr.de den repressiven und gewaltvollen Umgang der kenianischen Regierung mit den Protestierenden. Aus Sicht von erlassjahr.de sind Kenias hohe Auslandsverschuldung und die vom IWF verlangte AusteritĂ€tspolitik mitverantwortlich fĂŒr die aktuellen Entwicklungen im Land.
Mehr in der heutigen Pressemitteilung des BĂŒndnisses.Â
+++ 19. JUN 2024 +++
PM: 25 Jahre Kölner Kette â Einsatz fĂŒr faire Entschuldung heute nötiger denn je
AnlĂ€sslich des 25. Jahrestags der âKölner Ketteâ erinnerte das deutsche EntschuldungsbĂŒndnis erlassjahr.de gestern mit einem Aktionstag in Köln an die Forderungen der globalen Entschuldungsbewegung. Schuldenstreichungen und die Schaffung fairer Finanzbeziehungen zwischen LĂ€ndern des Globalen SĂŒdens und des Globalen Nordens seien heute angesichts der weltweiten Verschuldungssituation wichtiger denn je. Mehr in der heutigen Pressemitteilung des BĂŒndnisses.
+++ 18. JuN 2024 +++
Wetterbedingtes Update zum Aktionstag am 18. Juni 2024 in Köln
Es gibt eine Unwetterwarnung fĂŒr Köln und Umgebung. Kundgebung, Menschenkette und Abendveranstaltung finden trotzdem statt! Bei zu schlechtem Wetter findet alles nicht drauĂen, sondern innen im DOMFORUM statt. Alle Infos zum Aktionstag hier.Â
+++ 06. JUN 2024 +++
Vatikan: Papst Franziskus wĂŒnscht sich eine âmutigeâ internationale Finanzarchitektur
Im Rahmen der Konferenz âSchuldenkrise im Globalen SĂŒdenâ, veranstaltet von der PĂ€pstlichen Akademie der Wissenschaften, hat Papst Franziskus erneut seinen Einsatz fĂŒr faire Entschuldung betont. Es brauche einen multinationalen Mechanismus fĂŒr den Umgang mit der globalen Schuldenkrise. DafĂŒr wĂŒnscht sich der Papst ein Nachdenken ĂŒber eine neue internationale Finanzarchitektur, die âmutig und kreativâ [Vatican News] sein solle.Â
+++ 06. JUN 2024 +++
Vereinte Nationen: Weltweite Verschuldung auf historischem Höchststand Â
Die weltweite öffentliche Verschuldung, die sowohl inlĂ€ndische als auch auslĂ€ndische Kreditaufnahmen von Staaten umfasst, liegt 2023 auf einem Höchststand von 97 Billionen US-Dollar [UNCTAD]. In ihrem neu veröffentlichten Bericht fordern die Vereinten Nationen daher u.a. wirksame Mechanismen zur Schuldenregulierung und Notfallfinanzierungen, um Staaten in Krisenzeiten nicht weiter in die Schuldenfalle zu stĂŒrzen.
+++ 03. jun 2024 +++
Neue Studie: Keine Klimagerechtigkeit ohne Schuldengerechtigkeit
Aktuell wenden LĂ€nder des Globalen SĂŒdens laut einer neuen Studie von Debt Justice UK und mehr als 30 weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen fĂŒnfmal mehr fĂŒr die Zahlung ihrer Auslandsschulden auf als sie in KlimaschutzmaĂnahmen stecken. ZusĂ€tzlich greifen viele LĂ€nder, ermutigt durch multilaterale GlĂ€ubiger wie Weltbank und IWF, auf fossile Brennstoffe und andere BodenschĂ€tze zurĂŒck, um Ressourcen fĂŒr die Schuldentilgung zu generieren. Das heute erschienene Briefing âDebt Demands & Debunking Distractions for Climate Actionâ richtet sich mit konkreten HandlungsauftrĂ€gen an EntscheidungstrĂ€ger*innen im Globalen Norden und fordert umfassende Schuldenerlasse durch alle GlĂ€ubiger und zuschussbasierte Klimafinanzierung fĂŒr LĂ€nder im Globalen SĂŒden.
+++ 27. Mai 2024 +++
BMZ-Engagementpreis: Hohe Auszeichnung fĂŒr erlassjahr.de-MitgrĂŒnder JĂŒrgen Kaiser
Am Samstag verlieh Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze dem erlassjahr.de-MitgrĂŒnder und langjĂ€hrigen Politischen Koordinator JĂŒrgen Kaiser den Engagementpreis des Bundesministeriums fĂŒr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Kaiser wurde fĂŒr sein langjĂ€hriges Engagement fĂŒr faire Entschuldung ausgezeichnet. Das BMZ betonte in der Laudatio insbesondere den Facettenreichtum von Kaisers Engagement, der “einer der besten Experten zum Thema Schulden” sei. Mehr in unserer heutigen PM.
+++ 24. mAI 2024 +++
Vatikan: Papst Franziskus fordert Schuldenerlasse
In seiner VerkĂŒndigungsbulle zum Erlassjahr 2025 appelliert Papst Franziskus an die âreicheren Nationenâ, SchuldnerlĂ€ndern ihre untragbaren Schulden zu erlassen [Vatican News]. Dies sei eine Frage der Gerechtigkeit, die der Papst u. a. mit der ökologischen Schuld des Globalen Nordens gegenĂŒber dem Globalen SĂŒden begrĂŒndet. FĂŒr den Weg hin zum Frieden mĂŒssten die Grundursachen der Ungerechtigkeit beseitigt werden, heiĂt es weiter.
+++ 24. MAI 2024 +++
Sri Lanka: Einigung mit GlĂ€ubigerkomittee in Aussicht gestelltÂ
Der französische Botschafter in Sri Lanka, Jean-François Pactet, zeigt sich laut Medienberichten optimistisch in Bezug auf Sri Lankas Umschuldung. Pactet Ă€uĂerte, dass der Umschuldungsprozess des Landes âsehr schnellâ abgeschlossen werden könnte [DM LK] und stellte damit eine Einigung mit dem Offiziellen GlĂ€ubigerkomittee in Aussicht. Er betonte allerdings auch, dass es notwendig sei, mit den Schulden aller GlĂ€ubiger vergleichbar zu verfahren. Weitere Details zum Prozess gab er nicht bekannt. Frankreich hat den Vorsitz des Pariser Clubs inne und koordiniert im Official Creditor Committee (OCC) Umschuldungsprozesse fĂŒr SchuldnerlĂ€nder wie Sri Lanka.Â
+++ 16. MAI 2024 +++
Neuer Bericht: Schuldenkrise in Afrika verschlimmert sich
32 afrikanische LĂ€nder mĂŒssen mehr Gelder fĂŒr SchuldenrĂŒckzahlungen aufwenden als sie fĂŒr ihr Gesundheitssystem zur VerfĂŒgung haben. In 25 afrikanischen LĂ€ndern wird mehr Geld fĂŒr den Schuldendienst als fĂŒr Bildung ausgegeben. Das zeigt der neue Bericht âBetween Life and Debtâ [CA & DJ UK], den Christian Aid heute gemeinsam mit Debt Justice UK veröffentlich hat. Darin wird deutlich: Die SchuldenrĂŒckzahlungen gehen auf Kosten von GehĂ€ltern und Investitionen im sozial- und gesundheitspolitischen Bereich. Die Schuldenkrise in Afrika sei nur zu lösen, wenn private GlĂ€ubiger sich zu Ă€hnlichen Bedingungen wie andere GlĂ€ubiger an Umschuldungen beteiligen.
+++ 09. Apr 2024 +++
BMZ: Statement zum Schuldenreport 2024
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze hat den heute veröffentlichten Schuldenreport 2024 von erlassjahr.de und Misereor kommentiert. Der Bericht zeige, dass die Welt “einen neuen internationalen Konsens zum Umgang mit der dramatischen Verschuldung” brauche [BMZ]. Es gelte, neben China “auch private GlĂ€ubiger besser in die Pflicht zu nehmen”. Â
+++ 09. Apr 2024 +++
Schuldenreport 2024: Schuldendienst im Globalen SĂŒden so hoch wie nie
Der heute veröffentlichte Schuldenreport 2024 von erlassjahr.de und Misereor zeigt: 130 von 152 untersuchten Staaten im Globalen SĂŒden sind mindestens leicht kritisch verschuldet, die HĂ€lfte davon kritisch oder sogar sehr kritisch. Der Schuldendienst von Staaten im Globalen SĂŒden ist so hoch wie nie â mehr als eine Milliarde US-Dollar pro Tag. 45 Staaten mĂŒssen mehr als 15 Prozent ihrer Staatseinnahmen als Schuldendienst ins Ausland abfĂŒhren, in Angola und Laos sind es sogar rund 60 Prozent. Mehr Informationen in der heutigen Pressemitteilung [ej].
+++ 8. APR 2024 +++
Geneva Global Health Hub: Schuldenstreichungen fĂŒr stĂ€rkere Gesundheitssysteme und VorbereitungskapazitĂ€ten
Der Geneva Global Health Hub hat im Kontext der Verhandlungen zum Pandemievertrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter anderem die Rolle von Schuldenstreichungen fĂŒr die PrĂ€vention, Vorsorge und Reaktion im Kontext von Pandemien betont [WHO]. Durch gröĂere finanzielle SpielrĂ€ume wĂŒrden LĂ€nder niedrigen und mittleren Einkommens zu stĂ€rkeren Gesundheitssystemen und VorbereitungskapazitĂ€ten beitragen können. Das Statement bezieht sich auf den ĂŒberarbeiteten Entwurf des WHO-Pandemievertrags vom 13. MĂ€rz 2024.
+++ 03. APR 2024 +++
UN-Menschenrechtsrat: Resolution fordert MaĂnahmen zur Lösung der Schuldenkrise
Der UN-Menschenrechtsrat hat in einer Resolution zu MaĂnahmen zur Lösung der Schuldenkrise in LĂ€ndern des Globalen SĂŒdens aufgerufen [Third World Network]. Die Resolution warnt, dass hohe Schuldendienstverpflichtungen die Verwirklichung der sozialen und wirtschaftlichen Grundrechte erheblich erschweren. Es wird betont, dass Schuldenstreichungen eine SchlĂŒsselrolle bei der Verwirklichung dieser Menschenrechte spielen könnten. Zudem wird die Auffassung bekrĂ€ftigt, dass die Schaffung neuer Strukturen zum Umgang mit Ăberschuldungsproblemen einen umfassenden politischen Dialog zwischen GlĂ€ubiger- und SchuldnerlĂ€ndern im Rahmen der Vereinten Nationen erfordere. Die Resolution wurde mit 31 Stimmen fĂŒr und 12 Stimmen gegen die Resolution sowie vier Enthaltungen angenommen. Deutschland gehört zu den LĂ€ndern, die gegen die Resolution stimmten.
+++ 25. MĂR 2024 +++
Sambia: Besserer Umschuldungsdeal mit Anleihehaltern
Sambia, das als erstes Land eine Umschuldung im G20 Common Framework beantragt hat, hat sich mit einem Teil seiner Anleihehaltern auf einen neuen Umschuldungsdeal geeinigt, bei dem die Anleger mehr Schuldenerleichterungen zugestehen, als noch im Herbst. Das erste Abkommen mit den AnleiheglĂ€ubigern scheiterte im Oktober 2023, nachdem die öffentlichen GlĂ€ubiger unter der FĂŒhrung Chinas erklĂ€rten, die Bedingungen seien nicht vergleichbar mit den von ihnen bereits angebotenen Entlastungen. Auch wenn der neue Deal deutlich besser sei, als der erste, wĂŒrden die AnleiheglĂ€ubiger nach Berechnungen der NGO Debt Justice trotzdem noch immer weniger Erlass zugestehen, als öffentliche GlĂ€ubiger. Auch hĂ€tten die GlĂ€ubiger vorgesorgt, dass sie mehr zurĂŒck erhalten, wenn sich herausstellen sollte, dass Sambia doch mehr Schulden tragen kann. Umgekehrt gebe es aber keine Vorkehrungen fĂŒr mehr Schuldenerlasse, wenn die Situation sich anders als erwartet verschlechtern sollte.
+++ 13. MĂR 2024 +++
Somalia: Fast vollstÀndiger Schuldenerlass des Pariser Clubs
Im Rahmen der sogenannten HIPC-Initiative erhĂ€lt Somalia von den GlĂ€ubigerstaaten des Pariser Clubs einen umfassenden Schuldenerlass in Höhe von mehr als 2 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht 99% der ausstehenden Schulden des Landes an den Pariser Club. Den âCompletion Pointâ der HIPC-Initiative erreichte Somalia im Dezember 2023. Somalia ist das 37. und damit eines der letzten LĂ€nder, welches die HIPC-Initiative durchlaufen hat.
+++ 1. MĂR 2024 +++
DĂŒrre in Sambia: PrĂ€sident drĂ€ngt GlĂ€ubiger zur Beschleunigung der Schuldenrestrukturierung
Sambias PrĂ€sident Hakainde Hichilema hat vor dem Hintergrund einer schweren DĂŒrre private und offizielle GlĂ€ubiger zu mehr Tempo bei der Schuldenrestrukturierung unter dem Common Framework aufgefordert [Medafrica Times]. Hichilema erklĂ€rte die DĂŒrre, welche die nationale Energie- und Wasserversorgung sowie die ErnĂ€hrungssicherheit gefĂ€hrde, zur nationalen Katastrophe. Um die Auswirkungen zu minimieren, stellte er unter anderem eine Neuausrichtung von Sambias nationalem Budget fĂŒr das aktuelle Jahr vor.
+++ 15. FEB 2024 +++
Ukraine: Kosten fĂŒr Wiederaufbau der Wirtschaft von 486 Milliarden US-Dollar erwartet
Laut einer Studie der Weltbank, der ukrainischen Regierung, der EuropĂ€ischen Union und der Vereinten Nationen wird der Wiederaufbau der ukrainischen Wirtschaft eine geschĂ€tzte Summe von 486 Milliarden US-Dollar kosten [Reuters]. Diese Summe hat sich im Vergleich mit einer SchĂ€tzung aus dem letzten MĂ€rz (411 Milliarden US-Dollar) moderat erhöht. Die gröĂten Anteile machen Kosten fĂŒr WohnbedĂŒrfnisse (17%), Transport (15%) sowie Handel und Industrie (14%) aus. Um in diesem Jahr die wichtigsten PrioritĂ€ten hinsichtlich Reparatur, Erholung und Wiederaufbau zu finanzieren, sind laut der Studie zusĂ€tzliche 9,5 Milliarden US-Dollar notwendig.
+++ 26. Jan 2024 +++
Sambia: “Versuchskaninchen” der G20
Der sambische PrĂ€sident Hichilema hat sein Land laut Medienberichten als “Versuchskaninchen” der G20 bezeichnet [Bloomberg]. Ein Scheitern des Common Framework, so Hichilema, wĂŒrde eine Katastrophe fĂŒr andere LĂ€nder bedeuten, die Hilfe benötigen. Das Land im sĂŒdlichen Afrika hatte sich 2020 als eines der ersten LĂ€nder um eine Umstrukturierung seiner Schulden im Rahmen des Umschuldungsrahmenwerks der G20 bemĂŒht. Die Fortschritte waren zuletzt in eine Sackgasse geraten.
+++ 23. Jan 2024 +++
CĂŽte d’Ivoire: Wieder Zugang zum Kapitalmarkt?
Niedrigere Zinsen wecken bei einigen Beobachter*innen die Hoffnung, dass die Schuldenkrise in LĂ€ndern des Globalen SĂŒdens abgewendet werden könnte. TatsĂ€chlich konnte CĂŽte d’Ivoire nach fast zwei Jahren als erstes Land Subsahara-Afrikas wieder Anleihen an den internationalen KapitalmĂ€rkten absetzen, allerdings zu hohen Zinsen in Höhe von bis zu 8,5 Prozent [BNN Bloomberg]. Zudem schĂ€tzen Finanzexperten, dass die meisten Staaten Subsahara-Afrikas nicht mit vergleichbar “gĂŒnstigen” Bedingungen rechnen können.
+++ 10. Jan 2024 +++
Argentinien: Einigung mit dem IWF
Laut Medienberichten haben Argentinien und der Internationale WĂ€hrungsfonds (IWF) die Details einer Vereinbarung ĂŒber das umstrittene 44-Milliarden-US-Dollar-Kreditprogramm des Landes zum Abschluss gebracht [Reuters]. Dadurch wĂŒrden 4,7 Milliarden US-Dollar mehr als erwartet freigegeben.Â
+++ 22. Dez 2023 +++
Weihnachtspause der GeschÀftsstelle
Die erlassjahr.de-GeschĂ€ftsstelle bleibt vom 23.12.2023 bis einschlieĂlich 01.01.2024 geschlossen. Ab dem 02.01.2024 sind wir wieder erreichbar. Wir wĂŒnschen frohe Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr!
+++ 15. DEZ 2023 +++
Weltbank: Aktuelle Verschuldungszahlen veröffentlicht
Die Weltbank hat mit der International Debt Statistics relevante Daten zur Verschuldung von LĂ€ndern zum Stichtag 31.12.2022 veröffentlicht. 443,5 Milliarden US-Dollar zahlten die LĂ€nder des Globalen SĂŒdens im letzten Jahr an ihre auslĂ€ndischen GlĂ€ubiger â mehr als jemals zuvor. Die International Debt Statistics stellt die Grundlage fĂŒr die Analyse der Verschuldungssituation der LĂ€nder des Globalen SĂŒdens im Schuldenreport von erlassjahr.de und Misereor. Der Schuldenreport 2024 erscheint im April 2024.
+++ 13. DEZ 2023 +++
SPD-Parteitag: Forderung nach deutschem Einsatz fĂŒr Staateninsolvenzverfahren
Bei ihrem Bundesparteitag vom 8. bis 10. Dezember 2023 bekrĂ€ftigt die SPD die Notwendigkeit fĂŒr Deutschland, sich fĂŒr ein Staateninsolvenzverfahren einzusetzen. Vor dem Hintergrund der sich gegenseitig verstĂ€rkenden Klima- und Verschuldungskrisen solle Deutschland âgemeinsam mit anderen GlĂ€ubigern fĂŒr solidarische Lösungen eintreten und fĂŒr eine Verbesserung des multilateralen Rahmenwerks fĂŒr Schuldenrestrukturierung mit der Schaffung eines Staatsinsolvenzverfahrens einsetzenâ [SPD]. Damit dockt die SPD an das Bekenntnis der Bundesregierung im Koalitionsvertrag an, ein kodifiziertes Staateninsolvenzverfahrens zu unterstĂŒtzen.
+++ 08. Dez 2023 +++
BMZ: Ministerium stellt Debt-for-Climate Swaps vor
In einer PresseerklĂ€rung stellt das Bundesministerium fĂŒr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) heute sein Instrument der Klima-Schuldenumwandlungen (“Debt-for-Climate Swaps”) vor. Die Klimafrage sei “auch eine Frage der Verschuldung, denn Verschuldung und die VulnerabilitĂ€tâ eines Landes gegenĂŒber dem Klimawandel [seien] eng verknĂŒpft”. Dabei investiere das Partnerland in KlimamaĂnahmen und mĂŒsse im Gegenzug seine Schulden gegenĂŒber Deutschland nicht zurĂŒckzahlen. Vereinbarungen dieser Art hat Deutschland bereits mit Kenia, Ăgypten und Tunesien geschlossen.
+++ 05. Dez 2023 +++
Debt-for-Climate Swaps: FĂŒhrende Entwicklungsbanken richten Arbeitsgruppe ein
Ein Konsortium aus fĂŒhrenden multilateralen Entwicklungsbanken und Klimafonds hat am Montag eine globale Arbeitsgruppe zu den sogenannten “Debt-for-Climate Swaps” ins Leben gerufen. Ziel sei, Zahl und Umfang dieser Schuldenumwandlungen fĂŒr Klimainvestitionen zu erhöhen. Die Einrichtung der Task Force sei laut Reuters ein Zeichen dafĂŒr, dass multilaterale Kreditgeber ihre UnterstĂŒtzung fĂŒr diese Form von UmwandlungsgeschĂ€ften ausbauen wollen.
+++ 04. DEZ 2023 +++
COP28: GroĂe Fortschritte bei Klimaresilienzklauseln
Im Rahmen der Klimakonferenz COP28 haben GroĂbritannien, Frankreich, die Weltbank, die Interamerikanische Entwicklungsbank, die EuropĂ€ische Investitionsbank, die EuropĂ€ische Bank fĂŒr Wiederaufbau und Entwicklung und die Afrikanische Entwicklungsbank neue Zusagen gemacht, um die Verwendung von Klimaresilienzklauseln bei ihren Krediten auszuweiten [COP28]. GroĂbritannien hat als erstes Land eine solche Klausel gegenĂŒber Senegal in eine Kreditvereinbarung eingebaut. Insgesamt schlossen sich 73 LĂ€nder dem Aufruf an die Geber an, die Verwendung dieser Klauseln bis 2025 auszuweiten. Klimaresilienzklauseln stellen sicher, dass Staaten im Falle von Naturkatastrophen ihre Schuldendienstzahlungen vorĂŒbergehend einstellen können.
+++ 04. Dez 2023 +++
COP28: Sustainable Debt Coalition startet Initiative fĂŒr Schuldenreform
Im Rahmen der Klimakonferenz COP28 konstituiert sich die Sustainable Debt Coalition (SDC) [UNECA], ein Zusammenschluss von Schuldner- und GlĂ€ubigerlĂ€ndern, angefĂŒhrt durch Ăgypten. Die SDC, die schon bei der COP27 initiiert wurde, soll Schuldner und GlĂ€ubiger fĂŒr eine Ăberarbeitung der Schuldenarchitektur im Einklang mit den Klima- und SDG-Zielen zusammenbringen. Die mehr als 20 beteiligten LĂ€nder setzen ihre PrioritĂ€t auf MaĂnahmen wie BonitĂ€tsverbesserung, nachhaltigkeitsgebundene Anleihen und Debt-for-climate Swaps. Teil der SDC ist auch ein sogennanter “borrowers club”, eine Gruppe von SchuldnerlĂ€ndern, die ihre Interessen gezielt vertritt.
+++ 04. DEz 2023 +++
Neue Diskussionspapiere: Debt-for-climate Swaps nur auf den ersten Blick ein guter Deal
In dem kĂŒrzlich erschienen Diskussionspapier “Debt-for-climate swaps: can they be aligned with debt and climate justice?” nimmt das lateinamerikanische EntschuldungsbĂŒndnis Latindadd das Instrument der Schuldenumwandlungen fĂŒr Klimainvestitionen genauer unter die Lupe. Diese wĂŒrden vor allem von GlĂ€ubigerseite oft als sinnvolle Lösung erachtet. Der Mechanismus biete jedoch auch erheblichen Raum fĂŒr Kritik und Reformbedarf. Parallel veröffentlichte auch das europĂ€ische Entschuldungsnetzwerk EURODAD â unter Mitwirkung von erlassjahr.de â den Bericht “Miracle or mirage? Are debt swaps really a silver bullet?”. Darin stellt die Autorin fest, dass Debt Swaps weder zu einem substanziellen Schuldenabbau fĂŒhren, noch den LĂ€ndern des Globalen SĂŒdens genĂŒgend fiskalischen Spielraum verschaffen werden, um die Herausforderungen der Klimakrise zu bewĂ€ltigen.
+++ 03. DEZ 2023 +++
COP28: Premierministerin von Barbados fordert Schuldenerleichterungen bei Klimakatastrophen
Mia Mottley, Premierministerin von Barbados, fordert in ihrer Rede bei der Klimakonferenz COP28 [Barbados Today] ein Abkommen, das es kleinen Inselstaaten ermöglichen wĂŒrde, die RĂŒckzahlung ihrer Schulden nach einer Klimakatastrophe oder Krise vorĂŒbergehend auszusetzen. In ihrer Ansprache betonte Mottley die Dringlichkeit der Situation. Durch eine solche Vereinbarung könnte Barbados innerhalb von zwei Jahren rund 20 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts freisetzen.
+++ 02. Dez 2023 +++
COP28: Forderung nach Umwidmung von Subventionen fĂŒr fossile Energien in Schuldenerleichterungen
Die Klimakrise befeuere die Finanzkrise und vergröĂere die Schuldenlast der Staaten im Globalen SĂŒden. Das betonte Henry Kokofu, Vertreter der ghanaischen PrĂ€sidentschaft des Climate Vulnerable Forum (CVF) im Rahmen einer Pressekonferenz mit der deutschen Entwicklungsministerin Svenja Schulze im deutschen Pavillon [BMZ] bei der Klimakonferenz COP28. Wenn nur ein Bruchteil der Subventionen, die in die fossilen Energien flöĂen, in Schuldenerleichterungen und Klimafinanzierung investiert wĂŒrden, wĂŒrde die Last der Staaten im Globalen SĂŒden erheblich erleichtert.Â
+++ 30. Nov 2023 +++
PM zur COP28: Schuldenkrise hindert Kampf gegen Klimakrise
Neue Daten zeigen, dass die globale Schuldenkrise die BewĂ€ltigung des Klimawandels fĂŒr Staaten im Globalen SĂŒden massiv erschwert. AnlĂ€sslich der 28. UN-Klimakonferenz in Dubai fordert das EntschuldungsbĂŒndnis erlassjahr.de von der Bundesregierung, diese Problematik in den Fokus zu nehmen. Zur Pressemitteilung [ej].
+++ 29. Nov 2023 +++
Afrika: Gewerkschaften starten Kampagne fĂŒr besseres Schuldenmanagement
Die afrikanische Regionalorganisation des Internationalen Gewerkschaftsbundes (ITUC Africa) hat am Mittwoch in der kenianischen Hauptstadt Nairobi eine Kampagne zur Umkehrung des Trends bei der Staatsverschuldung in Afrika gestartet [ITUC Africa]. Im Rahmen der Kampagne wollen sich die Gewerkschaften in Afrika fĂŒr Transparenz und Rechenschaftspflicht im Schuldenmanagement der Regierungen einsetzen. Teil der Kampagne sei, fĂŒr innovative Entschuldungsprogramme einzutreten, die Last des Schuldendienstes zu mildern und dadurch bessere Lebensbedingungen fĂŒr Arbeitnehmer*innen zu erreichen.Â
+++ 29. Nov 2023 +++
Ghana: Bilaterale UmschuldungsgesprÀche festgefahren
Laut einem Bericht von Reuters sind die GesprĂ€che zwischen Ghana und seinen bilateralen GlĂ€ubigern zur Restrukturierung der Schulden des Landes â die im Erfolgsfall 600 Millionen Dollar vom Internationalen WĂ€hrungsfonds freisetzen wĂŒrden â festgefahren. Es gebe eine “groĂe Meinungsverschiedenheit” ĂŒber den Grenzwert fĂŒr die Auslandsverbindlichkeiten, die Teil der Umschuldung sein mĂŒssten.
+++ 23. NOV 2023 +++
PM zur Halbzeit des Koalitionsvertrags: erlassjahr.de fordert mehr Einsatz fĂŒr Staateninsolvenzverfahren
Zwei Jahre, nachdem die Bundesregierung sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf geeinigt hatte, âeine Initiative fĂŒr ein kodifiziertes internationales Staateninsolvenzverfahrenâ zu unterstĂŒtzen, zieht das deutsche EntschuldungsbĂŒndnis erlassjahr.de eine ernĂŒchternde Zwischenbilanz. Selbst verhĂ€ltnismĂ€Ăig einfach umsetzbare Reformschritte wie die EinfĂŒhrung von Klimaresilienzklauseln seien nicht gegangen worden. Zur Pressemitteilung [ej].
+++ 15. NOV 2023 +++
Sambia: GlÀubiger lehnen Vorschlag zur Umstrukturierung ab
Reuters berichtet, dass offizielle GlĂ€ubiger den Vorschlag zur Umstrukturierung sambischer Anleihen als zu groĂzĂŒgig fĂŒr die AnleiheglĂ€ubiger abgelehnt haben. Sambia war es zuvor gelungen, eine Einigung mit seinen AnleiheglĂ€ubigern zu erzielen. Diese erfĂŒllt allerdings nicht das Kriterium der sogenannten âComparability of Treatmentâ, also der vergleichbaren ZugestĂ€ndnisse zum öffentlichen Sektor.
+++ 15. Nov 2023 +++
Ăthiopien: Einigung mit bilateralen GlĂ€ubigern auf vorĂŒbergehende Aussetzung der Schuldzahlungen
Reuters berichtet, dass Ăthiopien sich mit seinen bilateralen GlĂ€ubigern auf eine vorĂŒbergehende Aussetzung der Schuldzahlungen geeinigt hat. AuĂerdem sollen Verhandlungen ĂŒber die Umstrukturierung eines Eurobonds, welcher nĂ€chstes Jahr fĂ€llig wird, aufgenommen werden. Ăthiopien hatte ursprĂŒnglich bereits Anfang 2021 Umschuldung im Rahmen des Common Frameworks der G20 beantragt. Der Prozess verzögerte sich allerdings aufgrund des BĂŒrgerkriegs innerhalb des Landes.
+++ 14. Nov 2023 +++
VENRO: Forderungen zur COP28
AnlÀsslich der 28. Weltklimakonferenz, die vom 30.11. bis 12.12.2023 in Dubai stattfindet, veröffentlichte die Klima Allianz Deutschland in Kooperation mit dem Verband Entwicklungspolitik und HumanitÀre Hilfe (VENRO) ein Positionspapier mit einer Reihe an Forderungen an die Bundesregierung. Im Sinne einer global gerechten Klimafinanzierung wird darin unter anderem zu einer Reform der multilateralen Entwicklungsbanken, einem Ausstieg aus der Förderung fossiler Infrastruktur sowie zu umfassenden Schuldenerlassen aufgerufen.
+++ 15. OKT 2023 +++
V20 fordern Beteiligung multilateraler GlÀubiger an Schuldenerlassen
Am Rande der Jahrestagung von IWF und Weltbank fordert die Gruppe der besonders klimaverwundbaren Staaten [V20] die Beteiligung multilateraler GlÀubiger an Schuldenerlassen.
+++ 12. OKT 2023 +++
Sri Lanka: VorlÀufige Umschuldungsvereinbarung
Sri Lanka hat nach eigenen Angaben eine vorlÀufige Umschuldungsvereinbarung mit der Export-Import Bank of China getroffen [Reuters]. Dies ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Sicherung der nÀchsten Tranche von IWF-Mitteln, die dem Land helfen sollen, sich von der Finanzkrise zu erholen.
+++ 10. OKT 2023 +++
G24: Reform der Finanzarchitektur gefordert
Bei der Weltbank und IWF-Jahrestagung in Marrakesch betonten die G24 in ihrem CommuniquĂ© die HĂŒrden im aktuellen Finanzsystem, die verhindern, dass Schuldenkrisen rasch und nachhaltig bewĂ€ltigt werden können. Sie fordern eine umfassende Reform der internationalen Finanzarchitektur und betonen die Notwendigkeit, Schuldenprobleme in NiedrigeinkommenslĂ€ndern genau wie in MitteleinkommenslĂ€ndern systematisch und umfassend zu lösen [IWF].
+++ 01. OKT 2023 +++
Deutsch-chinesischer Finanzdialog: Commitment zum G20 Common Framework erneuert
Am 1. Oktober trafen sich Bundesfinanzminister Christian Lindner und Chinas stellvertretender MinisterprĂ€sident He Lifeng in Frankfurt zum dritten deutsch-chinesischen Finanzdialog. Dieser fand inmitten von Spannungen um die Kooperation Chinas bei der kooperativen Lösung von Schuldenkrisen in LĂ€ndern des Globalen SĂŒdens statt. In der ErklĂ€rung zum Dialog betonen beide Seiten, zu den Verpflichtungen im G20 Common Framework zu stehen. Zur ErklĂ€rung hier.
+++ 18. Sep 2023 +++
PM zum SDG-Halbzeitgipfel: Schuldenberg begrÀbt Entwicklungsziele
Mit einer Aktion vor dem Bundestag hat erlassjahr.de sich heute an die Bundesregierung gewandt. AnlĂ€sslich des Halbzeitgipfels der Agenda 2030 in New York warnt das BĂŒndnis, dass die Ziele fĂŒr nachhaltige Entwicklung (SDGs) ohne umfassende Schuldenerlasse und ohne die Schaffung fairer, rechtstaatlicher Entschuldungsverfahren nicht mehr zu erreichen seien. Vor dem ReichstagsgebĂ€ude in Berlin wurde symbolisch ein mehr als vier Meter hoher Schuldenberg aufgebaut. Die Pressemitteilung sowie Fotos der Aktion sind hier verfĂŒgbar.Â
+++ 17. Sep 2023 +++
SDG-Halbzeitgipfel: Bundesregierung legt “SchlĂŒsselbeitrĂ€ge” vor
Kurz vor Beginn des Halbzeitgipfels zur Agenda 2030 in New York hat die Bundesregierung heute 12 sogenannte SchlĂŒsselbeitrĂ€ge zur Erreichung der Ziele fĂŒr nachhaltige Entwicklung [BMZ| vorgelegt. Das Papier, herausgegeben von BMZ und BMU, setzt beim Thema Schulden auf mehr Schuldentransparenz, “Debt-for-SDGs-Swaps” und eine Nachbesserung des Entschuldungsrahmenwerks Common Framework der G20. Â
+++ 16. Sep 2023 +++
SDG-Halbzeitgipfel: VENRO fordert fairen Entschuldungsmechanismus
AnlĂ€sslich des bevorstehenden Halbzeitgipfels zur Agenda 2030 in New York fordert der entwicklungspolitische Verband VENRO in einer Pressemitteilung von der Bundesregierung mehr Anstrengungen, um die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele noch zu erreichen. Die Bundesregierung mĂŒsse sich fĂŒr eine grundlegende Reform des internationalen Finanzsystems einsetzen, zu der u. a. auch ein fairer Entschuldungsmechanismus gehöre. Â
+++ 07. Sep 2023 +++
Weltweite Entschuldungsbewegung: Aufruf fĂŒr Schulden-, Klima- und wirtschaftliche Gerechtigkeit
AnlĂ€sslich der Global Week of Action for Debt, Climate and Economic Justice, die vom 9. bis 16. Oktober stattfindet, hat die weltweite Entschuldungsbewegung einen gemeinsamen Aufruf verfasst. Darin formulieren die Aktivist*innen konkrete Forderungen an IWF, Weltbank, die Regierungen im Globalen Norden und Globalen SĂŒden sowie an private Finanzakteure. Der Aufruf ist hier auf Deutsch verfĂŒgbar und kann hier sowohl von Einzelpersonen als auch von Organisationen unterzeichnet werden.Â
+++ 04. SEP 2023 +++
African Climate Summit: Reform der internationalen Finanzarchitektur gefordert
Der kenianische PrĂ€sident William Ruto lĂ€dt vom 4. bis zum 6. September zum ersten African Climate Summit nach Nairobi ein. Aufgrund der immer stĂ€rker voranschreitenden Klimakrise sehen die afrikanischen LĂ€nder dringenden Handlungsbedarf. Brot fĂŒr die Welt, Misereor und Germanwatch fordern die Bundesregierung dazu auf, im Rahmen des Gipfels eine Reform der internationalen Finanzarchitektur und damit einhergehend auch die Schaffung eines Staateninsolvenzverfahrens voranzutreiben. Auch die afrikanischen Staaten fordern eine umfassende VerĂ€nderung des globalen Finanzmechanismus.
+++ 28. AUG 2023 +++
PM: erlassjahr.de unterstĂŒtzt Proteste der Gewerkschaften gegen IWF-Programm in Sri Lanka
Ein Zusammenschluss aus Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen ruft am heutigen Montag in Sri Lanka zu Protesten gegen KĂŒrzungen der Rentenfonds auf. Diese sind Teil eines Reformprogramms, das auslĂ€ndische GlĂ€ubiger verlangen, um ĂŒber Erlasse ihrer Forderungen an das Land zu verhandeln. erlassjahr.de sieht darin eine Verlagerung der Kosten der Schuldenkrise weg von den Verursachern, hin zur sri-lankischen Bevölkerung. Mehr Infos in der heutigen Pressemitteilung.
+++ 16. AUG 2023 +++
Forderungspapier zum SDG-Summit
Zum SDG-Halbzeitgipfel fordern zivilgesellschaftliche Netzwerke von Olaf Scholz, mehr Verantwortung zu ĂŒbernehmen: Deutschland mĂŒsse auf internationaler Ebene gerechte Rahmenbedingungen schaffen, um sich gegen weltweit herrschende Ungleichheit einzusetzen. Eine zentrale Forderung der beteiligten Initiativen ist eine gerechte Finanzarchitektur, verbunden mit umfassenden Schuldenerlassen und der Schaffung eines kodifizierten internationalen Staateninsolvenzverfahrens unter dem Dach der UN.
+++ 14. AUG 2023 +++
SDG-Halbzeitgipfel: Offener Brief an Bundeskanzler Scholz
Das deutsche EntschuldungsbĂŒndnis erlassjahr.de hat anlĂ€sslich des Halbzeitgipfels zur Agenda 2030 einen Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz verfasst. Darin fordert das BĂŒndnis den Kanzler auf, sich Mitte September in New York fĂŒr die Lösung der globalen Schuldenkrise und die Schaffung eines internationalen Staateninsolvenzverfahrens einzusetzen. Der Offene Brief kann noch bis zum 10.09.2023 von Gruppen, Organisationen und Institutionen unterzeichnet werden.
+++ 22. Jul 2023 +++
Kenia: Proteste gegen schuldenbedingte Steuererhöhungen
In Kenia  protestieren die Menschen gegen die steigenden Lebenshaltungskosten aufgrund von deutlichen Steuererhöhungen. Grund fĂŒr die Steuererhöhungen sind die hohen Staatsschulden, die durch die Corona-bedingte Krise massiv gestiegen sind. Der Schuldendienst ist der höchste Posten im Staatshaushalt und ĂŒbersteigt etwa die Ausgaben fĂŒr Sicherheit, Bildung und Gesundheit [n-tv].Â
+++ 19. Jul 2023 +++
G20-Finanzminister*innentreffen: kein Fortschritt, viele Divergenzen
Das Treffen der Finanzminister*innen und Zentralbankgouverneur*innen der G20 in Gandhinagar, Indien, endet sowohl ohne AbschlusscommuniquĂ© als auch ohne Fortschritte bei der besseren Zusammenarbeit bei Schuldenrestrukturierungen. Zwar seien sich die MitgliedslĂ€nder mehrheitlich einig, dass das G20 Common Framework verbessert werden mĂŒsse, indem beispielsweise schneller Einigungen zwischen SchuldnerlĂ€ndern und GlĂ€ubigern erzielt werden mĂŒssten, so der indische Vorsitz bei der Pressekonferenz [YouTube]. Konkrete Fortschritte gab es dazu bei dem Treffen aber nicht. Zuvor wurde berichtet, dass einige Finanzminister*innen gar nicht erst teilnahmen [Reuters]. Auch die Uneinigkeit in Bezug zu den Folgen der russischen Invasion in die Ukraine ĂŒberschattete die Diskussionen.
+++ 13. Jul 2023 +++
UN-Bericht: Verheerende SchuldenkriseÂ
Laut dem neuen UN-Bericht “World of Debt” [UN] befinden sich 52 Staaten im Globalen SĂŒden so tief in der Schuldenfalle, dass sie sich ohne externe Hilfe nicht mehr erholen können. Die weltweite Verschuldung befinde sich auf einem Rekordwert. Auf der Pressekonferenz zur Veröffentlichung des Berichts forderte UN-GeneralsekretĂ€r Guterres “ein funktionierendes globales Sicherheitssystem” [tagesschau] fĂŒr Staaten. Â
+++ 11. Jul 2023 +++
VENRO: Forderung nach internationalem Entschuldungsmechanismus
In seiner heutigen Pressemitteilung fordert der entwicklungspolitische Verband VENRO unter anderem eine grundlegende Reform des internationalen Finanzsystems. Notwendig sei ein internationaler Entschuldungsmechanismus, der private und institutionelle GlÀubiger einbeziehe. Anlass ist die Halbzeit der Agenda20230, zu deren Zielen sich 2015 auch die Bundesregierung verpflichtet hatte.
+++ 07. Jul 2023 +++
In eigener Sache: Betriebsferien vom 08.-12.07.2023
Vom 08. bis einschlieĂlich 12.07.2023 bleibt unsere GeschĂ€ftsstelle in DĂŒsseldorf urlaubsbedingt geschlossen. Ab dem 13.07. sind wir wieder wie gewohnt erreichbar.
+++ 25. JUN 2023 +++
V20 fordern Reform der Schuldenerlass-Architektur
Angesichts der aktuellen Schuldenkrise und steigender ZinssĂ€tze fordert die Vulnerable Group of 20 in einer gemeinsamen ErklĂ€rung eine Reform der bestehenden Schuldenerlassmechanismen. Die bisherigen Schuldenabkommen seien weder transparent noch fair oder vorhersehbar. SchlieĂlich wĂŒrden dadurch bereits erreichte Entwicklungsfortschritte gefĂ€hrdet. Die Gruppe, die aus 58 Volkswirtschaften besteht, die in besonderem MaĂe den Folgen des Klimawandels ausgesetzt sind, kĂŒndigte an, eine âNotfallkoalition fĂŒr SchuldentragfĂ€higkeit und Klimawohlstandâ zu grĂŒnden. Diese habe das Ziel, die Schuldenerlass-Architektur so zu reformieren, dass sie mit den Entwicklungs- und Klimazielen in Einklang gebracht wird. Sie forderte andere LĂ€nder des Globalen SĂŒdens auf, sich dieser Koalition anzuschlieĂen.
+++ 23. JUN 2023 +++
Klimagerechtigkeit: 130+ NGOs fordern Schuldenerlasse
Schuldenkrisen hindern Staaten im Globalen SĂŒden bei der BewĂ€ltigung der Klimakrise. Betroffene LĂ€nder geben derzeit fĂŒnfmal mehr fĂŒr Schuldentilgung als fĂŒr die BekĂ€mpfung der Klimakrise aus. Mehr als 130 NGOs aus aller Welt, darunter erlassjahr.de, fordern deshalb im Rahmen der diesjĂ€hrigen Global Week of Action Schuldenerlasse. Das Statement kann hier unterschrieben werden.
+++ 22. JUN 2023 +++
Einigung zwischen Sambia und seinen GlÀubigern
Sambia hat eine lang erwartete Vereinbarung zur Restrukturierung seiner Schulden mit dem öffentlichen GlĂ€ubigerkomitee des G20 Common Framework getroffen. Dies wurde am Rand des Paris Finance Summit verkĂŒndet. Die Vereinbarung sieht keine Schuldenstreichungen, sondern LaufzeitverlĂ€ngerungen und Zinssenkungen vor. Auch sollen GlĂ€ubiger mehr erhalten können, sollte sich die wirtschaftliche Lage in Sambia positiver als erwartet entwickeln. Umgekehrt gibt es diesen Schutzmechanismus fĂŒr Sambia aber nicht.
+++ 20. JUN.2023 +++
Summit for a New Global Financing Pact: Bedenken ĂŒber undemokratische Governance und Schuldenproblematik
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Civil Society Financing for Development Mechanism, bei dem auch
erlassjahr.de Mitglied ist, Ă€uĂert
in einem Positionspapier Kritik an dem anstehenden Gipfel in Paris. Kritisiert wird sowohl die undemokratische Governance Struktur des Gipfels als auch die inhaltliche Ausrichtung, da weiterhin primĂ€r auf die Mobilisierung privater Mittel gesetzt wird. Notwendig sei vielmehr eine umfassende und demokratische Reform der internationalen Schulden- und Finanzarchitektur.Â
+++ 08. JUN 2023 +++
Kirchentag: Resolution zu Klima und Schulden verabschiedet
Mehr als 700 Teilnehmende des Podiums “Klimakrise begrenzen” verabschiedeten beim Kirchentag 2023 in NĂŒrnberg die Resolution âInsolvenzverfahren fĂŒr ĂŒberschuldete LĂ€nder des SĂŒdens: Koalitionsvertrag umsetzenâ. Die Resolution war vom EntschuldunngsbĂŒndnis erlassjahr.de eingebracht worden und fordert die Bundesregierung auf, ĂŒberschuldeten LĂ€ndern im Globalen SĂŒden durch Schuldenerlasse finanziellen Spielraum fĂŒr die BewĂ€ltigung der Klimakrise zu geben.Â
+++ 01. Jun 2023 +++
Neue Kampagne: “Mit Schulden fair verfahren!”
Das deutsche EntschuldungsbĂŒndnis erlassjahr.de adressiert mit seiner neuen Kampagne “Mit Schulden fair verfahren!” die deutsche Bundesregierung. Das BĂŒndnis fordert die Umsetzung des im Koalitionsvertrag formulierten Ziels, die Schaffung eines Staateninsolvenzverfahrens zu unterstĂŒtzen. Alle Informationen, Forderungen und Beteiligungsmöglichkeiten finden sich auf der Kampagnen-Website.Â
+++ 30. MAI 2023 +++
Sambia: Finanzminister drÀngt GlÀubigerkomitee zu raschen Fortschritten bei der Schuldenrestrukturierung
Situmbeko Musokotwane, Finanzminister von Sambia, hat in einer offiziellen ErklĂ€rung die Mitglieder des Komitees öffentlicher GlĂ€ubiger im G20 Common Framework aufgefordert, bei den Schuldenerlassverhandlungen rascher Fortschritte zu erzielen. Die Verzögerungen hĂ€tten negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und das Leben der Menschen in Sambia. Die Regierung habe umfangreiche Reformen umgesetzt und benötige dringend Schuldenerlasse, um das Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten und auf die nĂ€chste Tranche aus dem laufenden IWF-Programm zugreifen zu können. Sambia hat bereits vor mehr als zwei Jahren Verhandlungen im Rahmen des Common Framework beantragt.Â
+++ 29. Mai 2023 +++
Neuer Bericht: Alarmierende Verschuldung im Globalen SĂŒden â Risiken und Wege zu einer gerechteren Finanzarchitektur
Der neue Bericht “Southern debt report: Characteristics and challenges”, veröffentlicht von Latindadd und Afrodad, hebt die beunruhigende Verschuldungssituation vieler LĂ€nder im Globalen SĂŒden hervor und zeigt auf, wie diese inbesonders besonders gefĂ€hrdete Menschen negativ beeinflusst. Der Bericht identifiziert Risiken und gemeinsame Probleme in Bezug auf die Verschuldung und schlĂ€gt MaĂnahmen fĂŒr eine gerechtere globale Schuldenpolitik vor, um eine fairere internationale Finanzstruktur zu schaffen.
+++ 23. MAI 2023 +++
NobelpreistrĂ€ger unterstĂŒtzen New-Yorker Gesetzesinitiative zur Schuldenrestrukturierung
In einem Brief Ă€uĂern die namhaften Ăkonomen Stiglitz, Ocampo und GuzmĂĄn ihre starke UnterstĂŒtzung fĂŒr eine Gesetzesinitiative in New York, die sie als wegweisenden Schritt zur Verbesserung der Mechanismen fĂŒr Schuldenrestrukturierungen ansehen. Die Initiative zielt darauf ab, Konflikte zwischen privaten GlĂ€ubigern und verschuldeten LĂ€ndern auĂerhalb des Gerichtssaals beizulegen und kollektive Lösungen zu suchen. Die NobelpreistrĂ€ger sind ĂŒberzeugt, dass dies zu effizienteren Lösungen fĂŒr Schuldenkrisen fĂŒhren, die Rechte der Betroffenen besser schĂŒtzen, unfaire Praktiken vermeiden und eine gerechte Beteiligung privater GlĂ€ubiger an Schuldenerlassen ermöglichen könne.
+++ 18. MAI 2023 +++
G7: Bischöfe fordern Schuldenerlass
Katholische Bischöfe aus 23 afrikanischen LĂ€ndern appellieren an die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten, sich wĂ€hrend des bevorstehenden Gipfels in Japan mit MaĂnahmen zur UnterstĂŒtzung afrikanischer LĂ€nder im Kampf gegen Armut zu befassen [VATICAN NEWS]. Insbesondere wird ein Erlass der als “unbezahlbar” bezeichneten Schulden gefordert, bei denen vor allem private GlĂ€ubiger in der Verantwortung stehen. Die Bischöfe betonen, dass die Armut in Afrika infolge der COVID-19-Pandemie zugenommen habe und immer mehr Menschen mit ErnĂ€hrungsunsicherheit konfrontiert seien. Sie fordern MaĂnahmen wie Schuldenstreichung, verstĂ€rkte Hilfe und gerechtere Handelspolitik, um Afrika in dieser Notlage zu unterstĂŒtzen.
+++ 18. MAI 2023 +++
Ghana braucht laut IWF Erlass von 10,5 Milliarden US-Dollar
In seiner SchuldentragfÀhigkeitsanalyse hat der IWF errechnet, dass Ghana in den Jahren 2023-2026 einen Erlass von 10,5 Milliarden US-Dollar an Auslandsschulden braucht, um seine derzeitige untragbare Schuldenlast zu verringern und bis 2028 das Risiko einer Schuldenkrise auf ein moderates Niveau zu senken [Reuters]. Der Internationale WÀhrungsfonds (IWF) hat bereits einen Rettungskredit in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar genehmigt. Das Land hat als viertes Land Verhandlungen zum G20 Common Framework beantragt, um seine rund 20 Milliarden US-Dollar Auslandsschulden zu restrukturieren.
+++ 10. MAI 2023 +++
UNDP-Chef Steiner warnt vor den Auswirkungen der Ăberschuldung in armen LĂ€ndern
Laut Steiner, der in einem Interview mit dem Deutschlandfunk sprach, leben 40 Prozent der Ă€rmsten Menschen der Welt in LĂ€ndern mit hoher Verschuldung. Wenn sich die Situation verschlechtere, könnten neue finanzielle Krisen auftreten. Er warnte vor einem zunehmenden Misstrauen zwischen dem Globalen SĂŒden und den IndustrielĂ€ndern und empfahl, zukĂŒnftigen Krisen durch prĂ€ventive MaĂnahmen vorzubeugen, da Nothilfeprogramme viel teurer seien als PrĂ€vention.
+++ 09. MAI 2023 +++
Sri Lanka: Erstes koordiniertes Treffen der GlÀubiger
Sri Lanka, das nicht Teil des G20 Common Framework ist, hat seine öffentlichen bilateralen GlĂ€ubiger offiziell um einen Schuldenerlass gebeten. Dies geschah beim ersten Treffen des offiziellen GlĂ€ubigerkomitees Sri Lankas [G20] am Rande des G7-Finanzministertreffens in Japan. Das Komitee, das von den Co-Vorsitzenden Indien, Japan und Frankreich geleitet wird, besteht aus 17 Mitgliedern, einschlieĂlich GlĂ€ubigern des Pariser Clubs und anderen offiziellen bilateralen GlĂ€ubigern. China, einer der wichtigsten GlĂ€ubiger Sri Lankas, war dabei nur Beobachter. Solche GlĂ€ubigerkomitees gibt es bislang nur im Common Framework.Â
+++ 04. Mai 2023 +++
Afrikanische Union: Bundeskanzler unterstĂŒtzt G20-Beitritt
Im Rahmen seiner Reise auf den afrikanischen Kontinent verkĂŒndete Bundeskanzler Olaf Scholz heute im Ă€thiopischen Addis Abeba [SPON], dass er die Forderung der Afrikanischen Union (AU)
nach einem stĂ€ndigen Sitz im Kreise der G20 unterstĂŒtze. Damit solle dem afrikanischen Kontinent mehr Gewicht in der internationalen Governance eingerĂ€umt werden. Bislang war die AU nur als Gast zu G20-Treffen eingeladen, einzige stĂ€ndige afrikanische Stimme in der G20 ist SĂŒdafrika. Als Staatenverbund ist bislang nur die EU Mitglied in der G20. Die G20 spielt insbesondere durch die Schaffung des Entschuldungsrahmenwerks Common Framework im November 2020 eine entscheidende Rolle in der aktuellen internationalen Entschuldungspolitik.Â
+++ 03. MAI 2023 +++
Ajay Banga wird neuer Weltbank-PrÀsident
Der Gouverneursrat der Weltbank wĂ€hlte den ehemaligen Mastercard-CEO Ajay Banga fĂŒr eine fĂŒnfjĂ€hrige Amtszeit zum PrĂ€sidenten [Reuters]. Banga war von US-PrĂ€sident Biden nominiert worden und ging als einziger Kandidat um die Nachfolge von David Malpass ins Rennen. Er besitzt neben der indischen auch die US-amerikanische StaatsbĂŒrgerschaft. Seit ihrer GrĂŒndung wurde die Weltbank stets von einem US-Amerikaner gefĂŒhrt.
+++ 02. MAI 2023 +++
AuĂenministerin Baerbock ruft zu Schulden-Restrukturierung im Kampf gegen Klimakrise auf
In ihrer Rede beim 14. Petersberger Klimadialog hat die deutsche AuĂenministerin Annalena Baerbock die internationale Zusammenarbeit bei der BewĂ€ltigung der Klimakrise thematisiert und dabei umfassende Schuldenerlasse gefordert. Sie betonte dabei die besondere Verantwortung aller GlĂ€ubiger weltweit und unterstrich, dass deren Zusammenarbeit bei Investitionen in LĂ€nder, die am dringendsten Hilfe benötigen, essentiell sei, um die Klimakrise erfolgreich zu bekĂ€mpfe
+++ 26. APR 2023 +++
UN-Report: Viele nachhaltige Entwicklungsziele liegen hinter Zeitplan zurĂŒck
Laut eines vorlĂ€ufigen Berichts von UN-GeneralsekretĂ€r Antonio Guterres werde die Mehrheit der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele nicht wie geplant bis 2030 erreicht werden. Als Grund sieht Guterres unter anderem die enorme Schuldenlast vieler Staaten im Globalen SĂŒden. Daher schlĂ€gt er eine Reform âunseres moralisch bankrotten Finanzsystemsâ vor, welche u. a. die Schaffung eines Staateninsolvenzverfahrens beinhalten solle.
+++ 12. APR 2023 +++
China beendet Blockade fĂŒr zukĂŒnftige Schuldenerlasse
China gibt laut Medienberichten [Reuters] seine Forderung nach einer Beteiligung multilateraler Entwicklungsbanken an Schuldenerlassen auf. Im Gegenzug fordert das Land, dass IWF und Weltbank Analysen zur SchuldentragfĂ€higkeit von LĂ€ndern, die der Umschuldung zugrunde liegen sollen, frĂŒher zugĂ€nglich gemacht werden.
+++ 12. APR 2023 +++
Global Sovereign Debt Roundtable vereinbart mehr Transparenz bei Schuldenrestrukturierungen
Im Zuge der FrĂŒhjahrstagung von IWF und Weltbank einigten sich einige öffentliche und private GlĂ€ubiger sowie Schuldnerstaaten darauf, den Datenaustausch bei Restrukturierungsprozessen [Reuters] zu verbessern. Demnach wĂŒrden die Weltbank und der IWF Leitlinien fĂŒr die Weitergabe von Daten in einzelnen Phasen des Restrukturierungsprozesses herausgeben. Konkrete Zusagen fĂŒr Schuldenrestrukturierungen wurden jedoch nicht getĂ€tigt.
+++ 11. APR 2023 +++
Schuldendienst auf dem höchsten Wert seit Ende der 1990er Jahre
Die einkommensschwĂ€chsten LĂ€nder der Welt geben im Schnitt 16 Prozent ihrer Einnahmen fĂŒr den Schuldendienst aus – der höchste Wert seit 25 Jahren. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der britischen NGO Debt Justice. Sri Lanka muss 2023 gar 75 Prozent der Staatseinnahmen fĂŒr den Schuldendienst aufwenden – der höchste Schuldendienst weltweit.
+++ 30. MĂ€r 2023 +++
Schuldenreport 2023: Globale Schuldenkrise gefÀhrdet Kampf gegen Armut und Klimawandel
136 von 152 untersuchten Staaten sind kritisch verschuldet, 40 LĂ€nder davon sehr kritisch. Das zeigt der Schuldenreport 2023, der heute veröffentlicht wurde. Prognosen zeigen, dass sich die Situation durch den Krieg in der Ukraine und die globale Zinswende weiter verschlechtern wird. erlassjahr.de und Misereor appellieren daher an die Bundesregierung, dringend notwendige Reformen auf den Weg zu bringen. Mehr Infos und Download des Reports hier.Â
+++ 29. MĂ€r 2023 +++
Vereinte Nationen verabschieden wegweisende Resolution zur Klimagerechtigkeit
Die UN-Vollversammlung hat eine Resolution angenommen [The Guardian], welche es ermöglichen soll, Staaten, die dem Kampf gegen die Klimakrise nicht ausreichend nachkommen, rechtlich zur Verantwortung zu ziehen. Demnach wurde der Internationalen Gerichtshofs (IGH) aufgefordert ein Rechtsgutachten zu erstellen, welches klĂ€rt, inwiefern Staaten verpflichtet sind, das Pariser Klimaabkommen zu erfĂŒllen und ob bei Missachtung rechtliche Schritte eingeleitet werden können. Obwohl die Entscheidungen des IGH nicht bindend sind, erhoffen sich BefĂŒrworter*innen, dass die Entscheidung des IGH Einfluss auf nationale Gerichte und Regierungen haben wird.
+++ 27.MĂR 2023 +++
Ukraine: Schuldenmoratorium der bilateralen GlÀubiger bis 2027 verlÀngert
Das Bundesfinanzministerium gab bekannt, die Aussetzung des Schuldendienstes der Ukraine gemeinsam mit weiteren westlichen GlĂ€ubigerregierungen bis 2027 zu verlĂ€ngern [BMF]. Im September 2022 hatte Deutschland bereits mit einigen G7-Staaten beschlossen, die SchuldenrĂŒckzahlungen der Ukraine bis Ende 2023 auszusetzen [Reuters]. Zudem werde die Gruppe umfassende Schuldenrestrukturierungen vorantreiben. Diese Schritte seien eine Voraussetzung fĂŒr ein weiteres IWF-Kreditprogramm fĂŒr die Ukraine. Â
+++ 25. MĂ€r 2023 +++
Argentinien: Erneute Herabstufung durch Ratingagentur
Die Ratinagentur Fitch hat Argentinien von CCC- auf C herabgestuft [ZEIT]. Sie reagierte damit auf PlĂ€ne zur Schuldenumwandlung der argentinischen Regierung. Damit ist Argentinien laut Fitch nur noch eine Stufe von der Stufe D, die Zahlungsausfall bedeutet, entfernt.Â
+++ 24. MĂ€r 2023 +++
Ukraine: Neues IWF-Kreditprogramm
Die Ukraine hat mit dem IWF ein neues Kreditprogramm ĂŒber 15,6 Milliarden US-Dollar im Zeitraum 2023-2027 vereinbart [IWF]. Ăber die Laufzeit sollen auch die jetzigen Moratorien der GlĂ€ubigerregierungen sowie der privaten Anleiheinhaber verlĂ€ngert werden [Französisches Finanzministerium]. Der IWF hat, um einen so groĂen Kredit in einer Kriegssituation gewĂ€hren zu können, seine Ausleihekonditionen ĂŒberarbeitet [IWF].Â
+++ 21. MĂ€r 2023 +++
Zyklon “Freddy” verwĂŒstet vier hochverschuldete LĂ€nder im sĂŒdlichen Afrika
Malawi, Mosambik, Simbabwe und Madagaskar haben teils schwere Zerstörungen durch den lĂ€ngsten Zyklon erlitten, der je das sĂŒdliche Afrika heimgesucht hat. In Malawi sind mehr als die HĂ€lfte aller Provinzen betroffen. PrĂ€sident Chakwera bat die internationale Gemeinschaft um UnterstĂŒtzung [Al Jazeera]. Schuldenerleichterungen wĂ€ren der beste Weg, Mittel sofort fĂŒr die Katastrophenhilfe zu mobilisieren.
+++ 20. MĂ€r 2023 +++
Sri Lanka: Internationaler WĂ€hrungsfonds bewilligt drei Milliarden Dollar Rettungspaket
Nach monatelangem Ringen hat der internationale WĂ€hrungsfonds nun ein Rettungspaket in Höhe von drei Milliarden Euro bewilligt [Aljazeera], nachdem China das notwendige Signal fĂŒr eine Umschuldung seiner Forderungen gegeben hat. Mit der Bewilligung des Programms sind nĂ€chste Schritte im Umschuldungsprozess möglich. GeknĂŒpft ist die Auszahlung des Pakets an verschiedene Steuer-, WĂ€hrungs- und Governance-Reformen, die von der Regierung durchgefĂŒhrt werden mĂŒssen.
+++ 16. MĂ€r 2023 +++
UK: Entwicklungsausschuss fordert Gesetzgebung zu PrivatglÀubiger-Einbezug
Der Entwicklungs-Ausschuss des britischen Unterhauses hat einen Bericht vorgelegt [UK Parliament], in dem er die KlĂ€rung der Position der britischen Regierung zu einem Gesetz zum Einbezug privater GlĂ€ubiger fordert. Entschuldungsinitiativen wie die HIPC-Initiative, das Schuldenmoratorium DSSI oder das Common Framework der G20 seien allesamt dadurch untergraben worden, dass es nicht möglich gewesen sei, private GlĂ€ubiger zur Teilnahme zu zwingen oder entsprechende Anreize dafĂŒr zu schaffen. Es bedĂŒrfe deshalb einer legislativen Lösung. Die britische Regierung hat nun zwei Monate Zeit, auf den Bericht zu reagieren.Â
+++ 10. MĂR 2023 +++
Vatikan: Papst unterstĂŒtzt Forderungen der Debt for Climate-Bewegung
Bei einem Treffen mit den Debt for Climate-MitgrĂŒndern Esteban Servat und Juan Pablo Olsson im Vatikan hat Papst Franziskus die Forderungen der Aktivist*innen unterstĂŒtzt [Twitter]. “Debt for Climate” ist eine Bewegung fĂŒr Klima- und Schuldengerechtigkeit aus dem Globalen SĂŒden, die sich 2022 gegrĂŒndet hat und seitdem weltweit öffentlichkeitswirksame Protestaktionen organisiert.Â
+++ 07. MĂR 2023 +++
Sri Lanka: China prinzipiell zu Schuldenerleichterungen bereit
Als letzter groĂer GlĂ€ubiger hat China eine prinzipielle Zusage fĂŒr Schuldenerleichterungen fĂŒr Sri Lanka ausgesprochen [The China Project]. Damit kann das bereits ausgehandelte IWF-Abkommen ĂŒber 2,9 Milliarden US-Dollar am 20. MĂ€rz unterzeichnet werden und die Auszahlungen beginnen. Zuvor hatte China grundsĂ€tzlich nur ein Schuldendienstmoratorium und das auch nur auf die Forderungen der China-ExIm-Bank (2,8 Milliarden der insgesamt 7,4 Milliarden US-Dollar) zugesagt.Â
+++ 07. MĂR 2023 +++
Sambia: UnterstĂŒtzung fĂŒr schnelle Entscheidung unter dem Common Framework gesucht
Die Verhandlungen ĂŒber eine Restrukturierungen der Staatsschulden unter dem Common Framework der G20 gehen dem sambischen PrĂ€sidenten Hakainde Hichilema nicht schnell genug. Bei einem Treffen in Doha bat er UN-GeneralsekretĂ€r AntĂłnio Guterres, sich fĂŒr einen baldigen Abschluss der Verhandlungen einzusetzen [MENAFN].
+++ 27. Feb 2023 +++
PM: 70 Jahre Londoner Schuldenabkommen
Aus Anlass des 70. Jahrestags des Londoner Schuldenabkommens fordert erlassjahr.de die deutsche Bundesregierung auf, seiner historischen Verantwortung gerecht zu werden [ej]. Am 27. Februar 1953 wurde in London das Abkommen unterzeichnet, das einen umfassenden Erlass der Schulden der damals noch jungen Bundesrepublik regelte. Auch Staaten wie Griechenland und Sri Lanka, die heute zu Deutschlands Schuldnerstaaten zĂ€hlen, hatten Deutschland damals Schulden erlassen.Â
+++ 26. Feb 2023 +++
G20: Treffen der Finanzminister*innen ohne Schuldenerlass-Ergebnisse
In der vergangenen Woche trafen sich die Finanzminister*innen der G20 unter indischem Vorsitz in Bangalore [The Business Standard]. Das Meeting endetet ohne offizielle AbschlusserklĂ€rung. Entscheidende BeschlĂŒsse zu Schuldenerlassen wurden nicht gefasst. Am Rande des Treffens fanden zum ersten Mal auch GesprĂ€che im “Global Sovereign Debt Roundtable” statt. In diesem neuen Format sind neben öffentlichen auch private GlĂ€ubiger vertreten.
+++ 20. Feb 2023 +++
Bundesregierung: Stand der Schuldenerlasse und Forderungen aktualisiert
Die Bundesregierung hat in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage [Bundestag] ihre Schuldenerlasse seit dem Jahr 2000 aufgelistet. AuĂerdem hat sie den Stand der Forderungen Deutschlands [BMF] gegenĂŒber Staaten im Globalen SĂŒden zum 31.12.2021 aktualisiert.Â
+++ 18. Feb 2023 +++
Klimagerechtigkeit: AuĂenministerin Baerbock nennt Schuldenmoratorium als Möglichkeit
Die deutsche AuĂenministerin Baerbock hat die Idee eines Schuldenmoratoriums fĂŒr von Klimakatastrophen betroffene Staaten aufgegriffen. In ihrer Rede beim Panel “Climate, Debt and Security” auf der MĂŒnchner Sicherheitskonferenz [AuswĂ€rtiges Amt] betonte sie, dass die Staatengeminschaft alle Wege prĂŒfen mĂŒsse, “um die Schuldenlast von verschuldeten Staaten zu erleichtern”.Â
+++ 15. FEB 2023 +++
Weltbank: Vorzeitiger RĂŒcktritt des PrĂ€sidenten
Weltbank-PrĂ€sident David Malpass hat bekannt gegeben, dass er seine Amtszeit zum 30.06.2023 vorzeitig beenden wird [Reuters]. Der US-Amerikaner nannte keine genauen GrĂŒnde fĂŒr seinen RĂŒcktritt. Eine Person fĂŒr die Nachfolge soll bald bekannt gegeben werden.Â
+++ 14. FEB 2023 +++
Somalia: Deutschland ĂŒbernimmt Teil des Schuldendienstes
Am Rande der Jahrestagung des Internationalen Fonds fĂŒr landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) hat BMZ-StaatssekretĂ€r Flasbarth verkĂŒndet, dass Deutschland gemeinsam mit weiteren europĂ€ischen Staaten die Tilgung der ZahlungsrĂŒckstĂ€nde Somalias an den IFAD ĂŒbernehmen werde. Durch diesen laut BMZ “eher ungewöhnlichen bilateralen Schritt” kann der Fonds seine Arbeit in Somalia wieder aufnehmen. Der Anteil Deutschlands belĂ€uft sich auf sechs Millionen Euro.Â
+++ 06. FEB 2023 +++
LATINDADD: Neuer Bericht zu Klimagerechtigkeit und Schulden
Das lateinamerikanische Entschuldungsnetzwerk LATINDADD hat einen neuen Bericht zum Themenkomplex Klimagerechtigkeit, Staatsverschuldung und wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie herausgegeben. Das Dokument mit dem Titel “Climate crisis, debt and recovery in a context of multiple crises. A look from a Climate Justice perspective in Latin America and the Caribbean” ist sowohl auf Englisch als auch auf Spanisch erschienen und kann auf der Website von LATINDADD kostenlos heruntergeladen werden.
+++ 02. FEB 2023 +++
Ukraine: Zahlen zu Einnahmen und AusgabenÂ
Im Januar 2023 hat der ukrainische Staat 104,4 Milliarden Hryvnia eingenommen und 193,7 Milliarden Hryvnia ausgegeben, berichtet die Webseite Ukraine-Nachrichten. Die LĂŒcke wird durch auslĂ€ndische Finanzierungen, teilweise â vor allem von der EU â aber auch durch neue Kredite, geschlossen.
+++ 30. JAN 2023 +++
Bundesregierung: Umsetzung des Common Framework statt StaateninsolvenzverfahrenÂ
In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE [bundestag.de] hat die Bundesregierung Stellung zu ihrer internationalen Schuldenpolitik genommen. Das Entschuldungsrahmenwerk Common Framework der G20 sei “ein wichtiger Fortschritt und eine groĂe Errungenschaft in der internationalen Schuldenarchitektur”. Da der Vorschlag eines kodifizierten Staateninsolvenzverfahrens “derzeit nicht zeitnah realisierbar” sei, strebe die Bundesregierung “eine effektivere Umsetzung” des Common Framework an. In der Anfrage hatte die Fraktion nach MaĂnahmen zur Lösung der Schuldenkrise im Globalen SĂŒden und zur Beteiligung privater GlĂ€ubiger an Schuldenerlassen gefragt.Â
+++ 24. JAN 2023 +++
Bundesregierung: Afrika-Strategie des BMZ vorgestellt
In seiner heute veröffentlichten Afrika-Strategie Ă€uĂert sich das Entwicklungsministerium auch dazu, wie es verschuldete Staaten in Afrika zukĂŒnftig besser unterstĂŒtzen will [BMZ]. Es will den KapazitĂ€tsaufbau der Staaten nicht nur im technischen Schuldenmanagement, sondern auch bei Verhandlungen fördern und sich fĂŒr gröĂere Schuldentransparenz einsetzen. Ebenso will es sich bei der Umsetzung koordinierter Schuldenrestrukturierungen fĂŒr die gleichwertige Beteiligung auch der privaten GlĂ€ubiger einsetzten.
+++ 08. JAN 2023 +++
Sri Lanka: Akademiker*innen fordern SchuldenerlassÂ
182 Wirtschaftswissenschaftler*innen und Entwicklungsexpert*innen aus aller Welt fordern Schuldenerlasse fĂŒr Sri Lanka [Debt Justice]. Wichtig sei dabei, dass wirklich alle auslĂ€ndischen GlĂ€ubiger Schuldenerlasse gewĂ€hren â insbesondere auch die PrivatglĂ€ubiger. Diese hĂ€tten, so die Fachleute, mit ihren hochverzinsten Krediten zur Schuldenkrise in Sri Lanka beigetragen und mĂŒssten nun den Preis fĂŒr das eingegangene Risiko zahlen. Zu den Unterzeichner*innen gehören unter anderem Jayati Ghosh, der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty, Dani Rodrik, Ravi Kanbur, Yannis Varoufakis und Ha-Joon Chang.
+++ 05. JAN 2023 +++
Ghana: Umschuldung unter Common Framework beantragt
Als viertes Land wird Ghana unter dem Common Framework, dem Umschuldungsrahmenwerk der G20, Verhandlungen ĂŒber Schuldenerlasse fĂŒhren. Das westafrikanische Mitteleinkommensland, das im Dezember Zahlungen an seine GlĂ€ubiger eingestellte, hatte aufgrund der Erfahrungen anderer LĂ€nder mit dem Common Framework zunĂ€chst gezögert, diesen Schritt zu gehen [Reuters]. Ghana fordert daher, dass die Verhandlungen beschleunigt werden.
+++ 03. JAN 2023 +++
Weltbank-Chefökonom: Aktueller Umgang mit Schuldenkrisen nicht zeitgemĂ€Ă
Der Chefökonom der Weltbank, Indermit Gill, fordert ein neues System zum Umgang mit Schuldenkrisen [Financial Times]. Aktuelle Verfahren seien nicht nur âtoo little, too lateâ – also in zu geringem Umfang und zu spĂ€t kommend -, sondern auch âzu einseitigâ zugunsten kommerzieller GlĂ€ubiger. Dies sei, so Gill, auch das gröĂte Problem des Common Frameworks der G20: PrivatglĂ€ubiger werden nicht zur Beteiligung an Erlassen verpflichtet.
+++ 22. DEZ 2022 +++
In eigener Sache: Weihnachtspause in der GeschÀftsstelle
Vom 22.12.2022 bis einschlieĂlich 01.01.2023 ist die erlassjahr.de-GeschĂ€ftsstelle in DĂŒsseldorf nur eingeschrĂ€nkt zu erreichen. Wir wĂŒnschen frohe Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr!
+++ 21. DEZ 2022 +++
IWF geht von 3-4 Prozent Wirtschaftswachstum fĂŒr Ukraine aus
Um die Schulden der Ukraine weiterhin als tragfĂ€hig darzustellen, geht der IWF in seiner jĂŒngsten SchuldentragfĂ€higkeitsanalyse fĂŒr den Zeitraum 2023-2027 von einem realen Wirtschaftswachstum von 3-4 Prozent pro Jahr aus. Ohne eine solche Annahme – wie unbegrĂŒndet sie auch sein mag – kann der IWF keine weiteren Finanzierungen bereitstellen.
+++ 19. DEZ 2022 +++
Ghana stellt Zahlungen ein
In einer âvorlĂ€ufigen NotmaĂnahme – so das ghanaische Finanzministerium – habe das westafrikanische Land am 20.12.2022 den GroĂteil seines Auslandschuldendienstes ausgesetzt [Reuters]. Betroffen sind Zahlungen auf Eurobond-Anleihen, kommerzielle Kredite und andere bilaterale Verpflichtungen. Um eine tragfĂ€hige Verschuldungssituation zu erreichen, sei die Regierung zu GesprĂ€chen mit ihren auslĂ€ndischen GlĂ€ubigern bereit, so das Finanzministerium. Ghana hatte sich zuvor um ein Rettungspaket des IWF bemĂŒht, fĂŒr das jedoch Umschuldungsverhandlungen mit den GlĂ€ubigern zur Voraussetzung gemacht wurden.
+++ 19. DEZ 2022 +++Â
Ghana: Aussetzung des Schuldendienstes
Ghana hat nach Angaben des ghanaischen Finanzministeriums am heutigen Montag die Zinszahlungen fĂŒr seine Auslandsschulden ausgesetzt [Bloomberg]. Dies sei eine “vorlĂ€ufige MaĂnahme” zur Stabilisierung der Finanzen. Das westafrikanische Land steht kurz vor Beginn von UmstrukturierungsgesprĂ€chen, die ein sogenanntes “Rettungspaket” des IWF freisetzen sollen. Der Schritt kam fĂŒr die GlĂ€ubiger laut Medienberichten ĂŒberraschend.
+++ 14. DEZ 2022 +++
Bundestag: Kleine Anfrage der Fraktion Die LINKE zum Staateninsolvenzverfahren
Die Bundestagsfraktion der Partei Die Linke erkundigt sich in einer Kleinen Anfrage [Bundestag] nach MaĂnahmen der Bundesregierung zur Lösung der Schuldenkrise im Globalen SĂŒden und zur Beteiligung von PrivatglĂ€ubigern an Schuldenerlassen. Die Fraktion will u.a. wissen [Bundestag], was die Bundesregierung unternommen hat, um eine âInitiative fĂŒr ein kodifiziertes Staateninsolvenzverfahren, das alle GlĂ€ubiger miteinbezieht und Schuldenerleichterungen fĂŒr besonders gefĂ€hrdete LĂ€ndergruppen umsetztâ, zu unterstĂŒtzen. Auch soll die Regierung sagen, was sie bis Mitte 2023 plant, um diesem im Koalitionsvertrag formulierten Ziel nachzukommen.
+++ 12. DEz 2022 +++
PM: Beratungen zu Strafzinsen im IWF
Am heutigen Montag berĂ€t der Vorstand des Internationalen WĂ€hrungsfonds ĂŒber die Fortsetzung seiner Politik der Surcharges. Diese ZinsaufschlĂ€ge in Höhe von 1-2 Prozent erhebt der IWF von LĂ€ndern, die seine Mittel lĂ€nger als vereinbart oder ĂŒber die vorgesehene Quote hinaus in Anspruch nehmen. erlassjahr.de fordert in einer Pressemitteilung [ej] die Abschaffung dieser Politik, durch die der IWF von den Krisen Ă€rmerer LĂ€nder profitiere.
+++ 10. DEZ 2022 +++
Entwicklungsministerin will Möglichkeiten fĂŒr Schuldenumwandlungen erweitern
Entwicklungsministerin Svenja Schulze bestĂ€rkt die Bedeutung der deutschen SchuldenumwandlungsfazilitĂ€t. âWir wollen aktiv anbieten, Schulden zu erlassen, wenn die Regierungen die frei werdenden Mittel im Gegenzug zum Beispiel in Gesundheitssysteme oder den Klimaschutz investierenâ, sagt Schulze im Interview mit T-Online.
+++ 06. DEZ 2022 +++
Weltbank: Höchste Belastung durch Schuldendienstzahlungen fĂŒr einkommensschwĂ€chste LĂ€nder seit 20 Jahren
Die Schuldendienstzahlungen der IDA-LĂ€nder werden 2022 voraussichtlich 62 Milliarden US-Dollar ĂŒbersteigen. Das geht aus dem heute veröffentlichten International Debt Report der Weltbank hervor. Die einkommensschwĂ€chsten LĂ€nder, die fĂŒr eine Kreditaufnahme bei der Internationalen Entwicklungsorganisation (IDA) der Weltbank in Frage kommen, geben laut dem Bericht inzwischen mehr als ein Zehntel ihrer Exporteinnahmen fĂŒr den Schuldendienst aus â der höchste Anteil seit dem Jahr 2000, kurz nachdem die Initiative fĂŒr hochverschuldete arme LĂ€nder (HIPC) ins Leben gerufen wurde.
+++ 05. DEZ 2022 +++
Sri Lanka fordert Staateninsolvenzverfahren
WĂ€hrend der Schuldenmangement-Konferenz der UNCTAD in Genf forderte die Vertreterin Sri Lankas die Schaffung eines Staateninsolvenzverfahrens [WIPO]: Das derzeitige Nicht-System mache es politischen EntscheidungstrĂ€ger*innen Ă€uĂerst schwer, mit der Krise umzugehen. FĂŒr eine rechtzeitige und geordnete Lösung mĂŒsse daher dringend ein transparenter und fairer multilateraler Rechtsrahmen fĂŒr die Umstrukturierung von Staatsschulden geschaffen werden, der alle GlĂ€ubiger einbezieht.
+++ 29. NOV 2022 +++
Ghana: Anleihehalter mĂŒssen mit Verlusten rechnen
Laut AnkĂŒndigung des stellvertretenden Finanzministers sollen die Schulden Ghanas nun doch umstrukturiert werden. Die Halter von Eurobonds sollen demnach mit einem Wertverlust von bis zu 30 Prozent rechnen mĂŒssen [Bloomberg]. Vor wenigen Wochen waren sogenannte Haircuts von der Regierung noch ausgeschlossen worden.
+++ 29. NOV 2022 +++
Ausblick 2023: Weitere ZahlungsausfÀlle erwartet
Die Ratingagentur Fitch hĂ€lt weitere ZahlungsausfĂ€lle von LĂ€ndern im Globalen SĂŒden wie zuletzt in Sri Lanka im nĂ€chsten Jahr fĂŒr âwahrscheinlichâ [Yahoo]. Als GrĂŒnde werden ein plötzlicher Anstieg der Kreditkosten, der Verlust des Marktzugangs und ein dringender Finanzierungsbedarf genannt.
+++ 16. NOV 2022 +++
G20: Dissens ĂŒber Ausgestaltung des Common Frameworks
In ihrer AbschlusserklĂ€rung zum Gipfel auf Bali bekrĂ€ftigen die Staats- und Regierungschefs der G20 erneut ihre UnterstĂŒtzung des Common Frameworks, ohne jedoch neue BeschlĂŒsse fĂŒr Verbesserungen vorzulegen. Erstmalig wird in einer schriftlichen ErklĂ€rung dieser Art der Dissens innerhalb der G20 deutlich: Eine FuĂnote am entsprechenden Paragraf weist darauf hin, dass âein Mitgliedâ abweichende Ansichten dazu hat, dass auch multilaterale GlĂ€ubiger wie Entwicklungsbanken auf Forderungen verzichten sollten. Es ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um das G20-Mitglied China handelt.
+++ 14. NOV 2022 +++
G20: NGOs fordern Schuldenerlasse
Vor dem G20-Gipfel auf Bali fordern Nichtregierungsoragnisationen, darunter Oxfam Deutschland, Schuldenerlasse fĂŒr hoch verschuldete einkommensschwache Staaten. Arme LĂ€nder hĂ€tten 2021 durchschnittlich 27,5 Prozent des Staatshaushalts fĂŒr die RĂŒckzahlung von Schulden ausgegeben [Handelsblatt].
+++ 13. NOV 2022 +++
Tschad: Einigung mit GlĂ€ubigernÂ
In einer PresseerklĂ€rung vermeldet die Regierung des Tschad eine Einigung zur Schuldenrestrukturierung mit ihren GlĂ€ubigern. Laut einer Meldung von Reuters sollen Zahlungen, die in 2024 anfallen, aufgeschoben werden. Von Schuldenerlassen ist explizit nicht die Rede. Unklar ist auch, welche GlĂ€ubiger neben dem Konzern Glencore, dem gröĂten PrivatglĂ€ubiger Landes, an der Einigung beteiligt sind. IWF-Chefin Kristalina Georgieva begrĂŒĂte die Einigung [IWF] als erstes Ergebnis eines Prozesses unter dem Common Framework der G20. Weltbank-Chef David Malpass kritisierte [Reuters], dass die Einigung nicht zu einer Reduktion der Schulden des Tschad fĂŒhre.
+++ 09. NOV 2022 +++
COP27: Staaten aus dem Globalen SĂŒden fordern Schuldenerlasse und Reform der Klimafinanzierung
Bei der Klimakonferenz COP27 im Ă€gyptischen Scharm El Scheich haben Regierungspolitiker*innen mehrerer Staaten aus dem Globalen SĂŒden eine Reform des System zur Finanzierung von KlimaschĂ€den gefordert. So forderte etwa Mia Mottley, Premierministerin von Barbados, Schuldenerlasse sowie eine Klimafinanzierung, die keine neuen Schulden generiere [Sky News].Â
+++ 07. NOV 2022 +++
COP27: Schulze spricht sich fĂŒr Schuldenumwandlungen aus
Bundesentwicklungsministerin Schulze hat sich im Interview mit dem Deutschlandlandfunk fĂŒr Schuldenumwandlungen fĂŒr einkommensschwache LĂ€nder ausgesprochen. AnlĂ€sslich der Klimakonferenz COP27 in Ăgypten betonte sie, man mĂŒsse Lösungen in der Schuldenfrage finden. Als Problem benannte sie u.a. Geier-Fonds.
+++ 26. Okt 2022 +++
Ukraine: Riesige Wiederaufbaukosten absehbar – und riesige Schulden
Am 25.10. hat Deutschland unter dem Dach der G7 zur “International Expert Conference on the Recovery, Reconstruction and Modernisation of Ukraine” [G7 Germany] nach Berlin eingeladen. Dabei wurde ein ungedeckter Finanzbedarf von drei bis fĂŒnf Milliarden Euro pro Monat genannt, der â vor allem von der EU â hauptsĂ€chlich durch Kredite gedeckt wird [tagesschau]. Fragen in Bezug auf die RĂŒckzahlung oder einen Erlass dieser Schulden wurden nicht thematisiert.
+++ 19. Okt 2022 +++
Tschad: Kein Schuldenerlass, aber Flutkatastrophe
Am 13.10.2022 haben die im GlĂ€ubigerkomitee fĂŒr den Tschad zusammengeschlossenen GlĂ€ubiger beschlossen [Reuters], dass das ĂŒberschuldete Land angesichts der gerade wieder gestiegenen Ălpreise keinen Schuldenerlass benötigt. Am 19. Oktober wurde das Land dann von einer schweren Flutkatastrophe [Al Jazeera] getroffen, durch die mehr als eine Million Menschen getroffen wurden. Die Regierung hat den Notstand ausgerufen und bittet um Hilfe aus dem Ausland.
+++ 15. Okt 2022 +++
erlassjahr.de-BĂŒndnis: Brief an Lindner, Schulze und Scholz
Mit einem gemeinsamen Brief haben die Teilnehmenden der erlassjahr.de-Jahrestagung in Göttingen sich heute an Bundesfinanzminister Lindner, Bundesentwicklungsministerin Schulze und Bundeskanzler Scholz gewandt. Darin erinnern sie die Bundesregierung an ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, sich fĂŒr ein Staateninsolvenzverfahren einzusetzen.Â
+++ 14. Okt 2022 +++
Klimakrise: V20 diskutiert Stopp von SchuldendienstzahlungenÂ
Die Staaten der “Vulnerable 20” diskutieren, ihre Schuldendienstzahlungen einzustellen, bis internationale GlĂ€ubiger wie die Weltbank die Klimakrise ernsthaft adressieren. So Ă€uĂerte sich eine Sprecherin der V20 [NY Times] am Rande der Jahrestagung von IWF und Weltbank in Washington. Auch Mohamed Nasheed, ehemaliger PrĂ€sident der Malediven, lieĂ sich entsprechend zitieren.
+++ 13. OKT 2022 +++
Tschad: Keine Schuldenerlasse durch Pariser Club
Die GlĂ€ubiger des Tschad erklĂ€rten am Donnerstag in einer vom Pariser Club veröffentlichten ErklĂ€rung [Reuters], dass sie sich darauf geeinigt hĂ€tten, dass das zentralafrikanische Land derzeit keinen Schuldenerlass benötige. BegrĂŒndet wurde dies mit dem starken Anstieg der Ălpreise. Der Tschad hatte 2020 als erstes Land Schuldenerleichterungen unter dem Common Framework der G20 beantragt.Â
+++ 10. Okt 2022 +++
PM: Zivilgesellschaft fordert MaĂnahmen zur Lösung der Schuldenkrise in Afrika
AnlĂ€sslich des Treffens der G7 mit afrikanischen Finanzminister*innen haben sich 52 zivilgesellschaftliche Organisationen aus G7-LĂ€ndern und afrikanischen Staaten mit einem gemeinsamen Brief an die Finanzminister*innen der G7-Staaten gewandt [ej]. Darin Ă€uĂern sie ihre Besorgnis ĂŒber die Ă€uĂerst schwierige Verschuldungssituation in vielen afrikanischen LĂ€ndern und fordern insbesondere die verpflichtende Einbeziehung von privaten GlĂ€ubigern in SchuldenerleichterungsmaĂnahmen. Der Brief an Bundesfinanzminister Lindner ist hier im Wortlaut nachlesbar [ej]. Â
+++ 10. OKt 2022 +++
Entschuldungsbewegung: Weltweite Aktionswoche fĂŒr Gerechtigkeit und Schuldenerlasse gestartet
Am heutigen Montag startete, parallel zur Jahrestagung von IWF und Weltbank, die diesjĂ€hrige Global Week of Action for Justice and Debt Cancellation [GWoA]. Weltweit ruft die Entschuldungsbewegung in diesem Rahmen zu Aktionen und Protesten auf. Das gemeinsame Statement wurde bereits von mehr als 300 Organisationen und Einzelpersonen aus 64 LĂ€ndern unterschrieben und steht weiterhin fĂŒr Unterzeichner*innen offen [GWoA].Â
+++ 06. Okt 2022 +++
Sri Lanka: Noch keine Einigung ĂŒber Vorsitz des GlĂ€ubigerkomitees
Bislang gibt es nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters keine Einigung darĂŒber, ob Japan bereit ist, die Schuldenrestrukturierungen in Sri Lanka als Vorsitzender des GlĂ€ubigerkomitees zu koordinieren. Sri Lanka muss ĂŒber Auslandsschulden in Höhe von rund 30 Milliarden US-Dollar neu verhandeln, unter anderem mit bilateralen GlĂ€ubigern wie China, Japan und Indien. Die Regierung in Colombo hatte Japan darum gebeten, den Vorsitz bei den GesprĂ€chen zu ĂŒbernehmen.
+++ 05. OKT 2022 +++
Afrikanische Bischöfe: Mehr Zusammenarbeit zur Lösung der Schuldenkrise gefordert
Im Vorfeld des Treffens afrikanischer Finanzminister*innen mit den Finanzminister*innen der G7 haben sich heute afrikanische Bischöfe aus Kamerun, der ElfenbeinkĂŒste, Kenia, Ghana, Liberia, Nigeria, Senegal, Togo und SĂŒdafrika in einem gemeinsamen Statement [NationBuilder] an die Teilnehmer*innen des Treffens gewandt. Darin fordern sie u.a. Schuldenerlasse sowie die Mobilisierung von Sonderziehungsrechten.Â
+++ 05. Okt 2022 +++
Sri Lanka: Amnesty International fordert Schuldenerlasse
Die internationale Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat an die internationalen GlĂ€ubiger Sri Lankas appelliert, dem Land einen Schuldenerlass zu gewĂ€hren [abc News]. Damit solle das Leid der Menschen im Land gelindert werden. Die Kreditgeber sollten sicherstellen, dass ihre menschenrechtliche Verantwortung und Sri Lankas Menschenrechtsverpflichtungen im Mittelpunkt aller Verhandlungen im Zusammenhang mit Sri Lankas Schulden stehen. Der Bericht “‘We Are Near Total Breakdown’: Protecting the Rights to Health, Food and Social Security in Sri Lankaâs Economic Crisis” ist auf der Website von Amnesty abrufbar.
+++ 26. SEP 2022 +++
Ukraine: Neue Fachinformation zur Verschuldungssituation
In der Fachinformation 70: “Die Ukraine: Krieg und Ăberschuldung” [ej] analysiert erlassjahr.de-Autor JĂŒrgen Kaiser die aktuelle Verschuldungssituation der Ukraine sowie Optionen fĂŒr eine mögliche Schuldenregelung nach Abschluss der Kampfhandlungen. AuĂerdem erörtert er die Frage, mit welchen Mitteln die absehbar untragbare Verschuldung nach Kriegsende so reduziert werden kann, dass das Land eine Chance auf einen selbstbestimmten Wiederaufbau erhĂ€lt.
+++ 23. SEP 2022 +++
V20: Drastischer Anstieg der Schuldendienstzahlungen
Nach Berechnungen der Vulnerable Group of Twenty (V20) und des Boston University Global Development Policy Centre mĂŒssen einige der durch den Klimawandel am stĂ€rksten gefĂ€hrdeten LĂ€nder in den kommenden zwei Jahren mit einem drastischen Anstieg der Schuldendienstzahlungen rechnen [Reuters]. Dies beeintrĂ€chtige ihre FĂ€higkeit, in den Klimaschutz zu investieren und ihre Volkswirtschaften zu stĂŒtzen. Die V20, eine Gruppe von 55 Volkswirtschaften, die in besonderem MaĂe den Folgen des Klimawandels ausgesetzt sind, rechnet damit, dass die Schuldendienstzahlungen bis 2024 auf 69 Milliarden Dollar ansteigen werden â den höchsten Stand im laufenden Jahrzehnt.Â
+++ 23. SEP 2022 +++
Klimastreik: Aktivist*innen fordern EntschuldungÂ
Beim heutigen Globalen Klimastreik #PeopleNotProfit fordern die Aktivist*innen der Fridays For Future u.a., LĂ€nder des Globalen SĂŒdens viel stĂ€rker bei der BewĂ€ltigung der Klimakrise zu unterstĂŒtzen [FFF]. Bestandteil einer gerechteren Klimafinanzierung mĂŒsse auch die Entschuldung einkommensschwacher Staaten sein [FAZ].Â
+++ 22. SEP 2022 +++
Neue Studie: Prognosepraxis des IWF auf dem PrĂŒfstand
In der neuen Studie Studie âA Decade of Rosy Forecasts. How the IMF underestimated debt risks in the MENA regionâ analysiert Kristina Rehbein, Politische Koordinatorin bei erlassjahr.de, die Prognosepraxis und die dahinter stehende Ratio des IWF. Als LĂ€nderfĂ€lle werden Jordanien, Tunesien und Marokko herangezogen. Die Studie wurde von der Friedrich-Ebert-Stiftung MENA herausgegeben.Â
+++ 16. Sep 2022 +++
Sambia: Offener Brief fordert Schuldenerlasse und Einbezug von PrivatglÀubigern
In einem offenen Brief haben mehr als 100 Ăkonom*innen und Wissenschaftler*innen die internationalen Kreditgeber Sambias und insbesondere die PrivatglĂ€ubiger aufgefordert, bei den GesprĂ€chen ĂŒber die finanzielle Umstrukturierung in diesem Monat einen erheblichen Teil ihrer Forderungen abzuschreiben [Guardian]. Sambia bemĂŒht sich um einen Schuldenerlass in Höhe von bis zu 8,4 Milliarden US-Dollar, darunter sind auch private Fonds des weltgröĂten Investmentmanagers BlackRock. Initiatorin des Briefes ist die britische Organisation Debt Justice UK, die auch eine Petition zum Thema veröffentlicht hat [Debt Justice UK].
+++ 09. SEP 2022 +++
Pakistan: Internationaler Tag der SolidaritÀt
Die internationale Entschuldungsbewegung hat fĂŒr den 9. September zu einem internationalen Aktionstag in SolidaritĂ€t mit den Menschen in Pakistan aufgerufen. Das Land wurde im August von einer schweren Flutkatastrophe getroffen, mehr als 30 Millionen Menschen sind betroffen. Die Aktivist*innen fordern u.a. [APMDD], dass die Staaten des Globalen Nordens ihre Zusagen zur Klimafinanzierung einhalten und fĂŒr die SchĂ€den und Verluste der Staaten im Globalen SĂŒden aufzukommen. Â
+++ 08. SEP 2022 +++
ĂRK: Forderung nach internationalem Mechanismus zum Umgang mit Schuldenkrisen
In seiner AbschlusserklĂ€rung “Der lebendige Planet: Streben nach einer gerechten und zukunftsfĂ€higen weltweiten Gemeinschaft” [ĂRK] zur 11. Vollversammlung in Karlsruhe hat der Ăkumenische Rat der Kirchen die Entwicklung eines neuen internationalen Mechanismus fĂŒr den Umgang mit und die Vorbeugung von chronischer Staatsverschuldung gefordert. AuĂerdem sollen “ungerechte” Schulden fĂŒr LĂ€nder im Globalen SĂŒden gestrichen werden. Damit sollen Ressourcen fĂŒr die Entkarbonisierung und die Verbesserung von Klimaresilienzprojekten verfĂŒgbar gemacht werden.
+++ 07. SEP 2022 +++
Sri Lanka: Internationaler Tag der SolidaritÀt
Am heutigen 7. September hat die internationale Entschuldungsbewegung zum Tag der SolidaritĂ€t mit den Menschen in Sri Lanka aufgerufen. In seinem Statement [APMDD] fordert der zivilgesellschaftliche Zusammenschluss Asian Peoples’ Movement on Debt and Development u.a. die bedingungslose und vollstĂ€ndige Streichung nicht tragfĂ€higer und illegitimer Schulden.
+++ 06. SEP 2022 +++
Sambia: Einigung mit dem IWF
Der Internationale WĂ€hrungsfonds hat das sog. Rettungs- und Wirtschaftsprogramm fĂŒr Sambia in Höhe von rund 1,3 Milliarden US-Dollar bewilligt [Bloomberg]. Die Auszahlung war davon abhĂ€ngig, dass Sambia ausreichend Zusicherungen seiner öffentlichen und privaten GlĂ€ubiger fĂŒr die GewĂ€hrung von Schuldenerleichterungen erhielt. Die im Rahmen des Dokuments veröffentlichte SchuldentragfĂ€higkeitsanalyse gibt an, dass Sambia mehr als 8 Milliarden US-Dollar an Schuldendienststreichungen zwischen 2022 und 2025 benötigt. Von internationaler zivilgesellschaftlicher Seite wird die Einigung insbesondere wegen der damit verbundenen erzwungenen AusteritĂ€tsmaĂnahmen stark kritisiert [Grieve Chelwa/Africa Watch]. Auch wird problematisiert, dass es passieren kann, dass Schuldendienstzahlungen nicht erlassen, sondern in die 2030er Jahre verschoben werden können, damit die Schuldenkrise nur in die Zukunft verschiebt [Tim Jones/Twitter]. Sambia gilt als zentraler PrĂ€zedenzfall fĂŒr zukĂŒnftige Umschuldungsverhandlungen im G20 Common Framework.
+++ 26. AUG 2022 +++
Sri Lanka: GlÀubigerkoordination durch Japan beabsichtigt
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters versucht Japan, eine internationale GlĂ€ubigerkonferenz fĂŒr Sri Lanka zu organisieren. Diese solle zur Lösung der Schuldenkrise des sĂŒdasiatischen Landes beitragen. Die japanische Regierung sei offen fĂŒr die Ausrichtung von GesprĂ€chen zwischen allen GlĂ€ubigernationen. Es sei allerdings nicht klar, ob der HauptglĂ€ubiger China teilnehmen werde. AuĂerdem herrsche weiterhin Unklarheit ĂŒber die Finanzen Sri Lankas.
+++ 24. AUG 2022 +++
Sri Lanka: Privatbank-Klage könnte humanitÀre Krise verschÀrfen
Am kommenden beschĂ€ftigt sich ein New Yorker Gericht mit der Klage der Hamilton Reserve Bank Ltd. gegen die von Sri Lanka im April 2022 angekĂŒndigte Zahlungseinstellung. Sollte die Klage Erfolg haben, könnte das schwerwiegende Folgen fĂŒr die Schuldenkrise des Landes haben. Weitere Informationen dazu in der heutigen
Pressemitteilung und einem
Blogbeitrag von erlassjahr.de.
+++ 23. AUG 2022 +++
China: Schuldenerlasse angekĂŒndigt
Die chinesische Regierung hat angekĂŒndigt [Bloomberg], 23 Einzelforderungen an 17 afrikanische LĂ€nder zu erlassen. Wer die BegĂŒnstigten und wie hoch die BetrĂ€ge im Einzelnen sind, ist noch unklar. Die MaĂnahme erfolgt einseitig und steht nicht im Zusammenhang mit dem Entschuldungsrahmenwerk
Common Framework der G20, an dem China offiziell auch beteiligt ist.
+++ 22. AUG 2022 +++
Weltbank: Wiederholung der Schuldenkrise der 1970er/80er Jahre befĂŒrchtet
Ayhan Kose, Chefökonom und Direktor der Prospects Group der Weltbank, fĂŒrchtet eine Wiederholung der Schuldenkrise der 1970er und 1980er Jahre in den LĂ€ndern des Globalen SĂŒdens. In einem GesprĂ€ch mit Nikkei Asia nennt er als GrĂŒnde dafĂŒr u.a. die steigende Inflation, das schwache Wachstum in vielen LĂ€ndern und die Anhebung der Leitzinsen durch die Zentralbanken. Â
+++ 19. AUG 2022 +++
Sri Lanka: VorabgesprÀche mit Japan zu Umschuldung geplant
Wie der Merkur berichtet, plant die sri-lankische kommenden Monat erste GesprĂ€che mit Japan, einem der gröĂten öffentlichen bilateralen GlĂ€ubiger Sri Lankas. Japan ist Mitglied des Pariser Clubs, mit dem Sri Lanka nach Vereinbarung eines IWF-Programms Restrukturierungsverhandlungen aufnehmen kann. Noch ist jedoch kein IWF-Programm vereinbart.
+++ 18. AUG 2022 +++
Mosambik: Drohung gegen Kritiker des Schuldenskandals
Am Montagmorgen wurden zwei AK-47 Geschosse vor die HaustĂŒr des mosambikanischen Menschenrechtsaktivisten Prof.
Adriano Nuvunga geworfen. Adriano Nuvunga ist ein prominenter Kritiker des Schuldenskandals in Mosambik. Er war 2020 Referent bei der virtuellen Vortragsrundreise von erlassjahr.de. Im Oktober 2021 sprach erlassjahr.de-Koordinatorin Kristina Rehbein in einem
Podcast mit ihm ĂŒber die Arbeit des
CDD â Centro para Democracia e Desenvolvimento und ĂŒber die Verschuldungssituation des Landes. erlassjahr.de stellt sich solidarisch an seine Seite und die der mosambikanischen Menschenrechtsbewegung. Weitere Informationen in der
SolidaritÀtserklÀrung des KoordinierungsKreis Mosambik e.V.+++ 17. AUG 2022 +++
Ukraine: KreditwĂŒrdigkeit hochgestuft
Die Ratingagentur Fitch hat die KreditwĂŒrdigkeit der Ukraine von RD (eingeschrĂ€nkter Zahlungsausfall) auf CC hochgestuft [Bloomberg|. Der Schritt erfolgte, nachdem sich sowohl ein GroĂteil der öffentlichen als auch der privaten GlĂ€ubiger des Landes auf ein Schuldenmoratorium fĂŒr zwei Jahre geeinigt hatte.
+++ 12. AUG 2022 +++
Entwicklungsministerin: PrivatglÀubiger in Schuldenrestrukturierungen einbeziehen
In einem Interview mit web.de betont Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, dass Deutschland in der Schuldenkrise helfen mĂŒsse. Die LĂ€nder des Globalen SĂŒdens dĂŒrften nicht immer weiter in die Verschuldung geraten. Auch PrivatglĂ€ubiger mĂŒssten in Schuldenrestrukturierungen einbezogen werden.Â
+++ 10. AUG 2022 +++
Ukraine: Auch PrivatglÀubiger beteiligen sich an Moratorium
Wie heute bekannt wurde, werden sich auch die gröĂten privaten GlĂ€ubiger an einem zweijĂ€hrigen Schuldenmoratorium fĂŒr die Ukraine beteiligen [Reuters]. Diese halten rund 75 Prozent der Forderungen an das osteuropĂ€ische Land. Es wird erwartet, dass sich nach Ablauf des Moratoriums eine umfassende Schuldenrestrukturierung anschlieĂt.
+++ 30. JUL 2022 +++
Sambia: Restrukutrierungsverhandlungen zugesagt
Sambias öffentliche GlĂ€ubiger haben am Samstag zugesagt [Reuters], ĂŒber eine Umstrukturierung der Schulden des Landes zu verhandeln. Kristalina Georgieva, geschĂ€ftsfĂŒhrende Direktorin des IWF, begrĂŒĂte diesen Schritt, da er den Weg fĂŒr ein 1,4 Milliarden Dollar schweres Programm des IWF frei mache. Der GlĂ€ubigerausschuss tagt unter dem gemeinsamen Vorsitz Chinas und Frankreichs.
+++ 21. JUL 2022 +++
Ukraine: Schuldenmoratorium der bilateralen GlÀubiger
Auf Initiative der deutschen G7-PrĂ€sidentschaft gewĂ€hren die westlichen öffentlichen GlĂ€ubiger der Ukraine eine Aussetzung des Schuldendienstes [BMF] vom 1. August 2022 bis zum 31. Dezember 2023. Die Regierungen halten rund 1,5 Milliarden US-Dollar Forderungen an die Ukraine. Sie rufen die privaten AnleiheglĂ€ubiger auf, sich dem Moratorium anzuschlieĂen â mit rund 25,5 Milliarden US-Dollar halten diese den GroĂteil der Forderungen.
+++ 20. JUL 2022 +++
G20: Afrikanische Minister*innen fordern VerlÀngerung der DSSI
Afrikanische Minister*innen und Zentralbanker*innen betonen in einem Schreiben an die G20 [Cameroon Info] die Notwendigkeit, “alle verfĂŒgbaren Finanzierungsmechanismen” fĂŒr den Kontinent zu nutzen. Dazu gehöre auch eine VerlĂ€ngerung des Schuldenmoratoriums DSSI der G20.Â
+++ 11. JUL 2022 +++
Afrikanische Regierungen sind bei PrivatglĂ€ubigern dreimal so hoch verschuldet wie bei China …
… und mĂŒssen zudem an Banken und Fonds doppelt so hohe Zinsen zahlen wie an China. Dieses Ergebnis einer heute von Debt Justice UK veröffentlichten Studie untermauert die Forderung von erlassjahr.de an die G7, die ĂŒberwiegend in den USA und Europa ansĂ€ssigen PrivatglĂ€ubiger verbindlich an Schuldenerlasse zu beteiligen, statt weiterhin fehlende Fortschritte bei der BewĂ€ltigung von Schuldenkrisen allein China zuzuschreiben.
+++ 11. Jul 2022 +++
Tschad: GlĂ€ubigertreffen angekĂŒndigt
Der offizielle GlĂ€ubigerausschuss des Tschads hat ein Treffen fĂŒr diese Woche angekĂŒndigt. Kristalina Georgieva, geschĂ€ftsfĂŒhrende Direktorin des IWF, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass das Hauptproblem darin bestehe, mit dem wichtigsten privaten GlĂ€ubiger des Tschads, Glencore, eine Einigung ĂŒber den Umschuldungsbedarf des Landes zu erzielen.Â
+++ 07. Jul 2022 +++
IWF: GlÀubigertreffen der Common Framework LÀnder im Juli
Die geschĂ€ftsfĂŒhrende Direktorin des Internationalen WĂ€hrungsfonds Kristalina Georgiewa verkĂŒndet, dass im Juli ein Treffen zwischen den offiziellen GlĂ€ubigern der LĂ€nder Sambia, Tschad und Ăthiopien stattfinden soll. Alle drei Staaten haben im Rahmen des Entschuldungsrahmenwerks Common Framework der G20 um Schuldenerleichterungen ersucht â bisher allerdings ohne Erfolg. Georgiewa betont: âJetzt ist es an der Zeit, Ergebnisse zu zeigen.â
+++ 06. JUL 2022 +++
Ghana: Hilfe vom Internationalen WĂ€hrungsfonds beantragt
Nachdem der ghanaische Finanzminister Ken Ofori-Atta lange beteuert hatte, nie wieder ein Programm mit dem IWF einzugehen, verkĂŒndet die Regierung nun doch, formelle GesprĂ€che mit dem Fonds aufnehmen zu wollen. Dieser Schritt sei notwendig, weil Ă€uĂere EinflĂŒsse, wie beispielsweise die COVID-19-Pandemie und der Krieg in der Ukraine, die wirtschaftliche Situation des Landes dramatisch verschlechtert haben. Das Programm mit dem IWF soll Ghana wieder Zugang zu den internationalen KapitalmĂ€rkten ermöglichen. Ăber Umschuldungen oder Schuldenerlasse möchte die ghanaische Regierung nicht verhandeln â dabei machen die Zinszahlungen seit Jahren den gröĂten Posten im Staatshaushalt aus.
+++ 06. JUL 2022 +++
DSSI: Afrikanische Gouverneure fordern VerlÀngerung des Schuldenmoratoriums
In einer gemeinsamen ErklĂ€rung [Marrakech Declaration] haben afrikanische Gouverneure bei IWF und Weltbank unterschiedliche MaĂnahmen zur BewĂ€ltigung der Schuldenkrise auf dem Kontinent formuliert. Dazu zĂ€hlen u.a. umfassende Schuldenerlasse sowie eine VerlĂ€ngerung des Schuldenmoratoriums DSSI der G20.Â
+++ 28. JUN 2022 +++
G7: AbschlusserklÀrung veröffentlicht
In ihrem heute zum Abschluss des Gipfels veröffentlichten Communiqué [G7] bekrÀftigen die Staats- und Regierungschef*innen der G7 ihr Bekenntnis zum Entschuldungsrahmenwerk Common Framework der G20. PrivatglÀubiger werden zur Beteiligung an Schuldenerlassen aufgerufen. Weitergehende Schritte zur Umsetzung wurden nicht beschlossen.
+++ 28. JUN 2022 +++
Russland: Moody’s stellt Zahlungsausfall fest
Die Ratingagentur Moody’s hat Russland fĂŒr im Zahlungsausfall befindlich erklĂ€rt [SPON]. Grund dafĂŒr ist eine am Montag abgelaufene Frist fĂŒr die Bedienung zweier Staatsanleihen in Höhe von rund 100 Millionen US-Dollar. Russland bestreitet eine ZahlungsunfĂ€higkeit. Grund fĂŒr die UnregelmĂ€Ăigkeit seien “Aktionen Dritter”.Â
+++ 27. Jun 2022 +++
G7: Klimaaktivist*innen demonstrieren fĂŒr Schuldenerlasse
Klimaaktivist*innen der internationalen Bewegung “Debt for Climate” haben anlĂ€sslich des G7-Gipfels verschiedentlich fĂŒr Schuldenerlasse demonstriert. In MĂŒnchen gab es eine Aktion vor einem GebĂ€ude des PrivatglĂ€ubigers Blackrock [SZ], in Berlin blockierten sie das Bundesfinanzministerium [Tagesspiegel], in Paris das BĂŒro des IWF [RTL]. Eine Gruppe des asiatischen EntschuldungsbĂŒndnisses APMDD demonstrierte vor der deutschen Botschaft in Manila [Twitter].Â
+++ 25. Jun 2022 +++
G7: GroĂdemonstration zum G7-Gipfel in MĂŒnchen
Unter dem Motto “Gerecht geht anders” ruft ein breites zivilgesellschaftliches BĂŒndnis, darunter erlassjahr.de, heute zur GroĂdemonstration anlĂ€sslich des G7-Gipfels auf Schloss Elmau auf. Das BĂŒndnis fordert u.a. umfassende Schuldenerlasse fĂŒr Staaten in Schuldenkrisen [G7-Demo].
+++ 21. JUN 2022 +++
Sri Lanka: PrivatglÀubiger verklagt Land auf 258 Millionen US-Dollar
Im April geriet Sri Lanka zum ersten Mal in der Geschichte des Landes in Zahlungsverzug. Daraufhin erhob die Hamilton Reserve Bank Ltd am 21. Juni vor einem Bundesbezirksgericht in New York Klage [Bloomberg]. Der KlĂ€ger hĂ€lt Staatsanleihen Sri Lankas im Wert von ĂŒber 250 Millionen US-Dollar und fordert die Ausbezahlung der gesamten Summe zuzĂŒglich Zinszahlungen. Der Fall wird am 26. August 2022 verhandelt.
+++ 21. JUN 2022 +++
Sri Lanka: Konsortium aus mehr als 30 PrivatglĂ€ubigern kĂŒndigen Bereitschaft zu Verhandlungen an
Mehr als 30 PrivatglĂ€ubiger aus den USA, Europa und Asien, die Anleihen aus allen 11 Anleiheserien halten, kĂŒndigten ĂŒber die Wirtschaftskanzlei White & Case die Formation eines offiziellen GlĂ€ubigerforums zwecks Umschuldungsverhandlungen mit Sri Lanka an [PR News Wire]. Bereits im April, noch vor der öffentlichen AnkĂŒndigung der Zahlungseinstellung, gab es erste Berichte ĂŒber die Formierung einer Verhandlungsgruppe [Reuters]. Unklar bleibt, wieviel Prozent der ausstehenden Anleihen die GlĂ€ubiger halten.
+++ 21. JUN 2022 +++
Oxfam: Mehrheit der Deutschen unterstĂŒtzt Schuldenerleichterungen
Laut einer reprĂ€sentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Kantar im Auftrag von Oxfam unterstĂŒtzen 70 Prozent der befragten Menschen in Deutschland die Forderung nach Schuldenerleichterungen fĂŒr einkommensschwache LĂ€nder, die besonders von den derzeitigen Krisen betroffen sind. Insgesamt wurden 1.011 Personen mit unterschiedlichen soziodemografischen Merkmalen befragt. Die Umfrage wurde anlĂ€sslich des G7-Gipfels am kommenden Wochenende in Elmau veröffentlicht.
+++ 20. Jun 2022 +++
G7: Alternativgipfel in MĂŒnchen
Gemeinsam mit weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen lĂ€dt erlassjahr.de fĂŒr den 24.06. zum G7-Alternativgipfel “Global gerecht Wirtschaften in Krisenzeiten” [ej] in MĂŒnchen ein. Die Organisationen fordern die G7 auf, konkrete Schritte zur Lösung der Schuldenkrise zu beschlieĂen. Bei der Veranstaltung werden auch Entschuldungsaktivist*innen aus den Philippinen und Bolivien sprechen. Weitere Infos in der erlassjahr.de-Pressemitteilung.
+++ 15. JUN 2022 +++
Laos: Wirtschaftskrise und Anstieg der öffentlichen Verschuldung
Laos leidet unter akutem Kraftstoffmangel, steigenden Lebensmittelpreisen und steigender Verschuldung. Laut Angaben der Weltbank wuchs die öffentliche Verschuldung des Landes im Jahr 2021 auf 88 Prozent des Bruttoinlandproduktes. China â der gröĂte GlĂ€ubiger Laosâ â  hĂ€lt etwa die HĂ€lfte der Forderungen. Laos könnte nach Sri Lanka das nĂ€chste asiatische Land sein, das seine Auslandsschulden nicht mehr bedienen kann [FT].
+++ 14. JUN 2022 +++
Sambia: GesprÀche mit internationalen GlÀubigern
FĂŒr kommenden Donnerstag sind erste GesprĂ€che zwischen Sambia und seinen internationalen GlĂ€ubigern zur Lösung der Schuldenkrise des Landes anberaumt [Reuters]. Den Vorsitz der Verhandlungen teilen sich China und Frankreich, das Treffen findet in Paris statt. Sambia hofft auf eine schnelle Einigung. Das afrikanische Land hatte bereits Anfang 2021 als einer der ersten Staaten eine Schuldenumstrukturierung unter dem Common Framework der G20 beantragt.
+++ 07. JUN 2022 +++
Oxfam: Reiche LĂ€nder leisten unzureichend UnterstĂŒtzung fĂŒr Klimawandelfolgen
Obwohl die Kosten zur BewĂ€ltigung der Klimawandelfolgen in den nĂ€chsten Jahren noch steigen sollen, erfĂŒllten die reichen LĂ€nder nur etwas mehr als die HĂ€lfte der Forderungen nach humanitĂ€rer Soforthilfe. Das geht aus dem jĂŒngst veröffentlichten Bericht “Footing the Bill: Fair finance for loss and damage in an era of escalating climate impacts” von Oxfam hervor. Gleichzeitig hielten sich die LĂ€nder auch nicht an ihre Zusage, jĂ€hrlich 100 Milliarden US-Dollar zur Anpassung an den Klimawandel bereitzustellen. Auf dem G7-Gipfel in Deutschland solle die Frage nach âLoss and Damageâ thematisiert werden.
+++ 07. JUN 2022 +++
Weltbank: Steigendes Risiko von Schuldenkrisen in Niedrig- und MitteleinkommenslÀndern
Die Weltbank warnt in ihrem Global Economic Prospects-Bericht [WB] davor, dass das Risiko einer Schuldenkrise in Niedrig- und MitteleinkommenslĂ€ndern steige. Die heutige Situation Ă€hnele der in den 1970er Jahren, die zur Schuldenkrise der 1980er gefĂŒhrt habe. UrsĂ€chlich dafĂŒr seien u.a. der Krieg in der Ukraine in Verbindung mit den Folgen der Covid-19-Pandemie. Beides habe zu einem geringeren Wirtschaftswachstum in LĂ€ndern des Globalen SĂŒdens gefĂŒhrt, wĂ€hrend gleichzeitig viele Banken die ZinssĂ€tze angehoben hĂ€tten [Finanical Times].
+++ 05. JUN 2022 +++
Klimagerechtigkeit: Initiative âDebt for Climateâ fordert Schuldenerlasse von G7
Die Initiative âDebt for Climate!â ruft anlĂ€sslich des G7-Gipfels in Deutschland zu Protesten auf. Die von Gruppen aus dem Globalen SĂŒden initiierte Bewegung engagiert sich fĂŒr Schuldenerlasse, damit LĂ€nder des Globalen SĂŒdens insbesondere die Folgen der Klimakrise bewĂ€ltigen können. Kern ihrer Forderungen ist, dass der Globale Norden Verantwortung fĂŒr seine âökologische Schuldâ ĂŒbernimmt [DiEM25].
+++ 01. JUN 2022 +++
Sri Lanka: Schuldenkrise eskaliert in humanitÀre Notlage
Sri Lankas Schuldenkrise hat einen Mangel an Nahrungsmitteln, Medizin und Treibstoff ausgelöst. Das Land sei laut einem Bericht der Financial Times [FT] dazu gezwungen, die South Asian Association for Regional Cooperation um Nahrungsmittelhilfen zu bitten. Der Inselstaat rutsche durch die Krise als vormals wohlhabender Mitteleinkommensstaat in die AbhÀngigkeit von Spenden und Nothilfekrediten.
+++ 31. Mai 2022 +++
Argentinien: Einigung auf Aufschub von RĂŒckzahlungen bis 2024
Argentinien hat sich mit seinen GlĂ€ubigern aus dem Pariser Clubs darauf geeinigt [Reuters], dass das sĂŒdamerikanische Land seine SchuldenrĂŒckzahlungen bis 2024 oder bis es eine neue Rahmenvereinbarung gibt aufschieben kann. Zuvor hatte Argentinien bereits eine Restrukturierung seiner Schulden mit privaten GlĂ€ubigern und eine Einigung mit dem Internationalen WĂ€hrungsfonds auf eine erweiterte erreicht.
+++ 27. Mai 2022 +++
In eigener Sache: erlassjahr.de mit Ăkumenischem Förderpreis ausgezeichnet
Gemeinsam mit zwei weiteren Initiativen wurde erlassjahr.de am 27. Mai 2022 auf dem Deutschen Katholikentag mit dem 7. Ăkumenischen Förderpreis ausgezeichnet [KF]. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre von Brot fĂŒr die Welt und dem Katholischen Fonds gemeinsam vergeben. erlassjahr.de bekam den Preis in der Kategorie “Digitalisierung im Globalen Lernen” fĂŒr seinen neuen Bildungsansatz.
+++ 27. Mai 2022 +++
Katholikentag: Scholz warnt vor weltweiter Wirtschafts- und Finanzkrise
Beim Katholikentag 2022 in Stuttgart hat Bundeskanzler Scholz vor einer weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise gewarnt [ZEIT]. Als Auslöser dafĂŒr nannte Scholz u.a. die seiner Ansicht nach unĂŒbersichtliche Kreditvergabe von China an LĂ€nder des Globalen SĂŒdens. Als europĂ€ische Alternative nannte Scholz die Strategie âGlobal Gatewayâ, die 150 Milliarden Euro fĂŒr Infrastrukturprojekte in Afrika bereitstellen solle.
+++ 25. Mai 2022 +++
COP27: Ăgypten will Schuldenkrise und Verringerung von Klimafolgen zu PrioritĂ€t machen
Ăgypten will bei der UN-Klimakonferenz COP27 die Umsetzung der Klimaversprechen der reichen LĂ€nder in den Fokus rĂŒcken [Guardian]. Zentral seien insbesondere Finanzfragen: So sollen Lösungsmöglichkeiten fĂŒr die Schuldenkrise sowie Finanzhilfen fĂŒr LĂ€nder im Globalen SĂŒden zur StĂ€rkung der Resilienz gegen den Klimawandel ganz oben auf die Agenda stehen. Das nordafrikanische Land ist im November 2022 Gastgeber der Konferenz.
+++ 25. Mai 2022 +++
AfDB: Verschuldung gefÀhrdet Erholung auf dem afrikanischen Kontinent
Laut dem “African Economic Outlook 2022” [AfDB] der Afrikanischen Entwicklungsbank laufe der afrikanische Kontinent derzeit in die Gefahr einer Stagflation. Durch den Krieg in der Ukraine sei die Wachstumsrate der afrikanischen Staaten von 6,9 auf 4,1 Prozent gesunken, wĂ€hrend durch steigende Warenpreise, vor allem bei Energie und Nahrungsmitteln, gleichzeitig die Inflationsrate steige. Trotz MaĂnahmen wie dem Entschuldungsrahmenwerk Common Framework der G20 gefĂ€hrde das Problem der Verschuldung die wirtschaftliche Erholung auf dem Kontinent [Bloomberg|.
+++ 21. Mai 2022 +++
Ukraine: Weitere Herabstufung durch Moodyâs
Die Ratingagentur Moodyâs stuft die Ukraine auf die Ratingklasse Caa3 herunter [Moody’s]. Die Ratingagentur begrĂŒndet die Herabstufung durch die russische Invasion und den damit einhergehenden Anstieg der Staatsschulden, der mittelfristig nach Ansicht der Agentur zu Schuldenumstrukturierungen und Verlusten fĂŒr private GlĂ€ubiger fĂŒhren werde. Moodyâs erwartet, dass die ukrainische Wirtschaft dieses Jahr um 35 Prozent schrumpfen wird.
+++ 20. Mai 2022 +++
G7: Communiqué der Finanzminister*innen veröffentlicht
Am heutigen Freitag ging das Treffen der G7-Finanzminister*innen in Königswinter und Bonn zu Ende. Neben den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs und der Krise stand auch die Schuldenkrise im Globalen SĂŒden auf der Agenda. Zivilgesellschaftliche Initiativen wie erlassjahr.de zeigten sich enttĂ€uscht ĂŒber das zu wenig ambitionierte CommuniquĂ© [BMF].
+++ 19. Mai 2022 +++
G7: Schuldenberg-Aktion vor dem Bonner Rathaus
AnlĂ€sslich des Treffens der G7-Finanzminister*innen auf dem Petersberg in Königswinter, hat erlassjahr.de heute mit einer Aktion in Bonn auf die Gefahren der aktuellen Schuldenkrise im Globalen SĂŒden aufmerksam gemacht. Ohne umfassende Schuldenerlasse seien die international vereinbarten Ziele fĂŒr nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 laut dem BĂŒndnis unerreichbar. Die G7-Regierungen mĂŒssten auch private GlĂ€ubiger wie Banken und Fonds zur Beteiligung an diesen Erlassen verpflichten. Pressemitteilung und Fotos zur Aktion [ej].
+++ 19. MAI 2022 +++
Sri Lanka verpasst Zinszahlung auf Staatsanleihe
Die im April angekĂŒndigte Zahlungseinstellung wird nun offiziell: Am 18. Mai verstrich die Zahlungsfrist fĂŒr 78 Millionen US-Dollar auf zwei Staatsanleihen, so dass Sri Lanka nun offiziell als im Zahlungsausfall gilt. Auch wurden 105 Millionen US-Dollar fĂ€llig an chinesische Banken nicht bedient. Entsprechend wurde das Land von Ratingagenturen auf “teilweisen Zahlungsausfall” herunter gestuft.
+++ 05. Mai 2022 +++
C7: CommuniquĂ© an Bundeskanzler ĂŒbergeben
Im Rahmen einer Fachveranstaltung hat die Civil 7, die zivilgesellschaftliche Dialoggruppe zur G7, Bundeskanzler Scholz heute ihr CommuniquĂ© [C7] ĂŒberreicht. Darin werden konkrete Empfehlungen an die G7-Regierungen formuliert. Auch Schuldenerlasse fĂŒr vulnerable Staaten und die verbindliche Einbeziehung von PrivatglĂ€ubigern werden gefordert. erlassjahr.de hatte in einer der beteiligten Arbeitsgruppen an dem CommuniquĂ© mitgearbeitet.
+++ 29. APr 2022 +++
Neue Studie: Chinas Rolle im internationalen Finanzsystem
Die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) hat eine neue Studie mit dem Titel âChina und die globale Finanzarchitekturâ [FES] veröffentlicht. Darin analysiert Autorin Paola Subacchi auch Chinas Rolle in der internationalen Schuldenpolitik.
+++ 22. APR 2022 +++
PM zur FrĂŒhjahrstagung von IWF und Weltbank: Vor Schuldenkrisen nur zu warnen reicht nicht
erlassjahr.de begrĂŒĂt, dass Bundesfinanzminister Christian Lindner bei der FrĂŒhjahrstagung von Internationalem WĂ€hrungsfond (IWF) und Weltbank die Gefahr einer globalen Schuldenkrise anerkannt hat [Handelsblatt]. Wichtiger als die von Lindner angekĂŒndigte Krisenfinanzierung sei jedoch ein Staateninsolvenzverfahren, mahnt das deutsche EntschuldungsbĂŒndnis in seiner heutigen Pressemitteilung [ej].
+++ 18. APR 2022 +++
AfSDJN: BewÀltigung der Staatsschuldenkrise in Afrika erfordert grundlegende Reformen der Finanz- und Schuldenarchitektur
Das African Sovereign Debt Justice Network (AfSDJN) und zahlreiche andere afrikanische Organisationen appellieren in einer heute erschienenen Stellungnahme [AfSDJN] an den Internationalen WÀhrungsfonds und die Weltbank, ihre Strukturen zu Àndern. Die Forderungen umfassen unter anderem eine angemessene Ausweitung des Mitspracherechts afrikanischer LÀnder innerhalb der Weltbank sowie eine Abkehr von der Politik der IWF-ZinsaufschlÀge.
+++ 14. APR 2022 +++
Weltbank: Malpass fordert weitreichende Schuldenerlasse
Weltbank-Chef David Malpass hat erneut zu Schuldenerlassen fĂŒr Staaten im Globalen SĂŒden aufgerufen [WirtschaftsWoche]. Die hohe Inflation verschĂ€rfe die dramatische Lage in vielen LĂ€ndern zusĂ€tzlich. Der Krieg in der Ukraine mĂŒsse jetzt zu einem Umdenken fĂŒhren.
+++ 13. APR 2022 +++
Sri Lanka: Zahlungseinstellung an auslÀndische GlÀubiger
Die Zentralbank von Sri Lanka hat mitgeteilt, die Zahlungen an die auslĂ€ndischen GlĂ€ubiger des Landes einstellen zu mĂŒssen [Reuters]. Schon lange galt das Land als sicherer Kandidat fĂŒr die nĂ€chste Staatspleite. FĂŒr das Entschuldungsrahmenwerk Common Framework der G20 ist das Land aufgrund seines Einkommensstatus nicht qualifiziert. Weitere Informationen in der erlassjahr.de-Pressemitteilung [ej].
+++ 12. APR 2022 +++
UN-Bericht: Rasche wirtschaftliche Erholung scheitert an hohen Kosten der Schuldenfinanzierung
Der heute von den Vereinten Nationen veröffentlichte Bericht “Die Finanzkluft ĂŒberwinden (engl. Bridging the Finance Divide)” [UN] zur Nachhaltigen Entwicklungsfinanzierung prangert an, dass die einkommensschwĂ€chsten LĂ€nder der Welt aufgrund ihrer zu hohen Schuldenlast deutlich stĂ€rker unter der Corona-Pandemie leiden als IndustrielĂ€nder. Der Bericht empfiehlt daher unter anderem eine Beschleunigung der Schuldenerleichterungen sowie die Ausrichtung aller FinanzflĂŒsse an den Nachhaltigen Entwicklungszielen.
+++ 04. APR 2022 +++
erlassjahr.de: Start der Kampagne zur deutschen G7-PrÀsidentschaft
Das deutsche EntschuldungsbĂŒndnis erlassjahr.de hat seine Kampagne “Globale Gerechtigkeit #stattSchuldendienst” zur deutschen G7-PrĂ€sidentschaft gestartet. Im Rahmen der Kampagne werden die G7-Staaten und allen voran Deutschland aufgefordert, konkrete Schritte zur Lösung der SchuldenÂkrise im Globalen SĂŒden zu unternehmen und private GlĂ€ubiger bei Umschuldungen in die Pflicht zu nehmen. Aktionen werden u.a. in Bonn, Stuttgart und MĂŒnchen stattfinden. Weitere Informationen und Mitmachmöglichkeiten auf der Kampagnenwebsite [ej].
+++ 01. APR 2022 +++
PrivatglÀubiger: Skandalöser Brief an G20 und IWF
Die Allianz der PrivatglĂ€ubiger (engl. Coordination, Representation and Alliance of Private Creditors, CRAP Creditors) dankt in einem heute geleakten Brief [CRAP] den G20-Staaten und der IWF-Chefin Kristalina Georgieva fĂŒr ihre Schuldenerlassinitiativen. Darin heiĂt es u.a.: “Nicht zuletzt, weil ihr zwischen April 2020 und Juni 2021 einkommensschwachen Staaten Schuldendienstzahlungen in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar gestundet habt, konnten unsere Forderungen im gleichen Zeitraum bedient werden: 15 Milliarden US-Dollar an Zins- und Tilgungszahlungen flossen nicht in so unsinnige Projekte wie âSozialausgabenâ oder âGesundheitâ, sondern direkt in unsere Taschen.” Dort seien die Gelder “auch viel besser aufgehoben”. erlassjahr.de hat zu diesem skandalösen Brief umfassend Stellung bezogen [ej].
+++ 31. MĂR 2022 +++
Schuldenreport 2022: Jetzt auch auf Englisch
Der Schuldenreport 2022 von erlassjahr.de und MISEREOR ist unter dem Titel “Global Sovereign Debt Monitor 2022” nun auch auf Englisch erschienen. Das PDF kann hier heruntergeladen werden.
+++ 23. MĂR 2022 +++
VENRO: Kritik an KĂŒrzung des BMZ-Haushalts
Laut Kabinettsentwurf soll der Etat des Bundesministeriums fĂŒr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in diesem Jahr um 1,6 Milliarden Euro sinken. Der Verband Entwicklungspolitik und HumanitĂ€re Hilfe (VENRO) fordert in seiner heutigen Pressemitteilung [VENRO] eine Korrektur dieses Vorhabens und mahnt, dass durch die KĂŒrzung wichtige Zielmarken etwa bei der BekĂ€mpfung des Klimawandels oder der internationalen Gesundheitsversorgung noch weniger erreicht werden könnten.
+++ 09. MĂ€r 2022 +++
Russland: KreditwĂŒrdigkeit weiter herabgestuft
Die Ratingagentur Fitch hat die KreditwĂŒrdigkeit Russlands weiter von “B” auf “C” herabgestuft [Tagesschau]. Nach EinschĂ€tzung der Agentur befinde sich das Land unmittelbar vor einem Zahlungsausfall.
+++ 03. MĂ€r 2022 +++
Zivilgesellschaft: Offener Brief gegen IWF-ZinsaufschlÀge
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Das deutsche EntschuldungsbĂŒndnis erlassjahr.de fordert gemeinsam mit einer breiten Koalition von internationalen Nichtregierungsorganisationen den IWF auf, die Praxis der ZinsaufschlĂ€ge fĂŒr LĂ€nder, die IWF-Mittel lĂ€nger als vereinbart oder ĂŒber die jeweilige Kreditobergrenze in Anspruch nehmen, zu beenden. Der Offene Brief ist
hier auf Deutsch zu finden und kann von Einzelpersonen, Gruppen und Institutionen
unterzeichnet werden [Google Doc]. HintergrĂŒnde zu den IWF-ZinsaufschlĂ€gen finden sich
im erlassjahr.de-Positionspapier von Juni 2021.
+++ 03. MĂ€r 2022 +++
Russland: KreditwĂŒrdigkeit herabgestuft
Vor dem Hintergrund des Angriffskriegs auf die Ukraine haben die Ratingagenturen Fitch, Moody’s und Standard and Poor’s die KreditwĂŒrdigkeit Russlands auf B, B3 bzw. BBB- herabgestuft. Als Grund dafĂŒr werden insbesondere die westlichen Sanktionen und deren Folgen fĂŒr die russische Wirtschaft angefĂŒhrt [Tagesschau].
+++ 01. MĂ€r 2022 +++
Ukraine: Forderung nach Schuldenerlass durch den IWF
Stimmen aus der ukrainischen Zivilgesellschaft fordern angesichts des Krieges in ihrem Land mittels einer Petition [Open Petition] einen Schuldenerlass durch den IWF. Das Geld solle stattdessen u.a. fĂŒr die Unterbringung der Vertriebenen, die Versorgung der Verwundeten und den Wiederaufbau des Landes verwendet werden.
+++ 01. MĂ€r 2022 +++
Mali: Zahlungsausfall wegen Sanktionen
Infolge der von der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS beschlossenen und international umgesetzten Sanktionen nach dem MilitÀrputsch in Mali befindet sich das Land im Zahlungsausfall [Reuters]. Die Summe der ausstehenden Zahlungen belÀuft sich auf mittlerweile 180 Millionen US-Dollar.
+++ 21. FEB 2022 +++
G20: Communiqué der Finanzminister*innen
Am 17. und 18. haben sich die Finanzminister*innen und Notenbankgouverneur*innen der G20 in Jakarta/Indonesien getroffen. Das im Anschluss veröffentlichte Communiqué [G20] enthÀlt zwar ein Bekenntnis, aber keine neuen Informationen zum Entschuldungsrahmenwerk Common Framework.
+++ 16. FEB 2022 +++
Karibik: Inselstaaten wegen Klimawandel zu neuer Kreditaufnahme gezwungen
Die karibischen Inselstaaten seien zur BewĂ€ltigung der Folgen des Klimawandels zu immer neuer Kreditaufnahme gezwungen. Diese Situation sei insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Staaten selbst am wenigsten zum Klimawandel beitrĂŒgen, unzumutbar, betonte James Fletcher, Klimawandel-Chefverhandler fĂŒr Saint Lucia, bei einem Webinar der Commonwealth Foundation [Cayman Loop]. Klimafinanzierung mĂŒsse vielmehr in Form von ZuschĂŒssen geschehen.
+++ 15. FEB 2022 +++
Neue Fachinformation: VulnerabilitĂ€t als Grundlage fĂŒr Schuldenerlasse
In einer jĂŒngst veröffentlichten erlassjahr.de-Fachinformation untersucht Autor JĂŒrgen Kaiser den âMultidimensionalen VulnerabilitĂ€tsindexâ der Vereinten Nationen und analysiert, ob und inwieweit dieser als Entscheidungsgrundlage fĂŒr die GewĂ€hrung von Schuldenerleichterungen dienen kann. Die Fachinformation ist hier als Download abrufbar.
+++ 11. FEB 2022 +++
Weltbank: Malpass fordert Schuldenschnitt
Weltbank-Chef David Malpass hat sich in einem Interview mit der FAZ erneut fĂŒr einen Schuldenschnitt fĂŒr die einkommensschwĂ€chsten LĂ€nder der Welt ausgesprochen. Die Industrienationen verstĂ€rkten mit ihrer Wirtschaftspolitik die Ungleichheit in der Welt.
+++ 28. JAN 2022 +++
Argentinien: Einigung mit dem IWF
Am heutigen Freitag einigten sich die argentinische Regierung und der Internationale WĂ€hrungsfonds (IWF) auf eine Neukreditvergabe [BA Times]. Diese erlaubt es dem Land, die in diesem und den kommenden Jahren auf den ausstehenden Kredit in Höhe von 44 Milliarden US-Dollar fĂ€lligen Zahlungen zu leisten. Der neue Kredit aus Washington sieht dafĂŒr viereinhalb Freijahre vor. Erst ab 2027 muss Argentinien zurĂŒckzahlen; bis dahin werden nur Zinsen fĂ€llig. Weitere Infos unter “News” [ej].
+++ 27. Jan 2022 +++
G7: Treffen der Finanzminister*innen in Königswinter
Bundesfinanzminister Lindner hat Zeit und Ort des zentralen Treffens der G7-Finanzminister*innen und Notenbank-Chef*innen verkĂŒndet. Das Treffen wird vom 18.-20. Mai 2022 in Bonn und Königswinter stattfinden [RP].
+++ 26. JAN 2022 +++
Schuldenreport 2022: G7 muss unter deutscher PrĂ€sidentschaft Weichen fĂŒr umfassende Entschuldung stellen
135 von 148 untersuchten Staaten sind kritisch verschuldet. Das zeigt der Schuldenreport 2022 von erlassjahr.de und MISEREOR, der heute veröffentlicht wurde. Dreimal so viele LÀnder wie noch vor der Corona-Pandemie sind in einer besonders kritischen Situation. Bei der Lösung der weiterwachsenden Schuldenkrise kommt Deutschland in diesem Jahr mit dem G7-Vorsitz eine besondere Verantwortung zu. Mehr Infos und Download des Reports hier.
+++ 24. Jan 2022 +++
Globaler SĂŒden: Höchste Schuldendienstzahlungen seit zwei Jahrzehnten
Laut Angaben der britischen Jubilee Debt Campaign zahlen LĂ€nder des Globalen SĂŒdens derzeit den höchsten Schuldendienst seit 20 Jahren [Reuters]. Die Zahlungen seien von 2010 bis 2021 um 120 Prozent gestiegen.
+++ 19. JAN 2022 +++
Schuldenreport 2022: Digitale Pressekonferenz am 26.01.
erlassjahr.de und MISEREOR werden die Ergebnisse des Schuldenreport 2022 am Mittwoch, dem 26.01., in einer digitalen Pressekonferenz vorstellen. Vertreter*innen der Presse sind herzlich eingeladen. Infos hier auf der Website unter “Presse”.
+++ 18. Jan 2022 +++
Tschad: Plan zur Schuldenrestrukturierung bis Ende MĂ€rz notwendig
Der IWF drÀngt auf eine rasche Einigung der privaten und öffentlichen GlÀubiger des Tschad [Reuters]. Angesichts der schlechter werdenden wirtschaftlichen Situation solle bis Ende MÀrz ein Plan zur Restrukturierung der Schulden des Landes vorgelegt werden.
+++ 03. Jan 2022 +++
Argentinien: Evaluierungsbericht des IWFÂ
Am 22.12.hat der IWF einen Auswertungsbericht zum gröĂten Kreditprogramm seiner Geschichte veröffentlicht, dem Kredit an die Macri-Regierung in Argentinien. Der Bericht ist durchaus selbstkritisch, umschifft aber die entscheidende Frage, ob es eigentlich angemessen ist, dass bei allem, was der Fonds falsch gemacht hat, die Kosten fĂŒr den Deal ausschlieĂlich von Argentinien getragen werden. erlassjahr.de-Mitarbeiter JĂŒrgen Kaiser hat die wesentlichen Punkte in einem Blogbeitrag [ej] zusammengefasst.
+++ 23. DEZ 2021 +++
Sambia: Einigung zur Schuldenrestrukturierung fĂŒr Mitte 2022 erwartet
Die sambische Regierung erwartet eine Einigung zur Schuldenrestrukturierung mit ihren GlÀubigern bis Mitte 2022. Dies lieà Finanzminister Situmbeko Musokotwane nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters verlauten [Reuters].
+++ 20. DEZ 2021 +++
IWF: Letzte Tranche des CCRT genehmigt
Das Exekutivdirektorium des Internationalen WĂ€hrungsfonds (IWF ) hat die fĂŒnfte und letzte Tranche aus dem Katastrophenfonds CCRT genehmigt [DW]. Dadurch werden den 25 berechtigten LĂ€ndern insgesamt rund 115 Millionen US-Dollar SchuldenrĂŒckzahlungen an den IWF erlassen, die sonst bis zum 13.04.2022 fĂ€llig geworden wĂ€ren.
+++ 16. DEZ 2021 +++
Tunesien: erlassjahr.de-Studie zur Schuldenkrise vorgestellt
Am heutigen Donnerstag stellte erlassjahr.de-Koordinatorin Kristina Rehbein die Studie âThe Tunisian debt crisis in the context of the COVID-19 pandemic: Debt repayments over human rights?â [ej], herausgegeben von der Friedrich-Ebert.Stiftung, in einem Workshop in Tunis vor. Die Studie erregte breite Medienaufmerksamkeit und ist auf Englisch und Arabisch verfĂŒgbar.
+++ 10. DEZ 2021 +++
Zum Internationalen Tag der Menschenrechte: UN-Bericht zu Staatsschulden und Menschenrechte
Bereits im August hat Yuefen Li, damals noch UnabhĂ€ngige Expertin fĂŒr Auslandsschulden, weitere finanzielle Verpflichtungen und Menschenrechte der UN, der UN-Generalversammlung einen Bericht vorgelegt [UN], der den Effekt von Staatsverschuldung auf die (Nicht-)ErfĂŒllung von Menschenrechten beschreibt. Darin benennt die Expertin die derzeitigen SchwĂ€chen der internationalen Schuldenarchitektur und formuliert konkrete Empfehlungen.
+++ 06. DEZ 2021 +++
erlassjahr.de: Das BĂŒndnis feiert seinen 20. Geburtstag
Heute vor genau 20 Jahren am 06. Dezember 2001, wurde das BĂŒndnis erlassjahr.de – Entwicklung braucht Entschuldung e.V. als Verein gegrĂŒndet. Das BĂŒndnis ging aus der ErlaĂjahr2000-Kampagne hervor. Das JubilĂ€um wird heute im Rahmen eines digitalen CafĂ©s gefeiert [ej]. AuĂerdem wurde zu diesem Anlass ein neue Folge des erlassjahr.de-Podcasts [ej] veröffentlicht.
+++ 03. DEZ 2021 +++
IWF: Common Framework der G20 ungenĂŒgend
In einem Blogbeitrag fĂŒr die Website des Internationalen WĂ€hrungsfonds [IWF] formulieren IWF-Chefin Kristalina Georgieva und IWF-Strategie-Direktorin Ceyla Pazarbasioglu deutliche Kritik am Umschuldungsrahmenwerk Common Framework der G20. Kristina Rehbein, Politische Koordinatorin bei erlassjahr.de, kommentiert die Kritik in einem Blogbeitrag auf unserer Website [ej].
+++ 02. DEZ 2021 +++
EURODAD: Veröffentlichung zur Zinsaufschlagspolitik des IWF
Das europĂ€ische Entschuldungsnetzwerk EURODAD hat auf seiner Website eine Ăbersicht ĂŒber die Zinsaufschlagspolitik des Internationalen WĂ€hrungsfonds [EURODAD] veröffentlicht und analysiert darin detailliert, wie die “surcharges” des IWF kritisch verschuldete LĂ€nder gerade in Zeiten der Corona-Rezession zusĂ€tzlich belasten.
+++ 24. NOv 2021 +++
PM: Neue Bundesregierung will Staateninsolvenzverfahren
Das deutsche EntschuldungsbĂŒndnis erlassjahr.de begrĂŒĂt die Aufnahme eines Insolvenzverfahrens fĂŒr Staaten in den heute vorgestellten Koalitionsvertrag. Das BĂŒndnis hatte sich im Wahlkampf zusammen mit seinen ĂŒber 500 MittrĂ€gerorganisationen dafĂŒr stark gemacht [ej]. Mehr dazu in der heutigen Pressemitteilung [ej].
+++ 13. NOV 2021 +++
Tschad: Glencore bereit fĂŒr Schuldenrestrukturierungs-GesprĂ€cheÂ
Nach Informationen der Nachrichteagentur Reuters hat nun auch der gröĂte PrivatglĂ€ubiger des Tschad, der britisch-schweizerische Konzern Glencore, seine Bereitschaft zur Teilnahme an GesprĂ€chen [Reuters] zur Umstrukturierung der Auslandsschulden des zentralafrikanischen Landes erklĂ€rt. Der Tschad hatte im Januar als erster Staat eine Umstrukturierung im Rahmen des Common Framework der G20 beantragt.
+++ 06. NOV 2021 +++
Belize: Schuldenrestrukturierung durch “Blue Bond Proposal”Â
Der sĂŒdamerikanische Staat Belize befindet sich in einer Schuldenkrise, verursacht u.a. durch die Folgen des Klimawandels und der coronabedingten Rezension. Ein Vorschlag sieht nun vor, einen Teil der Auslandsschulden umzustrukturieren und die Mittel in Umwelt- und Meeresschutzprojekte zu investieren. Das europĂ€ische EntschuldungsbĂŒndnis erklĂ€rt das Instrument des “Belize Blue Bond Proposal” [EURODAD].
+++ 04. NOV 2021 +++
UNEP: Steigende Verschuldung behindert Kampf gegen Klimawandel
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen warnt in seinem neuen Bericht âThe Adaptation Gap Report 2021: The Gathering Stormâ [UNEP] davor, dass die steigende Verschuldung besonders gefĂ€hrdete LĂ€nder bei der BewĂ€ltigung der zunehmenden Klimabedrohungen noch mehr unter Druck setze. GlĂ€ubigerstaaten werden aufgefordert, angesichts der Klimakrise einen substanziellen Schuldenerlass anzubieten.
+++ 03. NOV 2021 +++
COP26: In der Schuldenfalle durch die Klimakrise
Sonam P. Wangdi, Vorsitzender der Gruppe der Least Developed Countries (LDC), betont in einem Interview anlĂ€sslich der internationalen Klimakonferenz COP26 [Sky News], dass viele der Ă€rmsten LĂ€nder in eine Schuldenfalle getrieben wĂŒrden, weil sie gezwungen seien, sich fĂŒr MaĂnahmen zur BewĂ€ltigung von KlimaschĂ€den immer neues Geld zu leihen. Das Versprechen reicher LĂ€nder, EntwicklungslĂ€ndern bis 2020 jĂ€hrlich 100 Milliarden Dollar fĂŒr Anpassungs- und KlimaschutzmaĂnahmen zur VerfĂŒgung zu stellen, sei nicht eingelöst worden.
+++ 28. OKT 2021 +++
V20: Vulnerable Staaten fordern Schuldenerlasse
Kurz vor dem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschef*innen der G20 in Rom fordert die Gruppe der Vulnerablen 20 (V20) in einem Statement [V20] insbesondere HocheinkommenslĂ€nder auf, sich fĂŒr Schuldenerlasse, Schuldenumwandlungen und bessere Finanzierungsmöglichkeiten fĂŒr die vom Klimawandel besonders betroffenen Staaten einzusetzen. Mehr dazu auch in unserem News-Beitrag [ej].
+++ 27. OKT 2021 +++
IWF: Arbeit am Common Framework beschleunigen
Kristalina Georgieva, Direktorin des IWF, fordert in einem Blogbeitrag [IWF] die G20-Staaten auf, die Arbeit am Umschuldungsrahmenwerk Common Framework zu beschleunigen und zu intensivieren. Entscheidend sei unter anderem, fĂŒr Schuldnerstaaten mehr Klarheit zu schaffen, wie genau das Common Framework anzuwenden sei und das Rahmenwerk etwa durch schnellere ZeitablĂ€ufe attraktiver zu machen.
+++ 27. OKT 2021 +++
Neue Studie: Schuldendienstzahlungen fĂŒnfmal höher als Ausgaben fĂŒr Klimaschutz
Im Vorfeld der Klimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow hat die britische NGO Jubilee Debt Campaign eine neue Analyse veröffentlicht. Dieser zufolge mĂŒssen Staaten im Globalen SĂŒden im Durchschnitt fĂŒnfmal mehr fĂŒr den Schuldendienst an auslĂ€ndische GlĂ€ubiger ausgeben als sie fĂŒr KlimaschutzmaĂnahmen im eigenen Land zur VerfĂŒgung haben.
+++ 27. Okt 2021 +++
World Vision: Kinderhilfsorganisation fordert VerlÀngerung des Schuldenmoratoriums DSSI
Die deutsche Sektion der Kinderhilfsorganisation World Vision warnt in ihrer heutigen Pressemitteilung vor einer Hunger- und Armutskrise im Globalen SĂŒden [WV]. Um diese zu verhindern, fordert der erlassjahr.de-MittrĂ€ger eine VerlĂ€ngerung des Schuldenmoratoriums DSSI der G20 sowie einen vereinfachten Zugang zu Krediten fĂŒr EntwicklungslĂ€nder.
+++ 26. OKT 2021 +++
Lateinamerika und Karibik: NGOs veröffentlichen VulnerabilitÀts-Atlas
Das lateinamerikanische Entschuldungsnetzwerk LATINDADD und die US-amerikanische NGO Jubilee USA haben eine interaktive Karte zusammengestellt. Darin machen sie die spezifische GefÀhrdung von Staaten in der Region Lateinamerika und Karibik in Bezug auf COVID-19 und andere Faktoren wie etwa Klimawandel und Verschuldungssituation sichtbar. Die zentralen Ergebnisse sind hier zusammengefasst.
+++ 19. Okt 2021 +++
Ăsterreich: Klima-Allianz fordert mehr ZuschĂŒsse fĂŒr Klimafinanzierung
Die österreichische Allianz fĂŒr Klimagerechtigkeit, ein BĂŒndnis aus 25 Organisationen, hat in ihrem Forderungspapier an die österreichische Regierung [Klima-Allianz] anlĂ€sslich der Klimakonferenz COP 26 mehr ZuschĂŒsse und weniger Kredite zur Klimafinanzierung gefordert. So solle die Gefahr fĂŒr Schuldenkrisen in den betroffenen LĂ€ndern verringert werden. Zudem mĂŒsse die Klimafinanzierung verdoppelt werden.
+++ 19. Okt 2021 +++
Mosambik: Credit Suisse zu hoher Geldstrafe verurteilt
Die Schweizer Bank Credit Suisse hat zugegeben, am sog. Thunfisch-Betrugsfall in Mosambik beteiligt gewesen zu sein [NZZ]. Die Bank hatte mosambikanischen Staatsfirmen 2013 dabei geholfen, einen Kredit in Höhe von etwa 1 Milliarde US-Dollar aufzunehmen, der u.a. in eine marode Thunfisch-Fangflotte investiert und zudem vor dem IWF geheim gehalten wurde. Das Land stĂŒrzte daraufhin 2016 in eine schwere Schuldenkrise. Die Credit Suisse muss nun Strafzahlungen in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro leisten und Schulden in Höhe von rund 200 Millionen US-Dollar erlassen; weitere Verfahren sind noch anhĂ€ngig. Eine mosambikanische NGO hatte einen noch umfassenderen Schuldenerlass in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar gefordert [Reuters].
+++ 13. Okt 2021 +++
G20: Communiqué des Finanzministertreffens veröffentlicht
Am Rande der Herbsttagung von IWF und Weltbank trafen sich heute die Finanzminister*innen und Notenbank-Gouverneur*innen der G20. Das Abschluss-CommuniquĂ© [G20] enthĂ€lt in Bezug auf eine Lösung der Schuldenkrise keine Fortschritte gegenĂŒber frĂŒheren Verlautbarungen. Malina Stutz hat die Ergebnisse in einem Blogbeitrag kritisch kommentiert [ej].
+++ 13. Okt 2021 +++
Globale Entschuldungsbewegung: Keine Klimagerechtigkeit ohne Schuldengerechtigkeit
AnlĂ€sslich der Herbsttagung von IWF und Weltbank und noch bis zur Klimakonferenz COP26 in Glasgow hat die internationale Entschuldungsbewegung zu einer Global Week of Action aufgerufen. Zum Auftakt wurde ein gemeinsames Statement unter dem Titel “No Climate Justice without Debt Justice” veröffentlicht. Darin formulieren mehr als 200 NGOs konkrete Forderungen an die politischen EntscheidungstrĂ€ger*innen. Gruppen und Organisationen können das Statement hier unterzeichnen.
+++ 08. OKT 2021 +++
IWF: Schuldenerlass fĂŒr 24 LĂ€nder
Das Exekutivdirektorium des Internationalen WĂ€hrungsfonds hat erwartungsgemÀà die vierte Tranche aus dem Katastrophenfonds CCRT genehmigt. Dadurch werden den 24 berechtigten LĂ€ndern insgesamt rund 124 Millionen US-Dollar SchuldenrĂŒckzahlungen an den IWF erlassen, die sonst bis zum 10.01.2022 fĂ€llig geworden wĂ€ren. Neu aufgenommen in den Kreis der berechtigten LĂ€ndern wurden Lesotho und Kirgistan. Eine fĂŒnfte Tranche fĂŒr den Zeitraum Januar bis April 2022 wurde in Aussicht gestellt.
+++ 06. OKT 2021 +++
CARICOM: Covid-19-Pandemie macht Schuldenabbau notwendig
In einem Statement im Rahmen der Konferenz UNCTAD15 forderte CARICOM-GeneralsekretĂ€rin Carla Barnett [CARICOM] Schuldenerleichterungen fĂŒr alle Staaten im Globalen SĂŒden und insbesondere auch fĂŒr besonders gefĂ€hrdete MitteleinkommenslĂ€nder. Dabei sollten insbesondere die Betroffenheit durch die Corona-bedingte Rezession und den Klimawandel berĂŒcksichtigt werden. Mit Blick auf die Situation der kleinen Inselstaaten (SIDS) sei eine Weiterentwicklung und Akzeptanz des mehrdimensionalen VulnerabilitĂ€tsindex (MVI) zentral. Sie verwies dabei auf die UN-Klimakonferenz COP26 in Schottland â verbunden mit der Aussage, dass das 1,5-Grad-Ziel fĂŒr die SIDS unverhandelbar sei.
+++ 04. OKT 2021 +++
UNCTAD: Schuldenerlasse fĂŒr globale Gerechtigkeit gefordert
UN-GeneralsekretĂ€r AntĂłnio Guterres forderte bei der Konferenz der Vereinten Nationen fĂŒr Handel und Entwicklung in Barbados [UNCTAD] erneut eine umfassende Strategie zur Reform der internationalen Schuldenarchitektur und betonte die Notwendigkeit fĂŒr Umschuldungen und Schuldenerlasse. Das gelte insbesondere fĂŒr LĂ€nder mit mittlerem Einkommen. UNCTAD-GeneralsekretĂ€rin Rebeca Grynspan fragte, um wie viel der Meeresspiegel in den kleinen InselentwicklungslĂ€ndern noch ansteigen mĂŒsse, bevor sie mehr Klimafinanzierung erhielten. Mia Mottley, Premierministerin von Barbados, forderte, dass die VulnerabilitĂ€t von Staaten, insbesondere der kleinen Inselstaaten, bei Schuldenerlassen und der Finanzierung von Klimagerechtigkeit zugrunde gelegt werden mĂŒsse.
+++ 30. SEP 2021 +++
Sambia: PrÀsident Hichilema hoffnungsvoll nach IWF-GesprÀchen
Der neu gewĂ€hlte sambische PrĂ€sident Hakainde Hichilema plant nach eigenen Angaben [Reuters], die öffentlichen Ausgaben zu senken, um in den Verhandlungen zu möglichen Schuldenerlassen die GlaubwĂŒrdigkeit seines Landes gegenĂŒber den GlĂ€ubigern wiederherzustellen. Die nicht tragbaren Auslandsschulden des ostafrikanischen Landes sind im Zuge der COVID-19-Pandemie auf 14,3 Milliarden Dollar angewachsen.
+++ 27. SEP 2021 +++
Neues Briefing: Schulden und die Klimakrise
Im Vorfeld der Klimakonferenz COP26 veröffentlichte ein internationales BĂŒndnis von Entschuldungsinitiativen unter dem Titel “Debt and the climate crisis: a perfect storm” ein neues Briefing zum Zusammenspiel von Staatsverschuldung und Klimakrise. In spanischer und englischer Sprache zeigt es notwendige Entschuldungsschritte zur BewĂ€ltigung der Klimakrise auf. Zu den Hausgeber*innen zĂ€hlen u.a. AFRODAD, die Jubilee Debt Campaign UK und LATINDADD.
+++ 24. Sep 2021 +++
Tschad: Weltbank fordert private GlÀubiger zu Schuldenerleichterungen auf
In einem heute veröffentlichten Statement [WB] fordern Ousmane Diagana und Indermit S. Gill (beide Weltbank) das Schweizer Unternehmen Glencore und andere private GlĂ€ubiger auf, unverzĂŒglich und im Einklang mit der Gleichbehandlungsklausel des Common Framework Schuldenerleichterungen fĂŒr den Tschad zu schaffen. Nur so könne eine gröĂere Krise verhindert werden, die nicht nur dem Tschad, sondern auch der Region und den GlĂ€ubigern schaden wĂŒrde.
+++ 22. SEP 2021 +++
Ăthiopien: Erstes Treffen des internationalen GlĂ€ubigerkomitees
Das internationale GlĂ€ubigerkomitee Ăthiopiens hat sich am 16.09. zum ersten Mal getroffen, um ĂŒber eine Restrukturierung der Ă€thiopischen Auslandsschulden zu beraten [Reuters]. Einer der entscheidenden Punkte der weiteren Verhandlungen sei der Umgang mit Forderungen von Seiten privater GlĂ€ubiger. Ăthiopien hatte bereits Anfang des Jahres als eines der ersten LĂ€nder eine Schuldenrestrukturierung im Rahmen des Common Framework der G20 beantragt.
+++ 19. SEP 2021 +++
Kenia: Schulden auf Agenda des UN-Sicherheitsrats setzen
Im Rahmen seines Vorsitzes beim Sicherheitsrat der Vereinten Nationen möchte Kenia die Schuldenprobleme des afrikanischen Kontinents auf die Agenda setzen [All Africa]. Bisherige Initiativen zum Schuldenerlass und aktuelle BewĂ€ltigungsstrategien der Pandemie seien unzureichend. Die Stimme des afrikanischen Kontinents mĂŒsse bei der Lösungsfindung gehört und mit einbezogen werden.
+++ 18. SEP 2021 +++
Bolivien: PrĂ€sident fordert Schuldensenkung fĂŒr arme LĂ€nder
Beim Treffen der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten in Mexiko forderte der bolivianische PrÀsident Luis Arce [Reuters] zu einer globalen Vereinbarung zur Senkung der Schulden von armen LÀndern auf.
+++ 17. SEP 2021 +++
Cabo Verde: Schuldenumwandlung in Klimafonds vorgeschlagen
Olavo Correia, Vizepremierminister von Cabo Verde, schlug am Rande der 9. Konferenz zum Klimawandel in Afrika vor [Macau Business], einen Teil der Auslandsschulden von Inselentwicklungsstaaten in Klimafonds umzuwandeln. Die Schuldenumwandlung solle finanzielle Ressourcen freisetzen, die zur wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Pandemie und zur BewÀltigung der Auswirkungen des Klimawandels genutzt werden können.
+++ 16. SEP 2021 +++
UN Women: Feministischer Plan fĂŒr wirtschaftliche Erholung von COVID-19
Im âFeminist Plan for Sustainability and Social Justiceâ [UN] zeigt UN Women konkrete MaĂnahmen zur wirtschaftlichen Erholung mit besonderem Fokus auf Jobs, Care Arbeit und Klima auf. Zur Finanzierung seien u.a. Schuldenerlasse im Globalen SĂŒden notwendig.
+++ 15. SEP 2021 +++
UNCTAD: Schnelles Wirtschaftswachstum verschĂ€rft Kluft zum Globalen SĂŒden
Laut dem Trade and Development Report 2021 der Konferenz fĂŒr Handel und Entwicklung der Vereinten Nationen [UNCTAD] erfĂ€hrt die globale Wirtschaft den schnellsten Aufschwung seit fast 50 Jahren. Gleichzeitig dauerten im Globalen SĂŒden die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie weiterhin an. UNCTAD warnt vor einer VergröĂerung der wirtschaftlichen Kluft bei RĂŒckkehr zu Politiken der Deregulierung und AusteritĂ€t und betont die Notwendigkeit von Schuldenerlassen und internationaler UnterstĂŒtzung.
+++ 14. SEP 2021 +++
IIF: Weltweite Verschuldung auf Rekordhoch
Das Institute of International Finance (IIF) berichtet [Reuters], dass die globalen Schulden im zweiten Quartal 2021 auf fast 300 Billionen US-Dollar gestiegen sind. Besonders hoch sei der Anstieg der Verschuldung in sogenannten SchwellenlÀndern.
+++ 13. SEP 2021 +++
Karibik: CPDC fordert globale Anstrengungen zur BewÀltigung der Schuldenkrise
Angesichts der doppelten Belastung durch COVID-19 und Klimakatastrophen fordert das Caribbean Policy Development Centre [CPDC] in Barbados eine Reform der internationalen Finanz- und Entwicklungsarchitektur. Zugang zu konzessionÀrer Finanzierung und Schuldenerlassen sollten nicht nur wie bisher anhand des Kriteriums Bruttoinlandsprodukt pro Kopf gewÀhrt werden, sondern auch bei akuter GefÀhrdung durch den Klimawandel.
+++ 09. SEP 2021 +++
LATINDADD: Aufruf an G20 zur Reallokation der Sonderziehungsrechte (SZR)
Das lateinamerikanische Entschuldungsnetzwerk LATINDADD kritisiert [LATINDADD], dass eine Verteilung von Sonderziehungsrechten (SZR) nach IWF-LĂ€nderquoten EntwicklungslĂ€ndern nicht ausreichend zugute komme. Eine Vereinbarung zur Umverteilung der SZR sei essentiell, um schuldenfreie Finanzierung, losgelöst von politischen Konditionen, zu ermöglichen. Diese MaĂnahme solle jedoch nötige Schuldenerlasse nicht ersetzen.
+++ 07. SEP 2021 +++
UNCTAD: Schuldenmoratorium ist nicht genug
Paul Akiwumi, Direktor fĂŒr Afrika und die Ă€rmsten Staaten bei der Konferenz der Vereinten Nationen fĂŒr Handel und Entwicklung (UNCTAD), fordert die internationale Gemeinschaft auf, ĂŒber das Schuldenmoratorium DSSI hinausgehende MaĂnahmen zu ergreifen [UNCTAD]. Diese seien notwendig, um die Gruppe der Least Developed Countries (LDCs) bei der wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Pandemie zu unterstĂŒtzen.
+++ 02. SEP 2021 +++
Angola: Fitch bestÀtigt CCC-Rating
Die Ratingagentur Fitch hat ihre Einstufung der angolanischen KreditwĂŒrdigkeit auf CCC bestĂ€tigt [Fitch]. GrĂŒnde seien u.a. das Auslaufen des aktuellen IWF-Programmes sowie der Anstieg des Schuldendienstes ab 2023.
+++ 01. SEP 2021 +++
Neue Studie: Schuldenkrise in Tunesien
In der Studie âThe Tunisian debt crisis in the context of the COVID-19 pandemic: debt repayments over human rightsâ [ej] analysiert erlassjahr.de-Koordinatorin Kristina Rehbein die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie fĂŒr das nordafrikanische Land. Die Krise habe zu sinkenden Staatseinnahmen, hoher Arbeitslosigkeit und einem signifikanten Anstieg der öffentlichen Verschuldung im Land gefĂŒhrt. Die Studie wurde herausgegeben von der Friedrich-Ebert-Stiftung Tunesien.
+++ 31. AUG 2021 +++
Neue Studie: PrivatglĂ€ubiger als Störfaktor fĂŒr Entschuldungsinitiativen
In der Studie “Nie wieder einen Kredit? Wie private GlĂ€ubiger Entschuldungsinitiativen torpedieren” [ej] beschreiben Kristina Rehbein und JĂŒrgen Kaiser von erlassjahr.de, wie Entschuldungsinitiativen zu scheitern drohen, weil Ă€rmere LĂ€nder zögern, sie in Anspruch zu nehmen. Ein Grund dafĂŒr sei die vor allem von privaten GlĂ€ubigern verbreitete Behauptung, dass Schuldenerleichterungen die NutznieĂer langfristig vom Kapitalmarkt ausschlieĂen. Die Studie wurde von der Friedrich Ebert-Stiftung herausgegeben.
+++ 25. AUG 2021 +++
Sambia: PrÀsident strebt SchuldentragfÀhigkeit an
Der neu gewĂ€hlte sambische PrĂ€sident Hakainde Hichilema hat bei seiner Vereidigung angekĂŒndigt [Reuters], die makroökonomische StabilitĂ€t seines Landes im Laufe der nĂ€chsten fĂŒnf Jahre wiederherstellen zu wollen. Der aktuelle Schuldenstand sei untragbar. Zuvor war bekannt geworden, dass die sambischen Schulden höher sind als bislang angenommen. Das Land ist seit November 2020 im Zahlungsausfall.
+++ 23. Aug 2021 +++
erlassjahr.de: PM zur Blockade der Bundesbank
In seiner heutigen Pressemitteilung kritisiert das deutsche EntschuldungsbĂŒndnis erlassjahr.de, dass Deutschland seinen Anteil an Sonderziehungsrechten des IWF nicht Ă€rmeren LĂ€ndern zur VerfĂŒgung stellen will. Finanzstarke Mitglieder des IWF wie Deutschland seien nicht die intendierten EmpfĂ€nger der Sonderallokation gewesen. Zum Volltext der PM [ej].
+++ 23. AUG 2021 +++
Haiti: JDC fordert Schuldenerlass nach Erdbeben
Die britische NGO Jubilee Debt Campaign fordert nach dem verheerenden Erdbeben auf Haiti Schuldenerlasse fĂŒr den karibischen Inselstaat [JDC]. Auch der koloniale Ursprung des hohen Schuldenstands mĂŒsse dabei berĂŒcksichtigt werden.
+++ 21. AUG 2021 +++
Malediven: Schuldenrestrukturierung notwendig
Der ehemalige maledivische PrÀsident Mohamed Nasheed hat angesichts der zunehmenden Bedrohung durch den Klimawandel auf die Notwendigkeit einer Schuldenrestrukturierung hingewiesen [CBC]. Der hohe Schuldendienst erschwere dringend notwendige Investitionen in den Schutz des Inselstaates vor dem Anstieg des Meeresspiegels.
+++ 17. AUG 2021 +++
Somalia: amnesty international ruft zu Schuldenerlass auf
In einem Statement [ai] hat die Menschenrechtsorganisation amnesty international auf die unzureichende BekÀmpfung von COVID-19 in dem Land am Horn von Afrika und die Notwendigkeit von Schuldenerlassen hingewiesen. Erst in diesem Jahr hatte Somalia als drittletztes Land die Entschuldung unter der HIPC/MDRI-Initiative zugesagt bekommen.
+++ 17. AUG 2021 +++
Malediven: Downgrade durch Moody’s
Die Ratingagentur Moody’s hat die KreditwĂŒrdigkeit der Malediven von B3 auf Caa1 herabgestuft [Moody’s]. Grund sei u.a. die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage des Landes in Folge der Corona-Pandemie.
+++ 03. AUG 2021 +++
IWF: Gouverneursrat stimmt Ausgabe von Sonderziehungsrechten zu
Der Gouverneursrat des Internationalen WĂ€hrungsfonds hat der Ausgabe von 456 Milliarden Sonderziehungsrechten (SZR) im Wert von etwa 650 Milliarden US-Dollar zugestimmt [IWF]. Davon werden rund 275 Milliarden US-Dollar an Entwicklungs- und SchwellenlĂ€nder gehen. Die reicheren LĂ€nder sind dazu aufgerufen, die nicht benötigten Mittel durch eine Einzahlung in den Poverty Reduction and Growth Trust (PRGT) des IWF oder einen neu zu schaffenden Resilience and Sustainability Trust Ă€rmeren LĂ€ndern zugĂ€nglich zu machen. Der deutsche Anteil in Höhe von etwa 25 Milliarden SZR (etwa 30 Milliarden Euro) steht laut Bundesbank fĂŒr eine Weitergabe jedoch nicht zur VerfĂŒgung.
+++ 01. AUG 2021 +++
UN: Attiya Waris ist neue UnabhĂ€ngige Expertin fĂŒr Auslandsschulden
Die Kenianerin Attiya Waris ist zur neuen “UnabhĂ€ngigen Expertin fĂŒr Auslandsschulden, weitere finanzielle Verpflichtungen und Menschenrechte” ernannt worden und damit Nachfolgerin von Yuefen Li. Attiya ist Professorin an der UniversitĂ€t in Nairobi.
+++ 24. JUL 2021 +++
Neue Studie: SchuldentragfÀhigkeit realistischer bestimmen
In der Studie âSchuldentragfĂ€higkeit in Zeiten von Klimakatastrophe und Corona â Wie können die Auswirkungen von Krisen realistisch bestimmt werden?â [ej] zeigt erlassjahr.de-MitgrĂŒnder JĂŒrgen Kaiser deutliche MĂ€ngel bei der Analyse der SchuldentragfĂ€higkeit von Staaten auf. Im Kontext von Klimakrise und Corona-Pandemie seien vielmehr Indizes zur VulnerabilitĂ€t von Staaten gegenĂŒber externen Schocks heranzuziehen.
+++ 22. Jul 2021 +++
Ăthiopien und Mosambik: Fitch bestĂ€tigt CCC-Rating
Die Ratingagentur Fitch hat das CCC-Rating fĂŒr die beiden afrikanischen LĂ€nder bestĂ€tigt. Als ein Hauptgrund wird im Falle von Ăthiopien die tatsĂ€chliche [Fitch] bzw. im Falle von Mosambik die mögliche [Fitch] Teilnahme an einem Schuldenumstrukturierungsverfahren im Rahmen des Common Framework der G20 angegeben.
+++ 20. Jul 2021 +++
FES: Neue Analyse zu möglichen Reaktionen auf krisenbedingte kritische Staatsverschuldung
Die Friedrich-Ebert-Stiftung in New York und das Consensus Building Institute formulieren in ihrem neuesten Roundtable Report mit dem Titel “Responding to Risks of Covid Debt Distress” u.a. VorschlĂ€ge, wie PrivatglĂ€ubiger in Schuldenerleichterungen einbezogen werden können.
+++ 16. Jul 2021 +++
COP26:Â Mehr als 100 Regierungen fordern Klimagerechtigkeit und Schuldenerleichterungen
In einem 18-seitigen Papier mit dem Titel “
COP26: A five-point plan for solidarity, fairness and prosperity” formulieren mehr als 100 Regierungen sowie Organisationen und Think Tanks aus dem Globalen SĂŒden konkrete Forderungen an die Internationale Klimakonferenz COP26, die im Herbst 2021 in Glasgow stattfinden soll. Auch Schuldenerleichterungen werden darin als Instrument zum Abbau untragbarer Schulden von Staaten, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sind, vorgeschlagen.
+++ 15. Jul 2021 +++
Pazifik: Pazifische Inselstaaten benötigen Schuldenerlasse
Die pazifischen Inselstaaten werden mit ihren GlĂ€ubigern Schuldenerlasse aushandeln mĂŒssen, um die Folgen der Corona-Pandemie aufzufangen. Das betonte Seve Paeniu, Finanzminister von Tuvalu, diese Woche beim Treffen der Finanzminister*innen der Region [Reuters]. Die Inselstaaten sind wirtschaftlich insbesondere durch den pandemiebedingten Einbruch des Tourismus betroffen.
+++ 13. Jul 2021 +++
Argentinien: GesprÀche mit IWF in Venedig
Im Anschluss an das Treffen der G20-Finanzminister*innen in Venedig hat der argentinische Wirtschaftsminister MartĂn GuzmĂĄn auch GesprĂ€che mit dem IWF gefĂŒhrt [Reuters]. Thema waren die aktuellen Schuldenrestrukturierungsverhandlungen. Argentinien schuldet dem IWF etwa 45 Milliarden US-Dollar. Bei dem Treffen seien Fortschritte erzielt worden [Reuters].
+++ 11. Jul 2021 +++
Treffen der G20-Finanzminister*innen: EnttÀuschende Ergebnisse
FĂŒr kritisch verschuldete LĂ€nder hat das Treffen der G-20-Finanzminister*innen in Venedig wenig Fortschritte gebracht. Das konstatieren Kristina Rehbein in ihrem Blogbeitrag [ej] und JĂŒrgen Kaiser im Videokommentar [YouTube]. Das Abschluss-CommuniquĂ© des Gipfels ist hier zu finden [G20].
+++ 09. Jul 2021 +++
IWF: Neue Sonderziehungsrechte zugeteilt
Das Exekutivdirektorium des Internationalen WĂ€hrungsfonds hat der bis dato gröĂten Neu-Zuteilung von Sonderziehungsrechten in Höhe von 650 Milliarden US-Dollar zugestimmt [IWF]. Die kĂŒnstliche ReservewĂ€hrung des IWF wird jedem Land gemÀà einer Quote zugeteilt und soll den Staaten helfen, die Folgen der Corona-Pandemie zu bewĂ€ltigen. Zivilgesellschaft fordert, dass die LĂ€nder des Globalen Nordens einen Teil ihrer Anteile den Staaten des Globalen SĂŒdens zur VerfĂŒgung stellen sollen [Jubilee USA].
+++ 08. Jul 2021 +++
erlassjahr.de: PM zum Treffen der G20-Finanzminister*innen in Venedig
Am Freitag und Samstag findet der Gipfel der G20-Finanzminister*innen in Venedig statt. erlassjahr.de kritisiert, dass die bisherigen Schuldenerleichterungsinitiativen kaum gegriffen hĂ€tten. Das EntschuldungsbĂŒndnis fordert deshalb von den G20-Staaten, komplementĂ€re Schritte fĂŒr echte Schuldenerlasse ergreifen [ej].
+++ 06. Jul 2021 +++
Ăthiopien: IWF fordert zĂŒgige Einsetzung von GlĂ€ubigerkomitee
Damit Ăthiopien Schuldenerleichterungen im Rahmen des Common Framework-Prozesses gewĂ€hrt werden könnten, mĂŒsse sich zĂŒgig ein GlĂ€ubigerkomitee bilden. Dies teilte ein Sprecher des Internationalen WĂ€hrungsfonds mit [IWF]. Das Land hatte im Februar als eines der ersten LĂ€nder eine Schuldenrestrukturierung unter dem neuen Rahmenwerk der G2 beantragt.
+++ 01. JUL 2021 +++
RNE: Schuldenerlasse empfohlen
Der Rat fĂŒr nachhaltige Entwicklung hat ein neues Positionspapier mit dem Titel “KlimaneutralitĂ€t: Optionen fĂŒr eine ambitioniertere Weichenstellung und Umsetzung” veröffentlicht. Darin empfiehlt er der Bundesregierung unter anderem, sich fĂŒr die Stabilisierung der öffentlichen Haushalte von LĂ€ndern im Globalen SĂŒden einzusetzen, etwa durch Schuldenerlasse.
+++ 29. JUN 2021 +++
Sudan: HIPC-Decision Point erreicht
Der Sudan hat heute den Decision Point der HIPC-Initiative erreicht [Reuters] und ist damit das vorletzte Land, welches die Schuldenerlass-Initiative durchlĂ€uft. Das Land hat derzeit mehr als 50 Milliarden US-Dollar Auslandsschulden. FĂŒr Juli sind Verhandlungen mit dem Pariser Club angesetzt.
+++ 28. JUN 2021 +++
EKD: Neues Impulspapier zur sozial-ökologischen Transformation der Finanzwirtschaft
Unter dem Titel “Auf dem Weg zu einem nachhaltigen und gerechten Finanzsystem” formuliert die Kammer fĂŒr nachhaltige Entwicklung der Evangelischen Kirche in Deutschland konkrete Reformschritte. Auch Schuldenerleichterungen werden umfassend besprochen.
+++ 28. Jun 2021 +++
Neue Initiative: Debt Relief for a Green and Inclusive Recovery
Die Initiative “Debt Relief for a Green and Inclusive Recovery” enthĂ€lt umfassende VorschlĂ€ge fĂŒr einen konzertierten und umfassenden Schuldenerlass auf globaler Ebene, um in hoch verschuldeten EntwicklungslĂ€ndern Ressourcen fĂŒr eine nachhaltige Erholung freizusetzen. Initiatoren sind die Heinrich-Böll-Stiftung, das Centre for Sustainable Finance an der SOAS University London und das Boston University Global Development Policy Center.
+++ 23. Jun 2021 +++
AfDB: Drohende ZahlungsausfÀlle in Afrika
Die Afrikanische Entwicklungsbank warnt anlĂ€sslich ihrer Jahresversammlung vor einem erhöhten Risiko fĂŒr afrikanische LĂ€nder, in den Zahlungsausfall zu geraten [Devex]. Dies sei Folge der Corona-Pandemie und verschlimmere die Armuts-Problematik auf dem Kontinent. Eine schnelle wirtschaftliche Erholung sei nicht zu erwarten.
+++ 21. Jun 2021 +++
UN-GeneralsekretĂ€r: Schuldenerlasse fĂŒr MitteleinkommenslĂ€nder
UN-GeneralsekretÀr António Guterres hat seine Forderung erneuert, MitteleinkommenslÀndern den Zugang zu Schuldenerleichterungen zu ermöglichen [Jamaica Gleaner]. Zu diesen LÀndern zÀhlen etwa Staaten der Karibik und andere Kleine InselentwicklungslÀnder, die besonders stark von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen sind.
+++ 17. Jun 2021 +++
Tschad: Weitere Fortschritte im Common Framework-Prozess
Die tschadische Regierung und die bilateralen GlĂ€ubiger des Landes haben sich auf weitere Schritte zur Restrukturierung der Schulden des Tschad geeinigt. Das ist einem Statement des GlĂ€ubigerkomitees zu entnehmen [Pariser Club]. Details zu den Bedingungen wurden nicht veröffentlicht. IWF-Chefin Georgieva begrĂŒĂte das Statement [IWF]. AusdrĂŒcklich werden die privaten GlĂ€ubiger des Tschad dazu angehalten, nun ebenfalls eine Einigung unter vergleichbaren Bedingungen zu erzielen.
+++ 14. Jun 2021 +++
G7: Zivilgesellschaft zieht ernĂŒchternde Bilanz
Das Netzwerk Jubilee Debt Campaign UK zeigt sich enttĂ€uscht von den Ergebnissen des G7-Gipfels im britischen Cornwall [JDC]. Fortschritte zur Lösung der Schuldenkrise seien nicht erzielt worden. Wieder einmal sei eine Chance vertan worden, die Macht der G7 im guten Sinne zu nutzen. Auch das Asian People’s Movement on Debt and Development Ă€uĂerte sich kritisch zum Gipfel und rief zu Protestaktionen auf.
+++ 12. Jun 2021 +++
G7: Caritas Internationalis fordert Schuldenerlasse
AnlĂ€sslich des G7-Gipfels im britischen Cornwall hat Caritas Internationalis die Regierungen der G7 dazu aufgefordert, LĂ€ndern im Globalen SĂŒden ihre Schulden zu erlassen [Vatican News]. Dies sei notwendig, damit die LĂ€nder sich wirtschaftlich von der Corona-Pandemie erholen und auĂerdem die Folgen des Klimawandels bekĂ€mpfen könnten.
+++ 10. Jun 2021 +++
Offener Brief: NGO-Kritik an OECD Debt Transparency Initiative
Mit einem Offenen Brief haben sich heute 62 zivilgesellschaftliche Organisationen, darunter erlassjahr.de, an OECD, G20 und die EuropĂ€ische Kommission gewandt. Darin kritisieren sie die fehlende Einbeziehung von Stimmen aus dem Globalen SĂŒden und der Zivilgesellschaft in die neue Debt Transparency Initiative der OECD. Mehr Infos dazu und der Offene Brief im Wortlaut auf der Website von EURODAD.
+++ 10. Jun 2021 +++
VENRO: Mehr internationale SolidaritÀt und Schuldenerlasse gefordert
AnlÀsslich des G7-Gipfels fordert der entwicklungspolitische Dachverband VENRO von den Regierungen der G7, LÀndern mit niedrigem und mittlerem Einkommen umfassende Schuldenerlasse anzubieten sowie private und multilaterale GlÀubiger in Schuldenerleichterungen einzubeziehen.
+++ 08. JUN 2021 +++
Belize: Zahlungsfrist fĂŒr Superbond-Zinsen verlĂ€ngert
Belize hat sich mit seinen PrivatglÀubigern auf eine FristverlÀngerung geeinigt [Reuters]. Das Land hatte bereits im Mai eine fÀllige Zinszahlung auf seinen sogenannten Superbond verpasst.
+++ 08. Jun 2021 +++
Cabo Verde: Schuldenerlass zur BekÀmpfung der Corona-Pandemie benötigt
Die Regierung von Cabo Verde will den Internationalen WĂ€hrungsfonds um einen Schuldenerlass in Höhe von 1,68 Milliarden US-Dollar bitten [Macau Business]. Das Geld soll in die BekĂ€mfung der Corona-Pandemie und in die BewĂ€ltigung ihrer ökonomischen Folgen flieĂen. Die Wirtschaft des afrikanischen Inselstaats hat insbesondere durch den Wegfall des Tourismus stark gelitten.
+++ 05. Jun 2021 +++
G7-Finanzminister*innen: Abschluss-CommuniquĂ© zum Treffen in GroĂbritannien veröffentlicht
In ihrem Communiqué [US-Finanzministerium] bekrÀftigen die Finanzminister*innen und Notenbankchef*innen der G7 ihren Willen, das Common Framework umzusetzen und fordern u.a. PrivatglÀubiger auf, sich an Schuldenerleichterungen zu beteiligen. Konkrete Umsetzungsschritte oder verpflichtende Regelungen wurden nicht beschlossen.
+++ 02. Jun 2021 +++
Surinam: Regierung veröffentlicht Umschuldungsangebot an private Anleihezeichner
In einem auĂergewöhnlichen Akt der Transparenz hat die surinamische Regierung Details zu den Umschuldungsverhandlungen mit ihren PrivatglĂ€ubigern veröffentlicht. Das Dokument kann auf der Website der surinamischen Regierung eingesehen werden.
+++ 01. Jun 2021 +++
erlassjahr.de: Start der Kampagne zur Bundestagswahl 2021
Das deutsche EntschuldungsbĂŒndnis erlassjahr.de hat heute seine Kampagne zur Bundestagswahl 2021 begonnen. Zentrale Forderung ist die Aufnahme eines aktiven Bekenntnisses zum Staateninsolvenzverfahrens in den Koalitionsvertrag der kommenden Bundesregierung. Alle Informationen und Mitmachmöglichkeiten auf der Kampagnen-Website.
+++ 30. Mai 2021 +++
Kenia: Zivilgesellschaft verklagt Regierung wegen IWF-Kredit
Die Kenyan Peasants League und das Kenya Debt Abolition Network kritisieren in ihrer Klage [KPL] die neuerliche Aufnahme eines Kredits beim Internationalen WĂ€hrungsfonds in Höhe von 640 Millionen US-Dollar. Damit ĂŒberschreite die Regierung die erlaubte Maximalverschuldung in Höhe von 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
+++ 29. Mai 2021 +++
Belarus: Neuer Milliardenkredit durch Russland
Bereits im Oktober 2020 hatte Russland seinem Nachbarstaat einen neuen Kredit in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar zugesichert. Bei einem Treffen des russischen PrÀsidenten Putin mit dem belarusischen PrÀsidenten Lukashenko wurde nun die Auszahlung der zweiten Tranche in Höhe von 500 Millionen US-Dollar bis Ende Juni zugesagt [Reuters]. Der Kredit war vorab durch Zivilgesellschaft in beiden LÀndern kritisiert worden.
+++ 28 Mai 2021 +++
GroĂbritannien: Aktivist*innen protestieren vor HSBC-Zentrale
AnlĂ€sslich der Jahreshauptversammlung von HSBC haben Aktivist*innen vor der Zentrale der Bank einen Schuldenerlass fĂŒr Staaten im Globalen SĂŒden gefordert [Guardian], damit diese die freiwerdenden Mittel zur PandemiebekĂ€mpfung nutzen können. HSBC ist einer der gröĂten privaten GlĂ€ubiger weltweit.
+++ 27. Mai 2021 +++
Mosambik: Neue Studie zu Kosten illegitimer Schulden veröffentlicht
Die Studie mit dem Titel “Costs and Consequences of the Hidden Debt Scandal of Mozambique” beziffert die Kosten der illegitim eingeschĂ€tzten Kredite aus den Jahren 2013 und 2014 auf bislang mehr als 11 Milliarden US-Dollar. Herausgeber*innen der Studie sind das Centre for Public Integrity (CIP) und das norwegische Christian Michelsen Institute.
+++ 26. Mai 2021 +++
Argentinien: Merkel sichert UnterstĂŒtzung bei IWF-Verhandlungen zu
Bundeskanzlerin Merkel sicherte heute in einer Videokonferenz mit dem argentinischen PrĂ€sidenten zu [DW], zusammen mit anderen europĂ€ischen LĂ€ndern Argentinien bei einer tragfĂ€higen Vereinbarung mit dem IWF zur Restrukturierung seiner Schulden zu unterstĂŒtzen. Argentinien muss bis zum 30. Mai 2,4 Milliarden US-Dollar an den Pariser Club zahlen, sonst könnte es erneut in Zahlungsverzug geraten.
+++ 26. Mai 2021 +++
EURODAD: Neue Studie zu Anleiheinhabern veröffentlicht
Die Studie mit dem Titel “Sleep now in the fire: Sovereign Bonds and the Covid-19 Debt Crisis” stellt die Forderungen von Anleiheinhabern weltweit und deren Entwicklung im Zuge der Coronakrise zusammen.
+++ 25. Mai 2021 +++
Belize: Zinszahlung fĂŒr Superbond verpasst
Die Ratingagentur S&P gab am Montag bekannt [Bloomberg], dass sie das Rating des zentralamerikanischen Staates Belize herabstufen wird. Belize hatte eine Zinszahlung von 6,5 Millionen Dollar fĂŒr ihren sogenannten Superbond, der 2034 fĂ€llig wird, nicht geleistet.
+++ 22. Mai 2021 +++
Tschad: Weltbank fordert Neuverhandlung der Schulden
Weltbank-PrĂ€sident David Malpass hat den schweizerischen Rohstoffkonzern Glencore öffentlich dazu aufgerufen [NZZ], die Schulden des Tschad gegenĂŒber dem Konzern neu zu verhandeln. Glencore ist einer der HauptglĂ€ubiger des Tschad. Der Tschad war im Januar das erste Land, das eine Umschuldung unter dem Common Framework der G20 beantragt hatte.
+++ 19. Mai 2021 +++
Tunesien: Neue Kreditaufnahme statt Umschuldung
Trotz kritischer finanzieller Situation hat die tunesische Regierung laut Aussage ihres Finanzminister Ali Kooli nicht die Absicht, eine Umschuldung ihrer Auslandsschulden zu beantragen [Reuters]. Stattdessen wĂŒrden Verhandlungen mit potenziellen Kreditgebern gefĂŒhrt. Der Haushaltsplan Tunesiens fĂŒr 2021 sieht einen Kreditbedarf von 7,2 Milliarden US-Dollar vor, darunter etwa 5 Milliarden an auslĂ€ndischen Krediten. Die in diesem Jahr fĂ€lligen Schuldendienstzahlungen belaufen sich auf rund 5,8 Milliarden US-Dollar.
+++ 18. Mai 2021 +++
Afrika-Finanzierungsgipfel: Forderungen nach Schuldenerlassen
Zum Abschluss des “Summit on Financing African Economies” in Paris forderte Felix Tshisekedi, PrĂ€sident der Demokratischen Republik Kongo, einen umfassenderen Schuldenerlass und Marktzugang fĂŒr den Kontinent [VOA News]. Frankreichs PrĂ€sident Macron, Gastgeber des Gipfels, kĂŒndigte an, die Schulden des Sudan bei Frankreich in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar zu streichen. Eine Kommentierung der Ergebnisse des Gipfels findet sich in unserem Blog.
+++ 18. Mai 2021 +++
Sudan: Deutschland kĂŒndigt Schuldenstreichung an
PĂŒnktlich zum Beginn des “Summit on Financing African Economies” in Paris kĂŒndigt Deutschland die Streichung bilateraler Altforderungen des Landes in Höhe von 390 Millionen Euro an [FR]. Deutschland bestĂ€tigt damit vor allem die Beteiligung an der HIPC-Initiative. Die Mobilisierung von UnterstĂŒtzung fĂŒr die Entschuldung des Sudans unter der 1996 beschlossenen HIPC-Initiative ist einer der Schwerpunkte des französischen Finanzierungsgipfels.
+++ 18. Mai 2021 +++
Ăthiopien: Weitere Herabstufung durch Moody’s
Ăthiopische Staatsanleihen sind um fast einen Cent gefallen [Nasdaq], nachdem die Ratingagentur Moody’s das Rating des Landes von B2 auf Caa1 herabgestuft hatte. Moody’s teilte am Montag mit [Moody’s], dass die Herabstufung Folge der langwierigen PrĂŒfung des Antrags des Landes auf Schuldenerlass unter dem Common Framework der G20 sei. Diese erhöhe das Risiko von Verlusten fĂŒr PrivatglĂ€ubiger.
+++ 13. Mai 2021 +++
Vatikan: Papst trifft argentinischen PrÀsidenten
Ein Thema des Treffens war vermutlich die Schuldenkrise des sĂŒdamerikanischen Landes [Domradio]. Das Land befindet sich seit Monaten in Verhandlungen mit dem Internationalen WĂ€hrungsfonds. Papst Franziskus hatte sich in den vergangenen Monaten bereits mehrfach öffentlich fĂŒr Schuldenerlasse fĂŒr den Globalen SĂŒden stark gemacht.
+++ 10. Mai 2021 +++
Neue Studie: Finanzpolitischer Spielraum als Gebot der Menschenrechte
In der neuen Studie “Finanzpolitischen Spielraum schaffen: Ein Gebot der Menschenrechte in Zeiten von COVID-19”, herausgegeben von der Stiftung Entwicklung und Frieden, argumentiert der Autor Ignacio Saiz aus menschenrechtlicher Perspektive fĂŒr eine gerechtere Steuer- und Schuldenpolitik. Es sei sicherzustellen, dass LĂ€nder ĂŒber den notwendigen finanzpolitischen Spielraum zur Finanzierung einer angemessenen, gerechten Reaktion auf die Pandemie verfĂŒgen.
+++ 10. Mai 2021 +++
Sambia: Weitere Fortschritte bei IWF-Verhandlungen
Laut Aussage des sambischen Finanzministeriums [Reuters] sind sich die sambische Regierung und der Internationale WĂ€hrungsfonds in weiten Teilen einig ĂŒber die Bedingungen eines neuen Kreditprogramms unter der Extended Credit Facility des IWF. Die Einigung ist eine Voraussetzung fĂŒr die weiteren Umschuldungsverhandlungen des Landes im Rahmen des Common Framework der G20.
+++ 08. MAI 2021 +++
Sudan: Schuldenerlass unter HIPC rĂŒckt nĂ€her
Der Sudan soll im Juni den sog. “Decision Point” erreichen und sich damit fĂŒr einen substantiellen Schuldenerlass im Rahmen der multilateralen Initiative fĂŒr hochverschuldete arme LĂ€nder (HIPC) qualifizieren [Reuters]. Nach jahrzehntelanger wirtschaftlicher Isolation ist Sudan neben Somalia und Eritrea eines der letzten LĂ€nder, die eine Entschuldung im Rahmen der bereits Anfang der 2000er Jahre verabschiedeten HIPC-Initiative beantragen können.
+++ 08. MAI 2021 +++
Surinam: Konflikt mit PrivatglÀubigern gefÀhrdet Verhandlungsfortschritte
Ein Konflikt zwischen der surinamischen Regierung und ihren privaten AnleiheglĂ€ubigern droht die Verhandlungen um einen Schuldenerlass zum Scheitern zu bringen. Die sog. “Superbondholder” werfen der Regierung Intransparenz und einen Bruch der Verhandlungsvereinbarungen vor. Surinam weist die Anschuldigungen von sich [Reuters].
+++ 05. Mai 2021 +++
Tschad: Verhandlungen um Schuldenerleichterungen gehen trotz Unruhen weiter
Die Verhandlungen zwischen dem Tschad und seinen GlĂ€ubigern im Rahmen des Common Framework sollen trotz der Unruhen rund um den Tod des tschadischen PrĂ€sidenten DĂ©by Mitte April weitergehen [Reuters]. Ziel der G20 sei, die Verhandlungen bis Ende des Jahres als “Erfolgsstory” abzuschlieĂen.
+++ 29. APR 2021 +++
Ex-Entwicklungsministerin: Wieczorek-Zeul fĂŒr Schuldenerlasse
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin fĂŒr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 1998-2009, spricht sich im Interview mit der taz fĂŒr Schuldenerlasse der G20 aus. Wichtig sei auĂerdem die Einbeziehung der PrivatglĂ€ubiger und Chinas.
+++ 29. APR 2021 +++
Surinam: VorlÀufige Einigung mit IWF auf neuen Kredit
Surinam hat sich vorlĂ€ufig mit dem Internationalen WĂ€hrungsfonds auf die Bedingungen eines neuen Kredits geeinigt. 690 Millionen US-Dollar sollen dem Land in den nĂ€chsten drei Jahren zur VerfĂŒgung gestellt werden. Um die SchuldentragfĂ€higkeit des Landes wieder herzustellen, seien jedoch explizit auch Schuldenerlasse sowohl von Seiten öffentlicher als auch privater GlĂ€ubiger notwendig [IWF].
+++ 23. APR 2021 +++
Klimagipfel: Germanwatch fordert Schuldenschnitt fĂŒr KlimamaĂnahmen
Die NRO Germanwatch, langjĂ€hriger erlassjahr.de-MittrĂ€ger, zeigt sich enttĂ€uscht von den Ergebnissen des “Climate Leaders Summit”. Zudem drohe die Schuldenkrise ambitionierten Klimaschutz in den EntwicklungslĂ€ndern immer mehr abzuwĂŒrgen. Germanwatch fordert deshalb u.a. einen Schuldenschnitt fĂŒr KlimamaĂnahmen.Â
+++ 22. APR 2021 +++
Klimagipfel: Regierungschefs aus den Regionen Karibik und Lateinamerika fordern Schuldenerlasse
Die Regierungschefs von Antigua & Barbuda, Jamaica und Kolumbien haben auf dem heutigen Klimagipfel Schuldenerlasse und Debt-for-Climate Swaps fĂŒr LĂ€nder gefordert, die besonders stark von Klimakatastrophen betroffen sind [Jamaica Gleaner / Anadolu Agency]. Gastgeber des Gipfels waren die USA.
+++ 20. APR 2021 +++
FfD-Forum: Zivilgesellschaft fordert schnelleres Handeln
In ihrem Statement zum Abschlussdokument des FfD-Forums fordert die Civil Society FfD Group unter anderem, spĂ€testens bei der UN-Generalversammlung im Herbst konkrete BeschlĂŒsse zu fassen. Dazu zĂ€hle etwa die Ausrichtung einer nĂ€chsten Weltkonferenz fĂŒr Entwicklungsfinanzierung. Mehr dazu im jĂŒngsten erlassjahr.de-Blog.
+++ 19. APR 2021 +++
Neue Studie: “Global Austerity Alert” warnt vor strikten SparmaĂnahmen in mindestens 154 LĂ€ndern
Die Autor*innen der Instituts-ĂŒbergreifenden Studie warnen, dass der marode Zustand von Gesundheitssystemen nur eine problematische Folge der AusteritĂ€tspolitik des letzten Jahrzehnts sei und rufen zu alternativen Lösungen auf. Dazu zĂ€hlen sie auch Schuldenerlasse. Die Studie in voller LĂ€nge [Policy Dialogue].
+++ 16. Apr 2021 +++
Lateinamerika: Adveniat fordert Teilerlasse
Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat, langjĂ€hriger MittrĂ€ger des erlassjahr.de-BĂŒndnisses, hat in einer Pressemitteilung Teilerlasse und eine Neuverhandlung ĂŒber Auslandsschulden gefordert. Adveniat schlieĂt sich damit dem Appell von Papst Franziskus an.
+++ 16. APR 2021 +++
FfD-Forum: Abschlussdokument bleibt hinter den Erwartungen zurĂŒck
In der AbschlusserklÀrung zum Financing for Development Forum bleiben die Formulierungen unambitioniert. Weder eine Ausweitung von Schuldenerleichterungen auf MitteleinkommenslÀnder noch die verpflichtende Einbeziehung von PrivatglÀubigern oder erste Schritte hin zu einem Staateninsolvenzverfahren wurden in Aussicht gestellt. Alle Infos zum FfD-Forum auf der Konferenz-Website.
+++ 14. APR 2021 +++
FfD-Forum: erlassjahr.de-Koordinatorin als Lead Discussant
erlassjahr.de-Koordinatorin Kristina Rehbein hat als Lead Discussant beim ECOSOC FfD-Panel “Developing durable solutions to recurrent debt crises” gesprochen. Die Sitzung wurde live ĂŒbertragen und kann hier nachgehört werden [UN Web-TV, Rehbein ab Minute 35:43].
+++ 14. APR 2021 +++
Neue Studie: Klimawandel, Schuldenkrise und COVID-19
Die englischsprachige Studie mit dem Titel âClimate change, Debt and COVID-19â, veröffentlicht von Brot fĂŒr die Welt in Kooperation mit erlassjahr.de, untersucht den Zusammenhang zwischen der Verschuldung von LĂ€ndern, der sich immer weiter verschĂ€rfenden Klimakrise und der neuen Bedrohung durch COVID-19.
+++ 13. Apr 2021 +++
Vatikan: Papst fordert Schuldenerlass
In einem Brief an die Spitzen von IWF und Weltbank [The Catholic Universe] nennt Papst Franziskus es eine “zutiefst menschliche Geste”, LĂ€nder von der Last der Schulden zu befreien. Er betont auĂerdem die “ökologischen Schulden” des Globalen Nordens gegenĂŒber dem Globalen SĂŒden.
+++ 12. APR 2021 +++
UN: Financing for Development Forum nimmt Schuldenkrise in den Fokus
Seit heute und noch bis zum 15.04. lĂ€uft das virtuelle “2021 ECOSOC Forum on Financing for Development”. Das Gesamtprogramm ist auf der Konferenz-Website der Vereinten Nationen abrufbar.
+++ 09. APR 2021 +++
IIF: PrivatglĂ€ubiger durch VerlĂ€ngerung der DSSI “nicht besonders betroffen”
In einem Brief an die G20 fordert das Institute of International Finance (IIF) auĂerdem ein geeignetes Forum fĂŒr die GlĂ€ubigerkoordination [Reuters].
+++ 08. APR 2021 +++
Vatikan: COVID-Kommission fordert Schuldenerlasse
Das Dikasterium fĂŒr die ganzheitliche Entwicklung des Menschen und die dort angesiedelte vatikanische COVID-19-Kommission unterstĂŒtzen die Kampagne fĂŒr den Schuldenerlass zugunsten afrikanischer LĂ€nder, wie Vatican News berichtet. Daraus solle eine Bewegung wie im Jahr 2000 werden. Adressaten der Kampagne seien die Regierungen der G7 und der G20.
+++ 08. APR 2021 +++
Mexiko/Argentinien: Ruf nach Schuldenerlassen fĂŒr MitteleinkommenslĂ€nder
In einem gemeinsamen Statement haben die Regierungen Mexikos und Argentiniens am Rande der FrĂŒhjahrstagung von IWF und Weltbank eine Ăffnung der SchuldenerleichterungsmaĂnahmen auch fĂŒr MitteleinkommenslĂ€nder gefordert [Buenos Aires Times]. Italiens Wirtschaftsminister Franco hatte am Mittwoch noch geĂ€uĂert, dass wĂ€hrend der Tagung nicht ĂŒber eine solche Ăffnung gesprochen worden sei [Reuters].
+++ 08. APR 2021 +++
erlassjahr.de: PM zur FrĂŒhjahrstagung von IWF und Weltbank
Durch die VerlĂ€ngerung der DSSI sei zwar Zeit gewonnen worden, diese komme aber mehr den PrivatglĂ€ubigern als den betroffenen LĂ€ndern zugute, kritisiert erlassjahr.de in seiner heutigen PM. AuĂerdem fordert das EntschuldungsbĂŒndnis eine Ausweitung von DSSI und Common Framework auf kritisch verschuldete MitteleinkommenslĂ€nder.
+++ 07. APR 2021 +++
Katholische Kirche: Kampagne fĂŒr den Schuldenerlass zugunsten afrikanischer LĂ€nder gestartet
Verschiedene Institutionen und Gemeinschaften innerhalb der katholischen Kirche haben heute mit einem Online-Event den Start der “COVID-19 Debt Relief Campaign in Africa” bekannt gegeben. Die Kampagne ist eine Reaktion auf die durch die Corona-Pandemie verstĂ€rkte Schuldenkrise in Afrika. Das Video des Launch-Events ist auf der Website des Dikasteriums fĂŒr die ganzheitliche Entwicklung des Menschen abrufbar.
+++ 07. APR 2021 +++
Tschad: Fortschritte im Common Framework-Prozess
IWF-Chefin Georgieva hat angekĂŒndigt [Reuters], dass die GlĂ€ubiger des Tschad in der kommenden Woche zu ersten Verhandlungen zusammenkommen wollen. Der Tschad hatte als erstes Land im Januar 2021 eine Umschuldung unter dem Common Framework der G20 beantragt.
+++ 07. APR 2021 +++
IWF/Weltbank-FrĂŒhjahrstagung: Scholz positioniert sich zu Schuldenerlassen
Nach einem Bericht der tagesschau hat Olaf Scholz die Notwendigkeit echter Schuldenerlasse betont. Die VerlĂ€ngerung des Schuldenmoratoriums DSSI reiche nicht aus. Auch PrivatglĂ€ubiger mĂŒssten einbezogen werden.
+++ 07. APR 2021 +++
IWF/Weltbank-FrĂŒhjahrstagung: G20-CommuniquĂ© veröffentlicht
Zu den zentralen Punkten der ErklÀrung [G20] gehört die letztmalige VerlÀngerung des Schuldenmoratoriums DSSI bis Ende 2021.
+++ 06. APR 2021 +++
Klimagerechtigkeit: Neue Studie zu Debt-for-Climate-Swaps
In der Studie “Climate, COVID-19, and the Developing Country Debt Crisis” untersucht das New Climate Institute das Zusammenspiel zwischen Klimakrise, Corona-Pandemie und Schuldenkrise. Einen besonderen Augenmerk legt sie auf die Idee der sog. “Debt-for-Climate-Swaps” und identifiziert PilotlĂ€nder etwa im Raum Karibik.
+++ 05. APR 2021 +++
IWF/Weltbank: Schuldenerleichterungen groĂes Thema bei FrĂŒhjahrstagungÂ
Bei der FrĂŒhjahrstagung von Internationalem WĂ€hrungsfonds und Weltbank werden die VerlĂ€ngerung der DSSI und die weitere Ausgestaltung des Common Framework der G20 hoch oben auf der Agenda stehen. Das Programm der virtuellen Tagung (05.-11.04.) sowie weitere Informationen und Aufzeichnungen sind auf der Website des IWF abrufbar.
+++ 01. APR 2021 +++
IWF: Katastrophenfonds CCRT verlÀngert
Der IWF hat sein Schuldenerlassinstrument, den Katastrophenfonds CCRT, erwartungsgemÀà um eine dritte Tranche bis Oktober 2021 verlĂ€ngert [IWF]. FĂŒr den CCRT qualifiziert sind die 28 Ă€rmsten Staaten.
+++ 01. APR 2021 +++
Neue Studie: UNDP identifiziert Ăberschuldungsgefahr fĂŒr 71 Staaten
In der Ende MĂ€rz veröffentlichten Studie “Sovereign Debt Vulnerabilities in Developing Economies” untersucht das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen insgesamt 120 Entwicklungs- und SchwellenlĂ€nder. 71 seien von Ăberschuldung gefĂ€hrdet, 19 davon akut.
+++ 01. Apr 2021 +++
Neuer Bericht: UNICEF fordert SchuldenerlasseÂ
In seinem heute veröffentlichten Bericht “COVID-19 and the Looming Debt Crisis” fordert das Kinderhilfswerk UNICEF umfassende Schuldenerlasse, “damit Kinder nicht die doppelte Last von reduzierten Sozialleistungen jetzt und erhöhter Verschuldung in der Zukunft tragen mĂŒssen”.
+++ 31. MĂR 2021 +++
Neue Studie: Chinesische Kreditvergabepraxis an EntwicklungslÀnder untersucht
Ein Forschungsteam hat 100 OriginalvertrĂ€ge chinesischer GlĂ€ubiger untersucht. Darin enthalten sind u.a. bislang geheime Klauseln, die zulasten anderer internationaler Geldgeber gehen. Die Studie “How China Lends” ist auf der Website des Instituts fĂŒr Weltwirtschaft Kiel abrufbar.Â
+++ 30. MĂ€r 2021 +++
Weltbank-Chef: Malpass fordert erneut Beteiligung des Privatsektors
Die G7- und G20-Staaten sollten sowohl Anreize als auch die juristischen Rahmenbedingungen schaffen, um die Beteiligung aller öffentlichen und privaten GlĂ€ubiger an den existierenden SchuldenerleichterungsmaĂnahmen sicherzustellen [Reuters].
+++ 29. MĂ€r 2021 +++
UN: High Level Event zur internationalen Schuldenarchitektur
Das virtuelle Treffen fand heute auf Initiative des UN-GeneralsekretĂ€rs und der Regierungschefs von Kanada und Jamaika statt. Hier eine Zusammenfassung sowie eine Kommentierung der Ergebnisse durch erlassjahr.de auf Deutsch. AuĂerdem eine Pressemitteilung des europĂ€ischen Netzwerks EURODADD sowie die Aufzeichnung des Events [UN Web TV].
+++ 24. MĂ€r 2021 +++
Afrika: Finanzminister*innen fordern Erweiterung der DSSI
Auch MitteleinkommenslÀnder sollten vom Schuldenmoratorium der G20 profitieren können, forderten die afrikanischen Finanzminister*innen bei ihrem gestrigen Treffen in Addis Abeba [Anadolu Agency].
+++ 22. MĂ€r 2021 +++
Schuldenreport 2021: Jetzt auch auf Englisch
Hier geht es zum kostenlosen Download des Global Sovereign Debt Monitor 2021.
+++ 17. MĂ€r 2021 +++
Surinam: Bitte um weiteren Zahlungsaufschub
Surinam hat seine GlĂ€ubiger um einen weiteren Zahlungsaufschub gebeten [Reuters]. Das sĂŒdamerikanische Land war bereits im November 2020 in den Zahlungsausfall geraten [EURODAD].
+++ 12. MĂ€r 2021 +++
Belize: Ăffentliche Verschuldung nicht tragfĂ€hig
In einem Statement schÀtzt eine Mission des Internationalen WÀhrungsfonds (IWF) die öffentliche Verschuldung des zentralamerikanischen Staates als nicht tragfÀhig ein. Der offizielle Bericht des IWF-Exekutivdirektoriums steht allerdings noch aus.
+++ 12. MĂ€r 2021 +++
AfDB: African Economic Outlook 2021 veröffentlicht
In ihrem neuen Bericht findet die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) deutliche Worte zur internationalen Schuldenarchitektur. Die derzeitigen Verfahren seien oft zu intransparent. AuĂerdem sei die mangelnde Beteiligung aller GlĂ€ubigergruppen etwa im Rahmen der DSSI ein Defizit.
+++ 11. MĂ€r 2021 +++
Neuer Bericht: NobelpreistrÀger fordern Schuldenerlasse
Wirtschafts-NobelpreistrĂ€ger Joseph E. Stiglitz und Michael Spence fordern im neuen Bericht “The Pandemic and the Economic Crisis: A Global Agenda for Urgent Action” des Institute for New Economic Thinking Schuldenerlasse fĂŒr ĂŒberschuldete Staaten. Ein Schuldenmoratorium wie die DSSI der G20 sei nicht genug. Auch die Einbindung des Privatsektors sei entscheidend.
+++ 10. MĂ€r 2021 +++
Ăthiopien: Weitere Herabstufung der KreditwĂŒrdigkeit wahrscheinlich
Die Ratingagentur Moody’s prĂŒft eine weitere Herabstufung der Ă€thiopischen KreditwĂŒrdigkeit [Moody’s]. Dies sei notwendig, da, anders als noch bei der DSSI, die Einbeziehung von PrivatglĂ€ubigern bei einer Umschuldung im Rahmen des Common Framework deutlich wahrscheinlicher sei.
+++ 10. MĂ€r 2021+++
Kenia: Kein Kandidat fĂŒr’s Common Framework
Die kenianische Regierung wird keine weitere Schuldenerleichterung ĂŒber die DSSI hinaus beantragen. Das geht aus einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters hervor.
+++ 05. MĂ€r 2021 +++
IWF: GesprÀche mit sambischer Regierung werden fortgesetzt
Die bisherigen GesprĂ€che hĂ€tten einen “substanziellen Fortschritt” ergeben [Reuters]. Sambia hatte sich nach seinem Zahlungsausfall im November bereits im Dezember 2020 um ein IWF-Programm beworben und Anfang Februar 2021 eine Umschuldung unter dem Common Framework der G20 beantragt.
+++ 03. MĂ€r 2021+++
Afrikanische Union: VerlÀngerung der DSSI gefordert
Beim Treffen der Finanzminister*innen der G20 am vergangenen Wochenende forderte der Sonderbeauftragte der Afrikanischen Union fĂŒr COVID-19 eine VerlĂ€ngerung des Schuldenmoratoriums DSSI [Reuters]. Diese wird fĂŒr Anfang April zum nĂ€chsten Treffen der G20 erwartet.
+++ 26. Feb 2021 +++
G20: Pressestatement zum Treffen der Finanzminister*innen und Notenbankchef*innen verfĂŒgbar
Informationen zum weiteren Common Framework-Prozess enthÀlt das Statement, das samt Videoaufzeichnung der zugehörigen Pressekonferenz auf der Website des italienischen Finanzministeriums abrufbar ist, allerdings nicht.
+++ 23. Feb 2021 +++
Weltbank: Herabstufung der KreditwĂŒrdigkeit konterkariert “Common Framework”
Weltbank-Chefökonomin Carmen Reinhart warnt davor [Reuters], dass die drohende Herabstufung der KreditwĂŒrdigkeit durch Ratingagenturen viele Staaten davon abhalten könnte, eine Umschuldung unter dem Common Framework der G20 zu suchen.
+++ 23. Feb 2021 +++
erlassjahr.de: Rahmenwerk fĂŒr Entschuldung muss nachgebessert werden
Am kommenden Freitag und Samstag treffen sich die Finanzminister*innen der G20 virtuell. Zentrales Thema wird die Umsetzung des G20 Common Framework for Debt Treatments beyond the DSSI sein. erlassjahr.de fordert, das Rahmenwerk an entscheidenden Punkten nachzubessern [ej], damit es wirksam zur Lösung der Schuldenkrise beitragen kann.
+++ 20. Feb 2021 +++
Weltbank: Klimawandel könnte Faktor bei Umschuldung werden
Weltbank-Chef David Malpass kĂŒndigt an [Reuters], dass Weltbank und Internationaler WĂ€hrungsfonds an einem Konzept arbeiten, die Folgen des Klimawandels und MaĂnahmen zur seiner BekĂ€mpfung kĂŒnftig in Umschuldungsverhandlungen zu berĂŒcksichtigen. Ein AnknĂŒpfungspunkt dafĂŒr könne das Common Framework sein.
+++ 17. Feb 2021 +++
Ăthiopien: Auch S&P senkt den Daumen
Nach Fitch hat auch die Ratingagentur Standard & Poor’s Ăthiopiens KreditwĂŒrdigkeit herabgestuft [Reuters]. FĂŒr alle LĂ€nder, die sich fĂŒr eine Umschuldung unter dem Common Framework entschieden, seien Einzelfallentscheidungen zu treffen. Entscheidendes Kriterium: die Betroffenheit privater GlĂ€ubiger.
+++ 9. Feb 2021 +++
Ăthiopien: Fitch stuft KreditwĂŒrdigkeit herab
Die Ratingagentur Fitch hat ihr Rating nach AnkĂŒndigung der Ă€thiopischen Regierung, eine Schuldenumstrukturierung unter dem Common Framework der G20 zu beantragen, von B auf CCC herabgestuft [Fitch].
+++ 8. Feb 2021 +++
Neujahrsempfang des Heiligen Stuhls: Papst fordert Schuldenerlass
Papst Franziskus hat mit Blick auf die Corona-Krise einen Schuldenerlass und die Bereitstellung von Impfstoffen fĂŒr arme LĂ€nder gefordert, berichtet evangelisch.de.
+++ 5. FEB 2021 +++
Sambia: NĂ€chster Fall fĂŒr das “Common Framework”
Mit Sambia will das dritte afrikanische Land seine Auslandsschulden mit Hilfe des neuen Rahmenwerks umstrukturieren [Reuters]. Da das Land bereits seit letztem Jahr im Zahlungsausfall ist [ej], ein besonders zeitkritischer Fall.
+++ 29. Jan 2021 +++
Ăthiopien: Zweiter Kandidat fĂŒr Umschuldung unter “Common Framework”
Medienberichten zufolge will auch Ăthiopien eine Umschuldung unter dem Rahmenwerk der G20 beantragen. Das bestĂ€tigte der Ă€thiopische Finanzminister am 29.01.2021 gegenĂŒber dem Nachrichtenportal Reuters.
+++ 28. Jan 2021 +++
Schuldenkrise: Tschad beantragt Umschuldung unter “Common Framework” der G20
Der Tschad hat als erstes Land eine Umschuldung seiner Auslandsschulden [Reuters] unter dem neuen Rahmenwerk “Common Framework for Debt Treatments beyond the DSSI” der G20 beantragt. Weitere Infos in unseren News.Â
+++ 26. JAN 2021 +++
erlassjahr.de/MISEREOR: Schuldenreport 2021 veröffentlicht
132 von 148 untersuchten Staaten im Globalen SĂŒden kritisch verschuldet, 21 im Zahlungsausfall â zu diesen Ergebnissen kommt der Schuldenreport 2021. Der Report steht hier zum Download bereit. Hier gibt es die Pressemitteilung zur Veröffentlichung.
+++ 25. NoV 2020 +++
Schuldenkrise: Auch Surinam im Zahlungsausfall
Als zweites Land nach Sambia kann auch das kritisch verschuldete Surinam als Folge der Corona-bedingten Rezession seine Zahlungen nicht mehr leisten [Bloomberg]. Mehr dazu in einem Kommentar der Kolleg*innen von EURODAD.
+++ 13. Nov 2020 +++
Corona-Folgen: Sambia im Zahlungsausfall
Sambia ist als erstes Land infolge der Corona-bedingten Rezession in den Zahlungsausfall geraten [Reuters]. Weitere Info in unseren News.Â