Sehr geehrter Geierfonds…

Avatar photo Jürgen Kaiser, erlassjahr.de
31. Mai 2007

Bis auf eine Verpflichtung, das Geierfonds-Thema zu bearbeiten, und zwar im Rahmen des Pariser Clubs, erbrachte das Finanzministertreffen in Potsdam keine aufregenden neuen Entwicklungen. Am 22.5. befasste sich auch der Pariser Club mit dem Thema. Mit den großen Verbänden der Privatgläubigern, mit denen er sich einmal im Jahr trifft, ist der Club sich einig, dass man selber nicht an klagewillige Geier verkaufen will. Aber das hat – nach allem was wir wissen – von den honorigen Mitgliedern der OECD bislang ohnehin noch keiner gemacht – und die wirklich kritischen Gläubiger (ehemalige Ostblockländer, arabische Staaten, kleine und mittlere Privatgläubiger) sassen wie üblich erst gar nicht mit am Tisch.
JubileeZambia hat eine Unterschriftenaktion gestartet, mit der der Eigentümer von Donegal International, Michael Sheehan , aufgefordert wird, sich wie ein anständiger Mensch zu benehmen und auf das Eintreiben der ihm zugesprochenen Gelder zu verzichten: http://www.jctr.org.zm/vulturefund.html
Ich selbst bin skeptisch, ob wir diesen Herrn um etwas bitten sollten, und finde auch nicht, dass er das Problem ist, sondern vielmehr die G8, die ein so löcheriges Schuldenerlassverfahren wie HIPC geschaffen habe. Der Hintergrundartikel “Nicht der Geier ist schuld” steht ab heute auf www.erlassjahr.de.

Ein Kommentar zu “Sehr geehrter Geierfonds…

  1. Den Imagepreis für Sheehan durch Aktionen hoch zu treiben finde ich nicht verkehrt. Außerdem kann man ja auch indirekt mit der Politik kommunizieren. Vielleicht könnte man sein Haus / seine Firma mit Großpuppengeiern belagern? Wenn das dann in den Medien aufgegriffen wird ist es vielleicht interessanter als Story als immer die G8 ins Visier zu nehmen. Und auch dadurch wird der Druck auf die G8 erhöht. Dabei sollte meiner Meinung nach betont werden, dass die Geier das Geld holen, das der Steuerzahler für die Entschuldung und Bekämpfung der Armut aufgebracht hat. Und die G8 können es nicht verhindern, dass dieses Geld jetzt bei den Geiern landet. Das ist wirklich ein Ohnmachtszeugnis.
    So oder ählich würde ich mich dem Thema nähern.

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